Andrea Nahles gegen Trennung von Staat und Kirche

Von Nicsbloghaus @_nbh

Andrea Nahles (Foto: Wikipedia)

Andrea Nahles ist die Generalsekretärin der SPD. Damit also nicht irgend­eine Politikerin, keine Hinterbänklerin, deren Meinung irre­le­vant ist. Sondern das, was sie sagt, kann man gut und gern auch als Aussage der Partei wer­ten.

Umso erschre­cken­der ihre Aussage, dass die Trennung von Staat und Kirche „weder eine hin­rei­chende noch eine not­wen­dige Bedingung von Demokratie“ sei. Dabei lässt sie – bewusst, das unter­stelle ich hier mal – außer Acht, dass sich Demokratie gerade auch gegen die Kirche, gegen die Religionen durch­set­zen musste.

Die Strukturen der katho­li­schen Kirche sind alles andere als demo­kra­tisch. Man könnte auch sagen: sie sind dik­ta­to­risch und demo­kra­tie­feind­lich.

Ein strik­ter Laizismus sei nicht bes­ser in der Lage, neue reli­giöse Gemeinschaften wie etwa den Islam bes­ser zu inte­grie­ren.

Bei die­sem Satz wird mir furch­bar übel. Denn er ist die Verkehrung von Tatsachen. Laizismus bedeu­tet tat­säch­lich auch, dass keine Religion Einfluss auf das Gemeinschaftswesen Staat haben darf. Weder das Christentum noch der Islam noch die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters. Eine Integration des Islam in die Politik des deut­schen Staates ist ganz sicher nicht gewünscht (auch wenn mir neu­er­dings zuge­schrie­ben wird, dass ich dem Islam das Wort rede). Im Gegenteil!
Keine Religion sollte sich anma­ßen, ethi­sche (mora­li­sche) Werte eines Staates zu deter­mi­nie­ren. Doch da die Christen ihre Felle weg­schwim­men sehen und natür­lich mer­ken, dass ihre jahr­hun­der­te­lange Deutungshoheit in der Gesellschaft ent­schwin­det, ver­su­chen sie, eine andere Religion mit ins unter­ge­hende Boot zu zie­hen. Da gel­ten die Kreuzzüge nichts mehr; da ist es egal, dass man sich ande­ren­or­tens im Namen des jewei­li­gen Herren die Köpfe ein­schlägt. Wenn es gegen die Aufklärung geht, gegen die “bösen Atheisten”… dann ist man sich einig. Ob Pfaffe oder Mullah – ob SPD oder LINKE.

Nebenan habe ich es noch sehr vor­sich­tig for­mu­liert: “Weshalb sie dabei auf das Beispiel Frankreichs ver­weist, ent­zieht sich aller­dings dem Verständnis.” – Hier kann ich es deut­li­cher sagen: es ist nicht nur unver­ständ­lich; es ist ein­fach nur dreist gelo­gen, wenn sich Nahles auf den fran­zö­si­schen Laizismus beruft, um ihren Unsinn zu unter­mau­ern. Mit die­sen Thesen würde man sie in Frankreich ein­fach aus­la­chen.

Wie reli­giös ver­dummt sie tat­säch­lich ist, zeigt sich in dem Satz: “wenn ein Teil der Bevölkerung zen­tra­len Werten der Gesellschaft die Zustimmung ver­wei­gert, ent­steht für den Zusammenhalt der Gesellschaft ein ernst­haf­tes Problem” - denn sie kann ver­mut­lich nicht begrei­fen, dass die Werte ihrer Kirche eben nicht abso­lut sind und mir zum Beispiel völ­lig gleich­gül­tig. Nicht nur ich schöpfe meine Werte eben nicht aus irgend­wel­chen “hei­lig” genann­ten Büchern. Sondern aus einer mensch­li­chen Ethik, die jeden Menschen als gleich­be­rech­tigt ansieht.

Aber gut, wie Frau Nahles bekennt, sind ihr Zweifel zwar bekannt, aber “solange du dich bekennst, ein­ge­stehst, kor­ri­gierst, ist Absolution mög­lich.”
Na dann… viel Spaß dabei und bloß keine Verantwortung für das eigene Leben über­neh­men…

Nic