Angebliche Blasphemie eines 14jährigen Mädchens in Pakistan: ein Imam hat gelogen und betrogen

Im Falle eines 14 jährigen christlichen Mädchens, das geistig behindert ist, und das in Pakistan von einem Imam wegen Blasphemie angeklagt worden ist, hat sich herausgestellt, dass der Geistliche selbst die Beweise fingiert hat. In seinem Hass Andersgläubiger gegenüber hat er gelogen und betrogen und wollte das Leben eines jungen unschuldigen Menschen vernichten.

Der pakistanische Präsident hat am Montag eine Erklärung dafür verlangt, dass die Polizei vor einigen Tagen das geistig behinderte christliches Mädchen festgenommen hat und offiziell wegen Gotteslästerung gegen sie ermittelt. Das Mädchen sitzt seit letzten Donnerstag in Untersuchungshaft. Ihre Familie hat den Vorort der Hauptstadt Islamabad aus Sicherheitsgründen verlassen, nachdem sich Hunderte Muslime vor ihrem Haus versammelt hatten und eine harte Strafe für das Mädchen forderten.

Die mutmaßlich 14-jährige Rimsha sei aber unschuldig, sagte der nun der zuständige Ermittler Munir Jafri der Nachrichtenagentur AFP. Stattdessen gebe es “Beweise”, dass ein Imam die Vorwürfe gegen das vermutlich behinderte Mädchen lanciert habe. Das sei dem Gericht mitgeteilt worden. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. Rimsha soll ein Buch mit Koranversen verbrannt haben.

Anfang des Monats hatte die pakistanische Polizei den islamischen Geistlichen Hafiz Mohammed Khalid Chishti festgenommen, der das Verfahren ins Rollen gebracht hatte. Der Imam wird verdächtigt, gefälschte Beweisstücke vorgelegt zu haben. Mitarbeiter des Geistlichen sagten den Ermittlern, dass dieser selbst den von Rimsha verbrannten Papieren Seiten aus dem Koran hinzugefügt habe.

Einigen Berichten zufolge soll Rimsha am Downsyndrom leiden. Sie kam jetzt auf Kaution frei. In Pakistan kann Beleidigung des Propheten Mohammed mit dem Tod bestraft werden. Die Verbrennung von Koranversen kann mit lebenslanger Haft geahndet werden. Eine Freilassung auf Kaution in einem Blasphemiefall gab es in Pakistan noch nie. Etwa 97 Prozent der rund 180 Millionen Pakistaner sind Muslime. Fälle von Gotteslästerung lösen in dem Land häufig große öffentliche Empörung aus – so auch diesmal.

Die bewusst lancierte religiöse Hetze durch einen Geistlichen zeigt wieder einmal mehr die moralische Verkommenheit und Bigotterie, die sich im Islam ausbreitet. Allerdings dürften sich wohl auch die Christen mit dem Balken in ihrem Auge befassen. Fundamentalistische Evangelikale,  Mormonen, Kreationisten und Co üben die selbe Hetze mit ungedrehten Vorzeichen. Denken wir nur an das dumm dreiste und bewusst provokante Mohammed Schmähvideo. Für mich stellt sich die Frage, ob die grossen Religionen in ihrer jetzigen geistigen und moralischen Verfassung noch Vorbild sein können, oder nicht schon längst zum Bösen verkommen sind.

so long – humanicum


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