HALLE Tanzbühne Berlin
Mein erstes Bühnenerlebnis nach meinem Umzug nach Berlin und dann gleich so etwas! Ich war voll geflasht und konnte bestimmt eine Stunde nicht klar denken.
Die Compagnie um Choreographin Toula Limnaios um Komponist Ralf R. Ollertz, verzaubert, schockiert, betäubt und überrascht.
Ganz langsam sieht man Gestalten hinter den Folien auf den Zuschauerraum zukommen. Man sieht nur die Schatten. Erst mit Gegenlicht kann man die Gesichter erkennen. Dann fällt der “Vorhang” und man hört Stimmen, Zeitungsmeldungen, Schlagzeilen. An der Seite liegen zerknüllte und aufgetürmte Zeitungen. Im Hintergrund hört man die Wörter Finanzkrise, Merkel und irgendwas französisches. Plötzlich werden die Geräuschen von elektronischen Klängen abgelöst. Ralf R. Ollertz komponiert hier eine atemberaubende, verstörende und zugleich wunderbare Musik aus Elektronischen Klängen. Alles arbeitet mit und Gegeneinander genauso wie die Tanzbewegungen der 4 Tänzerinnen und 3 Tänzer.
Die Choreographie wechselt zwischen verstörenden und wunderbaren Bildern, zwischen Langsamkeit und Schnelligkeit, zwischen abstrakten Bewegungen und verschiedenen Tanzstilen. Es war einfach wunderbar anzuschauen. Die mimischen Ausdrucke der Tänzer/innen waren fantastisch!
Ästhetische Bilder die zerstört und wieder aufgebaut werden. Man bekommt Gänsehaut beim Zuschauen.
Es herrscht solch eine Intensität, Spannung und gleichzeitige Ruhe, dass es einem dem Atem verschlägt. Mir ging es jedenfalls so.
Eigentlich kann man es gar nicht beschreiben. Es ist einfach nur ein zutiefst bewegendes, und auch für den Zuschauer, körperliches Erleben.
Zum Schluss steht ein Tänzer nackt mit roten Kussmündern überseht auf der Bühne und fängt an zu singen, während er in Folie eingewickelt wird.
Dann geht das Licht aus!
Anderland hat Homogenität, Gegensätze, viele kleinen Geschichten, Spannung und Gänsehautcharakter!
Wer in Berlin ist sollte unbedingt hingehen! Termine findet ihr unter Veranstaltungstipps.