Dafür ist das Fachblatt für Furcht und Anverwandtes nun wieder da, um engagiert über eine Gefahr zu berichten, die der Verfassungsschutz siedend heiß serviert hat: Das "Potenzial der gewaltbereiten Linken" sei im vergangenen Jahr um 200 Personen auf 6800 gewachsen, damit setze sich ein "seit 2005 zu beobachtende Anstieg fort", über den die "Zeit" aus Gründen der Nachrichtenhygiene immer eher weniger berichtet hatte. seinerzeit hätten die Behörden für Verfassungsschutz 5500 gewaltbereite Linksextremisten gezählt, "seitdem gab es fast jedes Jahr einen Zuwachs", so das Blatt.
Eine der Ursachen ist den Experten zufolge klar. Dabei handele es sich um die "zunehmend populäre Einstiegsdroge Hassmusik". Die war bisher nur für die unentwegte Zunahme der rechtsextremen Straftaten verantwortlich, weil, wie Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann bereits vor Jahren aufgedeckt hatte, junge Menschen erst "Landser" hören und danach sofort einen Aufnahmeantrag bei der NPD ausfüllen.
Jetzt gelingt es auch gewalttätigen Linken, mit drei Akkorden und Gröhlgesang junge Leute zu einem Leben als Gewalttäter zu überreden. "Actionorientierte Jugendliche", so die "Zeit", würden "angelockt - etwa von der Gruppe Krachakne, deren größter Hit ein Lied gewordenes Zementmischergeräusch mit der Parole"Bullenschwein, ach Bullenschwein, wir schlagen dir die Fresse ein" und "die Polizei dein Freund und Helfer, knall sie ab und hilf dir selber" ist. Die Breitenwirkung der Band, die sich ab 19. Januar vor gericht wegen "Aufforderung zur Gewalt" verantworten muss, ist gigantisch: Das einzige Youtube-Video (oben) fand bis heute 324 gewaltbegeisterte Zuschauer, die einmal der "Gefällt nicht"-Buttion drückten. Und auf Myspace zählt die Speerspitze der "zunehmend populärer werdenden Einstiegsdroge Hassmusik" auch schon sagenhafte 18 Freunde.