Angekommen

“Und, wie bist Du gefahren?”

Eine eher rhetorische Frage. Die aber einen emotionalen Damm brechen lässt.

“Stelldirvor: Bis Koresten hatte ich nur einen Stehplatz. Und der böse Schaffner (sie verwendete die Vokabel “гад” anstelle der Berufsbezeichnung, übersetzt “Stinktier” oder “Schwein”) doch tatsächlich 200,00 Euro für die Fahrt! Was deutlich teurer ist als eine Fahrkarte!

Im Übrigen auf der Hinfahrt auch. Sie müssten viel zu viel nach oben abgeben, sagte der Schaffner, da bleibe ihnen bei den früher üblichen 80,00 Euro nichts mehr übrig…”

In der Tat: Das ist eine kolossale Steigerung gegenüber der Vorzeit. Und es ist insofern unvorteilhaft, da ein normales Ticket 126,00 Euro kostet.

Was sie offenbar ebenso sieht.

“….aber ich werde mich in Zukunft rächen! Von nun an kaufe ich mir eine Fahrkarte.”

Auch Korruption sollte eine Schamgrenze haben.

<themenwechsel> “Ich habe gehört, Julia ist verhaftet?”, fragte ich, “Chodokowski” antwortete sie und liefert somit erneut ein Beispiel dafür, wie sich im Laufe eines gemeinsamen Lebens innerhalb eines Soziotopes eine Sprache entwickelt, die nur intern verstanden werden kann.

Wir rätselten nur, wieso Frau Timoschenko im Land blieb, wo doch – nach dem letzten Sieg der Regionaly – alles genau so vorauszusehen war, wie es jetzt kommt </themenwechsel> und dann fragte sie plötzlich, ob genügend Kaffee da ist.

“Kaffee war nie unser Problem”, sagte ich nur.


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