Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und das gilt eigentlich für die meisten Lebenslagen.
Sich an etwas komplett Neues und bisher nie Dagewesenes zu gewöhnen dauert einfach seine Zeit.
Trotzdem erlebe ich es immer wieder, dass Leser meiner Seite an mich herantreten und mir berichten, sie hätten jetzt ja drei Tage auf dem Nackenkissen geschlafen und die Kopfschmerzen oder Nackenschmerzen oder sonstige Probleme sind nicht weg.
So einfach funktioniert das leider nicht mit den Nackenkissen.
Alle Kissen sind grundsätzlich unterschiedlich
Ein festes Nackenkissen aus viskoelastischem Schaum, das sich erst durch die Körperwärme an den Kopf und Nacken anpasst ist etwas ganz anderes, als ein 5 Jahre altes Federkissen bei dem die Füllung überall ist, nur nicht unter dem Kopf.
Wenn Sie, Ihre ganzes Leben lang auf Kopfkissen geschlafen haben, die mit Federn oder mit einem synthetischen aber losen Material gefüllt waren, dann kann ich Ihnen jetzt schon garantieren, dass die Umstellung echt lange dauern wird.
Der Kopf, der Nacken und der ganze Körper sind so sehr an das alte Kissen gewöhnt, dass es sogar regelrecht unbequem werden kann, wenn man auf ein Mal so ein festes und kompaktes Kissen unter dem Kopf hat.
Diese Dinge können während der Umstellung passieren:
- Es kann sein, dass durch die geänderte Liegeposition bzw. durch das Kissen, das sich komplett anders anfühlt, oft wach werden.
- Es kann gut sein, dass SIe Probleme mit dem Einschlafen haben, weil sich das Nackenkissen einfach ungewohnt und viel zu fest anfühlt.
- Nackenschmerzen können auf einmal woanders hin wandern bzw. in der ersten Zeit sogar stärker werden oder auf der anderen Seite des Halses auftauchen.
Das alles kann zwar passieren, muss aber nicht.
Trotzdem ist es nur logisch, dass viele Käufer eines Nackenkissens viel Hoffnung in so ein Produkt legen und am Ende enttäuscht sind, wenn es nicht sofort hilft.
Das kann ich alles verstehen, aber es dauert eben einfach ein wenig.
Voraussetzung dafür, dass es dann aber irgendwann auch mal besser wird ist, dass das Kissen zu Ihnen passt. Also weder zu hoch noch zu niedrig ist und sich an Ihren Kopf und Hals anpasst.
Wie Sie so ein Nackenkissen finden, das erfahren Sie hier in meinem Nackenkissen Ratgeber.
Einige sehr empfehlenswerte Kissen finden Sie z.B. hier in meinem Nackenkissen Test.
Jetzt ist aber noch eine wichtige Frage offen.
Wie lange dauert es denn nun wirklich, bis man sich an so ein Nackenkissen gewöhnt hat.
So lange dauert die Gewöhnung
Ich höre und lese immer wieder, dass man Kopfkissen und Nackenkissen in einem Bettenfachgeschäft probe liegen soll.
Das ist aus mehreren Gründen falsch.
Zum einen liegt man in Klamotten auf einer fremden Matratze in einem Geschäft und kann das Kissen dann etwa 3 bis 5 Minuten ausprobieren.
Zuhause im heimischen Bett, auf der eigenen Matratze ist das alles nochmal etwas ganz anderes.
Noch viel wichtiger ist aber das folgende: Um sich wirklich an ein neues Kopfkissen bzw. ein Nackenkissen zu gewöhnen, kann man mindestens 4 Nächte einplanen.
Mikroverspannungen, Muskelkater und andere Begleiterscheinungen können sogar bis zu 14 Tage und länger anhalten.
Ich sag es nochmal, die Gewöhnung an ein Nackenkissen kann bis zu 14 Tagen in manchen Fällen sogar noch länger dauern.
Sollten Sie also ein Nackenkissen bestellen, im Geschäft kaufen, geschenkt bekommen oder auf anderem Wege ausprobieren, dann müssen Sie mit einer langen Eingewöhnung rechnen und das gilt vor allem dann, wenn Sie von einem einfachen Kopfkissen auf ein Nackenkissen umsteigen.
Das soll Ihnen natürlich keine Angst machen, es geht mit einzig darum, dass Sie darauf vorbereitet sind, dass ein Nackenkissen Ihre Nackenbeschwerden eben nicht nach 3 Nächten in Luft auflöst.
Natürlich muss es nicht zwingend so lange dauern…
Ich habe selber schon Kissen getestet auf denen ich von der ersten Nacht an so gut geschlafen habe, dass eine Eingewöhnung überhaupt nicht spürbar war.
Ich kenne es aber auch anders herum und es ist absolut nicht einfach einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen auf einem vermeintlich unbequemen Kissen zu schlafen.
Hat sich die Muskulatur und das Empfinden aber erst mal an das neue Schlafgefühl gewöhnt, dann wird alles schnell besser.
Nackenkissen Tagebuch führen
Mit einem Tagebuch lässt sich die Gewöhnung einfach nachvollziehen
Das ist mein bester Tipp, wenn Sie sich an ein neues Nackenkissen gewöhnen wollen, führen Sie eine Art Tagebuch.
Notieren Sie sich dazu einfach morgens nach dem Aufstehen, ob folgende Punkte zutreffen und wie sehr sie das tun:
- Wie gut haben Sie auf dem Kissen geschlafen
- Sind Sie mit Kopfschmerzen aufgewacht
- Sind Sie mit Nackenschmerzen aufgewacht
- Das Kissen müsste etwas höher sein
- Das Kissen müsste etwas niedriger sein
- Werden Sie nachts wach, weil das Kissen unbequem ist
- Schlafen Sie gut auf dem Kissen ein
Der Vorteil an so einem Tagebuch ist, dass Sie einfach verfolgen können, wie sich das Kissen im Verlauf der ersten Wochen anfühlt und wie sich Ihr Schlaf verändert.
Sollten Sie nach mehr als drei Wochen immer noch Probleme mit dem neuen Nackenkissen haben, dann ist es vielleicht einfach nicht das richtige Modell.
Es gibt leider unglaublich viele verschiedene Nackenkissen und auch Kissentypen mit unterschiedlichen Füllungen und Materialien, da auf Anhieb das richtige zu finden gelingt nicht immer und mir persönlich ist es auch schon passiert.
Deswegen sollte man aber nicht gleich alle Nackenkissen für schlecht und nutzlos erklären, es ist eben ein sehr individuelles Produkt und das beste Nackenkissen für Jedermann gibt es einfach nicht.
Damit Sie trotzdem das passende Nackenkissen finden, habe ich auf meiner Seite viele hilfreiche Artikel die bei der Auswahl helfen.
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