Der andalusische Sprecher der spanischen Grünen-Partei EQUO den Grund dafür zu erklären: "Das moralische Niveau einer Gesellschaft kann man daran messen wie sie die schwächeren Lebewesen behandelt, unter denen sich ohne Zweifel die Tiere befinden. In Andalusien ist der Einfluss von Lobby's, die die eine oder andere Form von Misshandlung und Grausamkeit gegen Tiere fordern oder die Tolerierung wollen, sehr stark. Und diese setzen sich mit ihrem Gewicht in der Politik der andalusischen Regierung durch."
Die andalusische Regierung ist bisher überwiegend durch Passivität auf gefallen. Weder wird Tierquälerei ausreichend überwacht, noch entsprechend bestraft. Das Gesetz von 2003, mit dem man den Tierschutz ausweiten wollte, ließ Ausnahmen zu wie z.B. Hahnenkämpfe mit der Begründung "weil sie der Verbesserung der Rasse des spanischen Kampfhahnes" diene. Weitere Ausnahmen betreffen den ungeeigneten Transport von Jagdhunden, die Verstümmlung von Jagdhunden und das Trainieren von Windhunden dadurch, dass sie von Motoren gezogen oder gestoßen werden.
Andalusien ist auch immer noch eine Stierkampf verrückte Region. Der Stierkampf ist vielen Andalusiern heilig. Wie kann man von Menschen Interesse für Tierschutz abgewinnen, wenn es ihnen nicht im geringsten in den Sinn kommt, dass dieses Spektakel ein Ausbund an Tierquälerei ist? In dem Städtchen Utrera in der Nähe von Sevilla, verabschiedete der Stadtrat Anfang des Jahres eine Verordnung, mit der untersagt wird, dass Kinder unter 7 Jahren bei Stierkämpfen zuschauen dürfen. Darauf gab es einen Sturm aus konservativen Kreisen, die meinten einem Kind dürfe man das "nationale Fest" (Fiesta Nacional) nicht vorenthalten. Die andalusische Regierung äußerte erhebliche Bedenken über die rechtliche Zulässigkeit der Verordnung, da in ganz Spanien auch Kleinkinder die Stierkämpfe ansehen könnten.
Informationsquelle:
EQUO deplora que Andalucía lidere las estadísticas de maltrato animal y reclama a la Junta una verdadera política de protección y bienestar