Als sich bereits am Dienstag abzeichnete, dass ich spätestens am Donnerstagabend auf dem Zahnfleisch gehen würde, verkündete ich: „Der Freitag gehört ganz alleine mir!“ Dann könnte ich endlich wiedermal…
… den ganzen Tag intensiv an meiner Geschichte arbeiten, die schon so lange auf ihre Fertigstellung wartet,
… oder mich mit einem guten Buch in den Garten setzen und das schöne Wetter geniessen,
… oder die Stelle, wo der Gartenteich hinkommen soll, mal richtig jäten und vorbereiten,
… oder Croissants backen. Und Brioches. Und Laugengebäck,
…. oder in den Wald gehen,
… oder in der Stadt einen Kaffee trinken und in den Buchhandlungen nach Lesestoff stöbern,
… oder gemütlich mit jemandem einen Tee trinken und ein wenig plaudern,
… oder mit dem Velo in die Stadtgärtnerei fahren, das lauschige Gartencafé geniessen und ein paar Blumen für den Balkon kaufen,
… oder sonst irgend etwas tun, was mir Freude macht,
… oder Schwiegermama zur Nachkontrolle ins Spital begleiten und dann bis zum frühen Nachmittag mit ihr auf der Notfallstation warten, weil aus einer latenten Geschichte etwas Akutes geworden ist.
Wann werde ich endlich begreifen, dass auf die „Bei uns dreht sich alles um die Kinder“-Phase nicht die „Jetzt bin aber ich wiedermal dran“-Phase folgt, sondern die „Schwiegermama braucht uns jetzt ganz dringend“-Phase?