Im Juli erst hat Google die Android License Verification Library (LVL) eingeführt, um die Weitergabe und die unlizenzierte Nutzung von kostenpflichtigen Apps zu verhindern. Dem Android-Entwickler Justin Case ist es nun jedoch gelungen den Kopierschutz zu umgehen.
Mit Googles System geschützte Apps senden eine Anfrage an den Android Market-Server prüfen, ob eine gültige Lizenz vorhanden ist. Mit einer kleinen Änderung könnte nach Angaben des Entwicklers vermutlich bei allen Apps Googles offizieller Kopierschutz umgangen werden. In einem Video demonstriert Case, wie eine App mit dem Patch wie eine bereits bezahlte Anwendung behandelt wird.
Demnach liege das Problem beim Java-Code, in dem die meisten Apps geschrieben sind. Für bessere Cross-Plattform-Kompatibilität sei der Bytecode relativ einfach kompiliert, was ihn anfällig für Reverse Engineering mache. So lasse sich die Funktion zur Lizenzvalidierung sehr schnell aufspüren und umgehen.
Der Entwickler hat die genaue Methode zur Umgehung des Kopierschutzes veröffentlicht. Er betont jedoch, dass er damit keine Anleitung zum Kopieren von lizenzierten Apps liefern wolle. Er selbst sei als Android-Entwickler "pro-Google" und habe mehr Zeit für die Suche nach einem geeigneten Kopierschutz für seine Apps als für die Entwicklung dieser benötigt. "Die aktuelle Situation mit Piraterie in unseren Communitys ist außer Kontrolle", ärgert sich Case. Mit dem Wachstum der Plattform werde es nur schlimmer. Googles Licensing Service sei nach seiner Ansicht trotzdem der bislang beste Kopierschutz für Android-Apps. Man müsse aber an einer besseren Lösung arbeiten.