Rund 44.000 Flüchtlinge will Kanada in diesem Jahr ins Land lassen – eine signifikante Änderung der Politik unter dem neuen Premierminister Trudeau. Warum das so ist, erklärt Einwanderungsminister McCallum im sehr interessanten F.A.Z.-Gespräch.
Das mich am meisten beeindruckende Zitat findet sich am Ende des Gesprächs:
"Vielleicht haben wir in Kanada bislang Glück gehabt, vielleicht ist es aber auch ein Verdienst, wir sind jedenfalls erfolgreich gewesen in dem Bemühen eine pluralistische und vielfältige Gesellschaft zu schaffen, in der sehr verschiedene Menschen miteinander auskommen. Ein Beispiel aus meinem Wahlkreis, in dem die Menschen sehr unterschiedliche Wurzeln haben. Dort gibt es eine Moschee, die direkt neben einer Synagoge steht. Neulich habe ich in der Moschee ein Treffen mit rund 100 Muslimen gehabt, dann bin ich mit ihnen über den Parkplatz zur Synagoge gegangen, wo rund 100 Juden auf uns warteten. Die Moschee-Gemeinde und die Synagogen-Gemeinde unterstützen gemeinsam mit ihren Spenden eine Reihe syrischer Flüchtlingsfamilien. Ich sage nicht, dass das in Kanada jeden Tag irgendwo passiert, aber untypisch ist es auch nicht. An muslimischen Feiertagen überlassen die Juden auch den Muslimen ihre Parkplätze, und an jüdischen Feiertagen ist es umgekehrt."