Besonderes Merkmal der Arbeiten von Anett Struth sind die Überlagerungen verschiedener Räume und Orte aus unterschiedlichen Zeiten in verschachtelten Bildebenen. In ihren Collagen werden illusionistische Architekturen geschaffen, die auf ebenso irritierende wie humorvolle Weise Bezüge zur Realität herstellen. Eine Ausstellung des Münsterlandmuseums in der Lüdinghauser Burg Vischering zeigt die Werke bis zum 22. April 2012.
Ausstellungsbeschreibung
Anett Stuths Blick changiert zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Fotografie und Malerei, Alltag und Film. In ihren Arbeiten „Raum • Zeit • Bild“ fügt die Künstlerin Fotos verschiedener Räume und Orte aus unterschiedlichen Zeiten in verschachtelten Bildebenen zusammen. Gegenwart und Vergangenheit tangieren und durchforsten sich, eigenes und fremdes Material in Form von Zitaten und Reminiszenzen finden zueinander. Das Prinzip der Montage wird nicht wegretuschiert, sondern schafft collageartige Bildkonstruktionen, die unterschiedliche Orte und Zeitebenen durch ein zentrales Thema miteinander verbinden.
Die in Berlin lebende Künstlerin hat sich insbesondere der Technik der fotografischen Collage verschrieben. Dabei schafft sie illusionistische Architekturen, mit Bildzitaten, die auf ebenso irritierende wie humorvolle Weise Bezüge zur Realität herstellen. Aus einigem Abstand betrachtet, sieht man zunächst nur eine Fotografie: eine einheitliche Komposition, in der sich wie selbstverständlich weitere Räume und Perspektiven auftun. Erst bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass sich hier ganz unterschiedliche Bilder und Welten überlagern. Mit ihrer Kamera und mit ihrem wachen Auge schafft die 1965 in Leipzig geborene Künstlerin Fotografien, deren poetische Kraft und feinsinniger Humor die Erinnerung des Betrachters wach halten.
Anett Stuth absolvierte ihr Fotografie-Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst, wo sie ab 1991 zunächst bei Arno Fischer und später bei Timm Rautert studierte, um 1998 dann als Meisterschülerin abzuschließen. Sie hat einen Weg gefunden, der die herkömmlichen Dimensionen des fotografischen Raums überschreitet und diesen zugleich neu definiert
, berichtet Christine Sörries, Kultur-Abteilungsleiterin beim Kreis Coesfeld
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Galerie Löhrl, Mönchengladbach.
Quelle: Burg Vischering
Wann und wo
Münsterlandmuseum
Burg Vischering
Berenbrock 1
59348 Lüdinghausen
29. Januar bis 22. April 2012