Andreas Altmann

Von Nicsbloghaus @_nbh

Ich bin außer­stande, mein im Vergleich zu den Niederträchtigkeiten, denen die Mehrheit aus­ge­setzt ist, unver­schämt gutes Leben zu recht­fer­ti­gen: Als Belohnung für meine guten Taten in frü­he­ren Wiedergeburten, als gott­ge­fäl­lig. Was für ein hoch­mü­ti­ger Gedanke. Ich kann mich auch nicht daran erin­nern, dass sich mein jet­zi­ges Leben durch uner­müd­li­chen Dienst am Nächsten aus­zeich­nete. Und den­noch bin ich unver­schämt pri­vi­le­giert. Es gibt keine Erklärung, es gibt nur den Zufall, die Geographie, das pure Glück. «Oben ohne», schrieb Karlheinz Deschner, und dabei bleibt es: Oben im Himmel gibt es kei­nen Gott, wir müs­sen allein aus­kom­men, kei­ner weiß von uns. Jede spi­ri­tu­elle Erklärung ist, so das ame­ri­ka­ni­sche Schandmaul H. L. Mencken, käsi­ger «moons­hine talk», ist Anmaßung, ist der jäm­mer­li­che Versuch, dem Unfassbaren einen «höhe­ren Sinn» ein­zu­re­den.
Andreas Altmann

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