Man sollte sich nicht vom jungenhaften Gesicht mit dem feuerroten Afro täuschen lassen: Andy Poxon ist trotz seiner erst 18 Jahre schon ein derartig „erwachsener“ Musiker, dass einem vor Staunen schon mal der Mund offen bleibt. Sein zweites Album „Tomorrow“ hat kein Geringerer als Duke Robillard produziert.
Blues, Soul, ein wenig swingender Jazz und Rock&Roll - es ist wunderbar, dass auch junge Musiker sich bei ihren eigenen Songs nicht auf das Versprechen eines schnellen Rockstar-Ruhms hereinfallen sondern im scheinbar altmodischen Sound ihre künstlerische Heimat finden. Wer aber glaubt, Andy Poxon wäre irgendwie von gestern, muss sich nur seine Lieder anhören, die gefühlvoll, witzig und schon fast abgeklärt aus dem Alltag eines Teenagers erzählen. Da ist das gefühlvolle Liebeslied an die Freundin (Carol Anne), da sind Partysongs zum Tanzen (großartig schon der Opener Too Bad - feinster Soul mit heftigem Gebläse, dem Poxon ein astreines Rocksolo entgegenschleudert), ja sogar ein wenig Country ist zu hören im Titelsong. Und wenn beim letzten Titel sich Poxon und Duke Robillard in entspannter Jam-Atmosphäre die Ideen zuspielen, dann merkt man, dass hier ein ganz außergewöhnlicher Künstler am Anfang einer hoffentlich langen Karriere steht. „Tomorrow“ bekommt von mir eine dicke Kaufempfehlung nicht nur für die Bluesfanatiker. Das ist ein wunderschönes Album! (EllerSoul)