Hallo zusammen!
Heute habe ich mal wieder eine Rezi für Euch, zu einem Buch, welches ich in einem Tag und einer Nacht verschlungen habe!
Eckdaten
Titel: Das Geflecht Autor: Andreas Laudan Originaltitel: - Format: eBook, ca. 368 Seiten Verlag: Rowohlt digital; 1. Auflage vom Mai 2012 ISBN: 9783499258480 Euro (D): 9.99 bei Amazon
Cover und Aufmachung
Dieses einfache Cover, welches irgendeine pflanzliche Substanz zeigt, entwickelt im Zusammenhang mit dem Klappentext einen unglaublichen Ekel - und Gruselfaktor. Auf einen zweiten Blick erkennt man dann auch, dass einen aus diesem ekelhaften Ding zwei menschliche Augen panisch anblicken - das macht das Ganze nur noch gruseliger!
Inhalt
Es lebt. Es wächst. Es tötet. Ein stillgelegtes Bergwerk: für Justin und seine Freunde der perfekte Ort, eine verbotene Party zu feiern. Was als Spaß begann, endet in einem Albtraum. Zwei der jungen Draufgänger stürzen in einen tiefen, engen Schacht. Nur eine Frau kann sie retten: Tia Traveen ist Höhlenforscherin, eine der besten – und sie ist blind. Doch kaum hat sie sich in die Tiefe abgeseilt, stürzt hinter ihr der Schachteingang ein. In dem finsteren Labyrinth beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn dort unten wächst etwas Tödliches. Und irgendjemand setzt alles daran, dass keiner überlebt, um davon zu erzählen.
Meine Meinung
Es ist schon erstaunlich, dass es ein ekelhaftes pflanzliches Gewächs schafft, mir weitaus mehr Schauer über den Rücken zu jagen, als ein abgebrühtes Horrorbuch. Vielleicht ist es die erschreckende Wahrheit, die dieses Buch zu so einem richtig fiesen Thriller macht.
Die Geschichte beginnt mit dem waghalsigen Ausflug von ein paar Jugendlichen in ein stillgelegtes Bergwerk. Zwei von ihnen stürzen unglücklich in einen alten Müllschacht und die Expertin Tia Traveen soll den beiden aus der Patsche helfen. Der Leser wird die ganze Zeit mit einer wahren Urangst konfrontiert: der Ungewissheit. Tia ist nämlich blind und es dauert eine Weile, bis sie begreift, mit was sie da unten in Kontakt kommt.
Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite schier unerträglich. Man bekommt es nämlich nicht nur mit einem ekelfhaften, gruseligen Geflecht zu tun, sondern auch mit einer ganz gewaltig großen Verschwörung und abgebrühten Menschen, die darin involviert sind und dementsprechend alles daran setzen, dass das Geheimnis ein Geheimnis bleibt. Was daran aber noch viel erschreckender ist, ist die Nähe zur Realität. Ich will jetzt nicht näher erzählen, um was es dabei geht, denn dann würde ich ganz gewaltig spoilern, aber so viel kann ich sagen: es ist ein immer wieder aktuelles Thema!
Tia ist eine fast schon zu toughe Protagonistin. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, ob ein blinder Mensch wirklich solche fast übermenschlichen Fähigkeiten entwickeln kann, aber es kommt mir eben doch ein wenig zu übertrieben vor, auch wenn der Autor im Schlussteil noch einmal wissenschaftliche Belege aufführt. Insgesamt sind die Charaktere nicht übermäßig scharf gezeichnet, aber trotzdem auf ihre eigene Art und Weise sympathisch, sodass es einem trotzdem leicht fällt, mit ihnen mitzufiebern.
Einen kleinen Minuspunkt gibt es dann doch: die Geschichte war ab einer gewissen Stelle einfach zu vorhersehbar. Aber Andreas Laudan hat es trotzdem geschafft, dass dies nicht zu einem Spannungseinbruch geführt hat, im Gegenteil, ich habe das Buch förmlich verschlungen. Der Schreibstil ist einfach und trägt zu einem flüssigen Lesen bei. Interessant fand ich auch die ein oder anderen wissenschaftlichen Hintergründe, die man geschickt eingebettet in die Geschichte, vermittelt bekommt.
Bewertung
Ein toller, sehr spannender Öko-Thriller. Ekel und Grusel (vielleicht auch vor der Realität?) werden hier perfekt gemischt! Absolut empfehlenswert. 5 Punkte