Die Osterwoche, die Semana Santa, ist in Spanien das bedeutendste religiöse Fest überhaupt. Das normale Leben kommt weitgehend zum Erliegen und die ganze heilige Woche über finden Prozessionen statt.
Unheimlich hallen die Trommeln zwischen den Häusern und die „Nazarenos" bahnen sich mit brennenden Fackeln und Kerzen einen Weg durch die Menge, gefolgt von „Penitentes", die als Zeichen ihrer Buße ein Holzkreuz auf den Schultern tragen oder schwere Ketten an bloßen Füßen ziehen.
Unheimlich wirkt auch der Anblick der in Büßergewänder gekleideten Gestalten. Ihre Gesichter sind völlig von spitzen Kapuzen verhüllt, kleine Augenschlitze bilden die einzige Verbindung zur Außenwelt. Was wie die Verkleidung des Ku-Klux-Klans wirkt, hat einen vollkommen anderen Ursprung. Die Tradition geht auf ein Verbot des Papstes im 14. Jahrhundert zurück, als das Kirchenoberhaupt die öffentliche Sühne untersagte. Woraufhin sich die Büßer weite Mäntel mit spitzen Mützen (sogenannten Capirote) überstülpten, die nur noch zwei Augenschlitze frei ließen. Einheimische wie Touristen stehen Spalier, um den Tausenden von „Costaleros" Ehre zu erweisen, die in ihren Büßergewändern prunkvoll gestaltete und geschmückte Heiligenfiguren durch die ganze Stadt tragen.
Auf Mallorca beginnt die Semana Santa schon vor dem eigentlichen Fest. Bereits am Freitag vor dem Palmsonntag eröffnen Hunderte von Büßern unter lautem Trommel-schlagen und Musik die Karwoche und ziehen durch die Straßen Palmas. In den Folgetagen ziehen immer wieder Prozessionen der 33 in Palma beheimateten Bruderschaften durch die Gassen, bevor das eigentliche Osterfest auf der ganzen Insel groß gefeiert wird.
Am Palmsonntag wird dem Einzug Jesu in Jerusalem gedacht. Seit dem Mittelalter wird dieses Geschehen im Rahmen von Passionsspielen nachgespielt. Am Gründonnerstag wird an das letzte Abendmahl erinnert und am Karfreitag an die Kreuzigung. Der Karsamstag ist der Grabruhe-Tag und am Ostersonntag wird die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert. Am Ostermontag wird dann die Auferstehung Jesu Christi aus der Perspektive zweier Männer aus Emmaus erzählt, die dem auferstandenen Jesus Christus begegnet sind und daraufhin die frohe Botschaft verkündeten.
Seit dem Mittelalter wird dieses Geschehen im Rahmen von Passionsspielen mit großem Aufwand wie zum Beispiel vor der Kirche in Felanitx nachgespielt und an das letzte Abendmahl und die an die Kreuzigung von Jesus Christus erinnert. In Pollença findet am Karfreitag um 21:00 die Kreuzabnahme statt und die Christusfigur wird die 365 Stufen von der Kirche auf dem Kalvarienberg hinunter zur Gemeindekirche getragen. Auch in anderen Orten der Insel wie Alcúdia, Artá und Inca finden in der Osterwoche Feierlichkeiten statt.
In der Ausgabe 2020 von " Mallorca schöne Seiten " stellt Herausgeber und Autor Stefan Loiperdinger auf 60 Seiten mit großartigen Fotos und informativen Texten die schönsten Feste, Konzerte und andere Veranstaltungen vor. Auf den restlichen 190 Seiten zeigt der Wahlmallorquiner faszinierende Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die unvollendete Kirche in Son Servera, eine beeindruckende Kulisse für Hochzeitsfeiern, oder die verwunschene Kapelle von Sóller.
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Daten zum Magazin:
Format: 215 x 270 cm
Umfang: 250 Seiten
Preis: 15,80 €
Bezugsquelle: www.mallorcas-schoene-seiten.de
Über den Autor und Herausgeber
Stefan Loiperdinger. Aufgewachsen im Münchner Künstlerviertel Schwabing. Nach diversen Orientierungsversuchen finanziert sich der Münchner als Briefträger und Taxifahrer das Studium zum Grafik-designer. Danach 30 Jahre Werbung. Und dann die Erkenntnis, dass es noch mehr im Leben geben muss als 12-Stundentag und Meetingmarathons. 2002 ein Urlaub auf Mallorca, „damit wir es abhaken können, da gefällt es uns sowieso nicht". Nach einer Woche süchtig. Auf unzähligen Touren erforscht der Wahlmallorquiner von nun an jeden Winkel der Insel und veröffentlicht 2014 die erste Ausgabe seines jährlich erscheinenden Magazins „Mallorcas schöne Seiten". Ein Magazin vollkommen ohne Werbung. Weshalb ihn auch die Fachwelt für vollkommen verrückt erklärt. „Zum Geldverdienen ist das sicher der falsche Weg," meint er. „Aber manche Dinge sind mit Geld auch nicht aufzuwiegen. Die Schönheit und Vielfalt der Insel zum Beispiel. Nach vielen Jahren auf der Insel entdecke ich immer noch Neues und Überraschendes - unbezahlbar!"