Nicht immer trifft das, was wir aus vollem Herzen anbieten, beim Adressaten auf die erwartete Begeisterung. Oder wird gar rundweg abgelehnt. Gerade beim Essen passiert das häufig … meistens sind wir als die, die „anders“ essen, diejenigen, die das Angebotene ablehnen. Und rufen dabei nicht so selten Unverständnis, Enttäuschung, Verletztheit hervor. Essen für jemanden zuzubereiten, ist auch eine Art, seine Zuneigung zu zeigen. Sich Mühe machen, Freude schenken wollen, nähren & sorgen wollen. Kein Wunder, dass ein „Nein danke“ dann so leicht mit einer Abweisung der angebotenen Zuneigung gleichgesetzt wird und die abgewiesene Person sich ungeliebt und persönlich abgewiesen fühlt.
Auch andersherum habe ich dies schon einige Male erlebt. Nicht allzu häufig, denn die meisten Menschen, die ich treffe, sind doch eher offen und interessiert und probieren gern etwas Neues aus. Gerade im Familienkreis jedoch sieht es manchmal ganz anders aus. So hatten wir uns kürzlich überlegt, meine Eltern – bei denen wir gerade zu Gast sind – einmal zum Essen einzuladen. Zu einem selbstzubereiteten Rohkost-Essen natürlich. Ein schönes Menü hatte ich mir schon ausgedacht … schicke, nicht-roh-aussehende Gerichte … nicht mit dem Ziel der Missionierung, sondern einfach nur, um ein Stück unserer Welt zu teilen. Freude zu schenken. Doch: meine begeistert vorgetragene Einladung wurde dankend abgelehnt. Man wolle ja gern mal hier und da etwas probieren, aber eine ganze Mahlzeit – nein, das dann doch lieber nicht. Neben der Enttäuschung war ich zugleich dankbar für diese klare, ehrliche Antwort. Und habe sodann entschieden, meine Ideen eben auf mehrere unserer gemeinsamen Mahlzeiten zu verteilen … interessierte Fragen, was das denn sei, kommen ohnehin immer, und wenn sie mögen, können sie dann probieren. Oder es lassen. Meistens lassen sie es 😉
Gestern sah es auf unserer Seite des Tisches so aus:
Eine Platte mit gemischen Antipasti. Im Vordergrund Auberginen-„Bacon“, dahinter Zucchini-Chips.
Eingelegte, nicht erhitzte Oliven und Tomaten (fertig gekauft).
Gefüllte Champignons mit einer Tomaten-Kräuter-Hanf-Creme
Frisches gehörte natürlich ebenfalls dazu.
Sieht doch nicht sooo schlecht aus, oder? 😉
Wie reagiert dein Umfeld auf deine „anderen“ Ernährungsgewohnheiten?
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