[...] Der Regisseur bleibt [...] distanziert, analytisch. Einerseits trauert er zwar jenem eingerosteten Football-Verständnis nach, als es einstmals keine grobschlächtige Berichterstattung gab, wo der Sport de facto von allen noch existierenden Zwängen globalisierter Image-Selbstkasteiung befreit war. Aber der für den Autorenfilmer salonfähig gewordene Kulturpessimismus findet in diesem Film nur andeutungsweise statt. Lieber malt Stone ein idealisiertes Bild des kämpferischen Soziotops. Dazu studiert er das Geschehen, lässt nahezu keinen Winkel aus, kein Verhältnis, kein Schlupfloch, auch kein dreckiges. "An jedem verdammten Sonntag" erweist sich mehr als ungeschönter Blick in das Umfeld des Sports, als ein Film über den Sport. Der Sport als solches ist die Folie, auf der sich tiefgreifende Veränderungen sowohl menschlicher, gesellschaftlicher als auch sportlicher Natur spannen, in beide Richtungen. Die Kamera ist nah dran, rückt den Spielern auf die Pelle, lässt sich nicht verdrängen, begleitet, heftet sich an die Fersen, selbst mitten im Spiel. Ab in die Kabine, unter die Dusche (Penisschau inklusive), auf die Party, auf die Toilette, in die Kneipe, an den Spielfeldrand, zum Mannschaftsarzt. [...]
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