Im Internet liest man ja heutzutage viel über Fehler und Peinlichkeiten, die sich Reiseveranstalter erlauben. Aber lasst mich nach 20 Jahren auch mal ein paar besonders schöne Geschichten berichten, die sich unsere Gäste erlaubt haben. Über die meisten der Geschichten ist bereits ein Dschungel des Vergessens gewachsen, von daher denke ich, dass ich niemandem auf die Füße trete, wenn ja, bitte ich an dieser Stelle schon mal um Verzeihung:
Landung in San José
Es war morgens um 4 Uhr, mindestens schon 10 Jahre her, als das Notrufhandy bei mir klingelte: "Wo ist denn unser Mietwagen? Der Mietwagen sollte doch am Flughafenausgang warten. Aber da steht niemand!" Ich wie immer optimistisch: "Keine Sorge, das habe ich gleich". Ich habe dann gleich in Costa Rica angerufen, aber der Chauffeur hat ordnungsgemäß gewartet, nur war kein Kunde da! Nach endlosem Hin und Her kam aber letztlich heraus, dass die Kunden Ihren Flug nach San José in TEXAS anstatt San José in COSTA RICA gebucht hatten. Das kommt davon, wenn man seine Flüge schnell im Internet bucht :-)
Bei einer unserer allerersten Reisegruppen nach Costa Rica war ein älterer Herr dabei, der sich immer auffällig fern der Gruppe aufhielt. Unser damaliger Reiseleiter Paul Valenciano rief mich daraufhin an (es gab noch keine E-Mail), er hätte den Mann beobachtet, wie er Käfer aufspießt einsammelt und *schluck* auffrisst!! Wir haben den Käfersammler ermahnt, das bitte sein zu lassen, doch diesen hat das scheinbar nicht gejuckt, worauf wir ihm die Reise noch vor Ort gekündigt haben. Das erste und letzte Mal in meiner Laufbahn haben wir jemanden rausgeworfen. Würde ich aber heute wieder genau so machen.
Mit voller Hose durch den Dschungel
Eine Kundin fragte vor langer Zeit, das war noch in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends, unseren Reiseleiter nach einem Laden für Damenhygiene, worauf der Bus an einem Supermarkt in der Nähe des Vulkan Poás anhielt. Als die Kunden den Reiseleiter nach Windeln fragte, antwortete dieser höflich:"Sie meinen sicher Tampons?" aber die Kundin beharrte auf Windeln, die dann auch gekauft wurden. Als am nächsten Tag ein längerer Transfer stattfand, wehte dem Reiseleiter plötzlich ein penetranter Geruch in sein feines Näschen. Die Fenster waren alle zu. Soll ich weiter erzählen?
Die deutschen Schlamper
Es gibt noch so viele schöne Geschichten. Denn wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten 20 Jahre mit travel-to-nature. Die allerallermeisten unserer mehr als 30.000 Gäste sind einsame Spitze!
Herzlichen Gruß,
Euer Rainer
Das muss so im Jahr 2000 gewesen sein