Andalusien: alte Römer und blaue Schweine

Von Der Muger @derMuger
Etwas nördlich von Ronda hausten vor zweitausend Jahren die Römer. Das Städtchen hiess „Acinipo“ und ist heute völlig ruiniert. Alles kaputt, nur noch Steine da.

Einzig das Amphitheater mit dem Bühnenhaus und der halbrunde Tribüne ist noch teilweise erhalten. Von den oberen Sitzreihen hat man auch heute noch einen grandiosen Ausblick über die Landschaft. Wir pirschen durch die fast völlig verschwundene Stadt und klauben Resten vom Boden auf; viele Tonscherben und einige Mosaiksteinchen aus Marmor.
In den Hügeln rundherum sehen wir die berühmten schwarzen Ibérico-Schweine. Aus deren Hinterbeine wird später einmal der herrliche Schinken gemacht. Die Schweine leben hier auf riesigen Weiden und fressen Eicheln, Oliven - und unser altes Brot.
Nach all der Kultur gelüstet uns nach mehr. Wir reifeln quer durch die Berge gegen Süden. Bergauf und bergab auf schmalen Strassen. Dann geht’s steil hinunter und dann sehen wir es: Júzcar, das hellblaue Dorf.
Im Juni 2011 malten die Einwohner zur Premiere vom neusten Schlumpf-Film ihre Häuser hellblau an, einzig die Dachziegel blieben orangerot. Sieht ganz nett, aber auch ein bisschen spinnig aus.
Wir setzen uns in einer hellblauen Gasse in eine hellblaue Gaststätte und futtern Tapas. Wachteleier auf Rauchschinken, Gambas an Knoblauchsauce, gelbes Hühnerfleisch vom Grill. Es ist wie im hellblauen Paradies.
Gegen Abend fahren wir zurück nach Málaga. Noch einmal führt die Strasse über stotzige Berge. Zerzauste Zedern, Weiden mit schwarzen Stieren und überall Berge aus Marmor. In Málaga fahren wir an den Rand der Altstadt und wohnen hier zwischen zwei grossen Platanen. Am Abend übt eine Musikgruppe gleich hinter unserem Möbelwagen für ein Volksfest. Trommeln und Trompeten, grossartig..