Und ein weiterer Fall für die Kategorie ANGELESEN... ;-)
Quelle: HarperCollins
Heute handelt es sich um "Pretty Girls" von Karin Slaughter - ein Buch, das eigentlich durchwegs gute Bewertungen erhalten hat, warum auch immer...Erzählt wird die Geschichte aus 3 Sichtweisen: Da wäre zuerst mal eine unbekannte Person, die um die junge Studentin Julia trauert, die im Jahre 1991 spurlos verschwunden ist. Dann schildert Claire die Ereignisse aus ihrer Sicht, denn ihr Mann Paul wurde brutal ermordet, plötzlich steht das FBI vor ihrer Tür und auf Pauls PC findet Claire ekelige Snuff-Videos. Und dann gibt es noch Lydia, die sich gegen andere Mütter zu fett findet, früher kokainsüchtig war und nur das Beste für ihre Teenagertochter möchte. Zunächst hat man keine Ahnung, wie diese Erzählperspektiven zusammenhängen bzw. was die Protagonisten miteinander zu tun haben, aber das kristallisiert sich dann im Handlungsverlauf heraus...
"Pretty Girls" birgt eine interessante Romanidee, die meiner Meinung nach mangelhaft umgesetzt wurde. Die Charaktere, allen voran Claire und Lydia, sind sehr problembehaftet und alles andere als sympathisch (die beiden Frauen haben einen echten Knall). Die Story strotzt nur so vor Langatmigkeit bzw. ausschweifenden Beschreibungen und verliert sich ständig in Nebensächlichkeiten. Außerdem wurden die brutalen Videos in allen Details geschildert und ständig geht es um sexuelle Gedanken (vor Claire nimmt sich da kein Blatt vor den Mund) - was soll das? Unter einem hochspannenden Thriller stelle ich mir etwas anderes vor...
Seit der wundervollen & spannenden Grant Count-Reihe hat Karin Slaughter es leider nicht mehr geschafft, mich zu begeistern und nach diesem Machtwerk hab ich echt die Schnauze voll. Für so einen Schrott ist mir meine Zeit echt zu schade, weshalb ich "Pretty Girls" nach 92 qualvollen Seiten abgebrochen habe...