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Von Leonieh
Hallo, meine Lieben.

Mein Blog hat heute ein neues Aussehen bekommen und ich bin mehr als zufrieden. Aber darüber soll es heute natürlich nicht gehen. Sondern über mein Lieblingsbuch, The Perks of Being A Wallflower (Das also ist mein Leben), beziehungsweise über meine Beziehung mit diesem Werk.Wer mir auf Instagram folgt, wird gesehen haben, dass ich bereits heute über The Perks geredet habe, aber ich möchte das Ganze hier noch mal ein wenig vertiefen. Ich habe dieses Buch 2012 zum ersten Mal gelesen. Damals wusste ich noch nicht, dass so etwas wie die BookTube-, Bookstagram-, oder Buchbloggercommunity existiert. Auch in Deutschland an sich war das Buch noch kein Stück bekannt (was sich dann, glaube ich, 2013 mit der Verfilmung änderte). Jedenfalls hatte ich damals noch nie etwas von diesem Buch gehört und es war Neuland für mich. Aber eine damals sehr gute Freundin von mir hat es mir eines Tages einfach in die Hand gedrückt und mir gesagt, ich solle es lesen, weil es mir gefallen würde. Also habe ich das getan und... sie hatte recht. Obwohl "gefallen" sehr untertrieben ist. Ich habe mich instant in dieses Buch verliebt. Es war das erste Mal, dass ich mich wirklich zu einem Charakter (oder in diesem Fall sogar zu mehreren gleichzeitig) verbunden gefühlt hatte. Dieses Buch war mehr als bloß eine schnelle Lektüre. Ich wusste nichts von irgendeinem Hype... es gab nur mich und dieses Buch. Außerdem hatte ich es zu einer Zeit gelesen, in der es für mich viele erste Male gab. Ich war das erste Mal auf einer Party, war das erste Mal betrunken. Ich war das erste Mal Hals über Kopf verliebt und mir wurde das erste Mal das Herz gebrochen. Sätze aus diesem Buch wie: "And in that moment, I swear we were infinite", oder "We accept the love we think we deserve" hatten einfach so eine starke Bedeutung für mich. Sie waren zu dieser Zeit so verdammt passend. Und genauso wie Sam und Patrick Charlies beste Freunde waren, ihn auf Partys und auf Abenteuer mitgenommen haben, hatte auch ich eine Freundin, die das Gleiche mit mir getan hat. Und Gott, wie sehr haben wir uns unbesiegbar gefühlt. Wir dachten wirklich, diese Welt gehöre uns und wir könnten alles machen, was wir wollten... Zum Beispiel, uns nachts um eins aus dem Haus schleichen, durch die ganze Stadt laufen und uns auf die Wiese des örtlichen Sportplatzes mit einer Flasche Wein legen und die Sterne anschauen. Oh Gott, ich weiß noch, dass wir solche Angst hatten, nachhause zu laufen, weil wir befürchteten, dass uns jemand sehen könnte und wir Ärger kriegen würden. Oder wie mir meine beste Freundin gesagt hat, dass ich kein Zugticket brauche, weil auf dieser Fahrt nie kontrolliert wird und wir am Ende Hand in Hand aus dem Zug und vorm Schaffner wegrennen mussten. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, muss ich wirklich lachend den Kopf schütteln. Auf solche Ideen würde ich heutzutage nie wieder kommen, auch wenn das erst drei Jahre her ist. Das war diese "Zeit meines Lebens" von der man seinen Kindern wohl immer erzählt. Vielleicht auch nicht, vielleicht kommt diese erst noch und ich werde zum Beispiel nächstes Jahr noch bessere Dinge erleben. Aber jetzt, in diesem Moment, ist rückblickend 2012 mein Jahr gewesen. Und The Perks of Being a Wallflower hat mich begleitet. Und ich weiß ganz genau, als ich auf meiner ersten Party war und diesen einen Jungen geküsst habe, dass ich mir grenzenlos vorkam. Vielleicht war das bloß der jugendliche Leichtsinn - sehr wahrscheinlich war er das - aber ich habe mich so wahnsinnig gut gefühlt. Ich bin aus dem Haus gekommen, habe Leute getroffen und kennen gelernt, ich war so unendlich glücklich. Und dieses Buch hat mich rundum begleitet. Ich lese es momentan zum vierten Mal und jedes Mal versetzt es mich zurück in diese Zeit. Und ich verstehe Charlie und Sam und Patrick und ich empfinde so eine tiefe Verbundenheit zu diesen Personen. Und meine beste Freundin und ich saßen nachts draußen und haben The Smiths gehört, haben eine Zigarette nach der anderen geraucht und wir haben nichts anderes gebraucht, um glücklich zu sein. Wir haben zusammen gelacht und geweint, genauso wie ich mit Charlie gelacht und geweint habe. Klar, nicht immer war alles perfekt. Doch rückblickend war es die schönste Zeit und ich würde so gern wieder dahin zurückkehren und alles noch mal erleben. Und vielleicht denkt sich der ein oder andere, der das hier liest, dass ich viel zu Jung war für Alkohol und Zigaretten und Partys... und ja, ihr habt recht. Aber es hatte sich zu diesen Zeitpunkten richtig angefühlt. Und seien wir doch mal ehrlich... die meisten Leute haben diese Erfahrungen in diesem Alter. Manchmal muss man einfach nur ein Auge zudrücken und sich eingestehen, dass wir wohl alle mit 14 oder 15 schon keine ganz weiße Weste mehr hatten. Aber es hat sich gelohnt.

Das Wichtigste ist, dass man immer gut auf sich aufpasst, dann kann nichts passieren. (Dennoch empfehle ich niemanden, keine Bahntickets zu kaufen. Fahrt niemals schwarz, das kann in die Hose gehen, Leute! :D)

Ich wünsche euch noch einen wundervollen Abend. Lasst mich doch wissen, ob auch ihr ein Buch habt, das euch immer wieder zu einer schönen Zeit zurückversetzt!


Liebst, Leonie. ♥