AngelFall
Fürchtet euch nicht
Susan Ee
Heyne fliegt, 2013
978-3453268920
12,99 €
Die Engel sind auf der Erde, aber nicht, um den Menschen zu beschützen! Penryn versucht ihre Familie zu beschützen, aber mittlerweile ist das ganz schön schwierig. Nachts müssen sie sich verstecken und auch tagsüber ist es nicht immer ungefährlich. Als ihre Schwester entführt wird, setzt Penryn alles daran, sie zu suchen und zu finden. Doch niemand hat ihr gesagt, dass sie dafür ins Engelhauptquartier muss …
Penryn ist eine starke, junge Dame. So muss sie wohl auch sein, bei einer kleinen Schwester und einer labilen Mutter. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass Penryn etwas schwächer sein kann. Außerdem ist sie manchmal wirklich ein Hitzkopf – ich hätte niemanden einfach so gerettet, nur weil er einfach so auftaucht. Irgendwie fehlen mir bei ihr auch mädchenhafte Züge, sodass ich ab und an vergessen habe, dass sie der weibliche Part ist.
Alle Engel stehen hier anscheinend auf der schlechten Seite – eine Veränderung zu anderen Büchern. Aber vielleicht ändert sich dieser Umstand noch in Band 2? Aerie gefällt mir jedenfalls besser als das Mädchen. Er ist wild entschlossen, denkt viel nach und begibt sich trotzdem in die Höhle des Löwen.
Weltuntergangsszenarien oder das, was danach kommt, sind nichts Neues mehr für den Leser von heute. Also müssen die Autoren schon mit guten Charakteren oder vielen Besonderheiten glänzen. Die Besonderheit dieser Geschichte liegt nicht in der Kulisse, denn die ist eher normal. Menschen verstecken sich, weil nachts schreckliche Dinge passieren können. Das Setting ist eher postnormal, als postaufregend.
Ein Engel und ein Mensch müssen sich zusammen tun, damit sie beide ihre Ziele erreichen. Kann das gut gehen? Es ist vor allem eine gute Idee, die Engel mal als Böse dastehen zu lassen. Auch die Menschen nehmen in diesem Buch eher eine schwache Rolle ein, was mich fasziniert hat, denn sonst sind die, die überleben, immer die Starken.
Dafür, dass Penryn und Aerie sich nicht leiden könne, mag ich es wie sie sich annähern. Sie sind ein seltsames Gespann, dem ich am Anfang aber sehr gerne folge. Sie müssen nicht viel reden, damit etwas passiert. Manchmal reichen nur Gesten und Blicke und ich ahne, was im Verlauf passieren wird.
Erst ab Mitte des Buches mache ich mir Gedanken darüber, wie die Geschichte weitergehen soll und merke: für mich ergibt sie keinen Sinn mehr. Immer mehr und mehr muss die Autorin Spannung aufbauen, um die Geschichte am Laufen zu halten UND dann? Was kann noch größeres kommen?
Das Ende ist für mich bei den Haaren herbeigezogen, obwohl es aus einigen Begegnungen und Geheimnissen resultiert, denen Penryn begegnet. Es ist so ein Mittelding zwischen gutem Cliffhanger und albernen Ende, dass sich mir entzieht. Es ist jedenfalls kein Grund, ein weiteres Buch von Susan Ee zu lesen.
Ich mag es, dass das Buch einen angenehmen Satz hat. Das trägt dazu bei, dass ich die Geschichte schnell lesen kann. Das Cover ist nicht so mein Ding, weil ich nicht finde, dass es aussagekräftig genug ist. Auch den Untertitel habe ich viel später bemerkt, d. h. ich hätte ihn wohl nicht gebraucht.
Susan Ee bekommt von mir drei Bücherpunkte. Die Geschichte ist nett, aber nicht aufregend. Die Protagonisten sind nicht allzu außergewöhnlich, aber auch nicht gähnend langweilig. So ist es eine durchschnittliche Geschichte, deren zweiten Teil zwar auf meiner Wunschliste steht, aber nicht zwingend notwendig ist.