Ich kann mir auch nicht erklären, wie ich an einem Montag Abend auf Del Shannon’s Runaway komme, aber das ist eigentlich auch egal. In Wirklichkeit wollte ich dieses Lied ja auch gar nicht gleich auf meiner Website bereit stellen, noch dazu wo es kein richtiges Video dazu gibt, aber eigentlich eher, weil es dann ja doch nur so ein “bekannter 60s Song” ist… und den muss ja nicht gleich jeder auf seiner Website verbreiten. ABER DENKSTE: Denn ich mag ja bekanntermaßen dunkle, menschliche Abgründe und bin selbstständiger Fan aller untergegangenen Rock’N’Roll-Depressionista-Alkohol-Drogen-Exzesse… und da passt der Herr Shannon auch schon wieder großartigst selbstzerstörend mit rein. Keine schlechte Überleitung, oder? Aber kommen wir zu des Pudels Kern:
Shannons Markenzeichen war eine besonders hohe Falsettstimme[1], die er bei seinen Stücken immer wieder einsetzte. Seinen größten Hit hatte er 1961 mit Runaway, der in vielen Ländern in den Hitparaden platziert war. Das wussten wir ja nun bereits, oder so ähnlich. Aber jetzt kommts: In den 70er Jahren erkrankte Del Shannon an Depressionen, die er mit Alkohol zu bekämpfen suchte. Er kam zwar 1978 von der Alkoholsucht los, die psychischen Probleme blieben aber. Klassisches Beispiel, Depressionen (oder manchmal auch andere psychische Störungen) mit Alkohol zu bekämpfen. Das ganze führte leider zu folgendem Ereignis: Am 8. Februar 1990 erschoss sich Del Shannon mit einem Gewehr. Er reihte sich so also ein in eine große Liste abstürzender Stars, die ihr Leben auf unnatürliche Weise beendet sahen… oder dann auch nicht mehr. Seine Frau führte seinen Selbstmord auf das Antidepressivum Prozac zurück, das er nur zwei Wochen zuvor verschrieben bekommen hatte, und strengte eine Klage gegen den Hersteller an. Was bei dieser Klage allerdings heraus gekommen ist, ist nicht bekannt.
BTW: Den Song kennt man, aber dass der singende Protagonist nun Del Shannon heißt, ist nicht jedem bekannt, oder?
BBTW: Ich mache mich nicht über Drogensucht oder Alkoholprobleme lustig, finde es aber wie oben bereits beschrieben eben spannend, menschliche Abgründe zu verfolgen (die nicht zwangsläufig im Tod enden müssen, siehe Kris Kristoffersons Alkoholsucht in den 80ern).
Del Shannon in der Wikipedia.
Ach ja, ach nein, nun denn!… um diesen Artikel nun nicht so tragisch mit dem Tode Shannons enden zu lassen, gibt es jetzt noch einen gar großartigen Song, den Apachen von den legendären The Shadows, über den ich soeben in den Unwindungen meines Ohres gestolpert bin![2]