Wie muss das sein, wenn man morgens aufwacht und sich an nichts mehr erinnern kann? Und das nicht nur kurzzeitig, weil man in der vorherigen Nacht zu viel Alkohol getrunken hat, und die Erinnerungen -wenn auch nur vereinzelt und verschwommen- langsam wieder auftauchen, sondern einfach dauerhaft weg sind- und das über einen Zeitraum von mehreren Jahren? Ich habe hier die bekanntesten dieser Amnesie Fälle zusammengestellt- Viel Spaß!
Clive Wearing
John Darwin
Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Menschen aus unlauteren Motiven nur vorgeben, sie hätten ihre Erinnerung verloren. Dazu gehört die dubiose Geschichte des 2002 während einer Kajak-Tour angeblich verunglückten und dabei spurlos verschwundenen Engländers John Darwin und dessen „Witwe“, die nach dem vermeintlichen Unglück durch die Auszahlung seiner Lebensversicherung, von Sterbegeld sowie Witwenrente zu einem kleinen Vermögen gekommen und nach Panama ausgewandert war. In Wirklichkeit handelte es sich hierbei um einen großen Betrug der beiden, welcher letztlich aufflog, als John Darwin – bedingt durch eine Änderung im Aufenthaltsrecht Panamas – zur Bestätigung seiner Identität nach England zurückkehrte und auf einer Polizeistation behauptete, er könne sich an nichts erinnern, sei aber möglicherweise eine vermisste Person...
Clive Wearing
Der in früheren Zeiten angesehene britische Musiker und Musikwissenschaftler Clive Wearing leidet als Folge einer Krankheit, die sein Gehirn schädigte, nun bereits seit fast 30 Jahren unter schwerem chronischem Gedächtnisverlust. Seine anterograde Anmesie bewirkt, dass er sich bereits nach wenigen Sekunden nicht mehr an kurz zuvor Geschehenes erinnern kann. Zusätzlich hat er durch eine retrograde Amnesie auch nur noch wenige Erinnerungen an länger zurückliegende Ereignisse. Die Liebe zu seiner Frau Deborah hat er zwar nicht vergessen, jedoch meint Wearing bei Begegnungen mit ihr im Laufe eines Tages immer wieder aufs Neue, sie nach einer langen Zeit nun zum ersten Mal wiederzusehen.
Naomi JacobsEines Abends im Jahr 2008 war die 32-jährige britische Studentin Naomi Jacobs schlafen gegangen und hatte beim Aufwachen am nächsten Morgen sämtliche Erinnerungen der letzten 17 Jahre verloren. So glaubte sie, erst 15 Jahre alt zu sein, war entsprechend schockiert über ihr 32 Jahre altes Spiegelbild und völlig überrascht von der Existenz ihres 11-jährigen Sohnes. Die Ärzte diagnostizierten eine vorübergehende globale Amnesie, die meist durch eine kurzzeitige Funktionsstörung im Gehirn bedingt wird, nur wenige Stunden anhält und üblicherweise sowohl Kurz- als auch Langzeiterinnerungen betrifft. Bei Naomi Jacobs jedoch dauerte die Beeinträchtigung einige Wochen lang und erst nach drei Jahren hatte sie sich ihr komplettes altes Gedächtnis wieder zurückgeholt. In ihrem speziellen Fall war die „amnestische Episode“ durch ein Übermaß an Stress ausgelöst worden.Jonathan OverfeldDass unser Gehirn einen Gedächtnisverlust gewissermaßen auch selbst herbeiführen kann, um uns vor Erinnerungen an traumatische Erlebnisse zu schützen, zeigt die tragische Geschichte eines Mannes aus Deutschland, der im Jahr 2005 bekannt wurde: Jonathan Overfeld saß eines Tages auf einer Parkbank in Hamburg und konnte sich an weite Teile seines Lebens nicht mehr erinnern. In ärztlicher Betreuung kehrten dann aber nach und nach immer mehr Fragmente der Erinnerung an seine Vergangenheit zurück. Letztlich stellte sich heraus, dass Overfeld in den 1960er Jahren als Heimkind Gewalt und massiven sexuellen Missbrauch hatte erleben müssen. Es waren Erinnerungen, die auch Jahrzehnte später noch so schlimm für ihn waren, dass sein Gehirn ihm irgendwann den Zugang zu ihnen verschloss, während er parallel im wahrsten Sinne des Wortes vor ihnen weglief und sich am Ende auf besagter Parkbank wiederfand – und zusammen mit den schlimmen Kindheitserinnerungen war ihm an diesem Tag auch die Erinnerung an einen Großteil seines gesamten Lebens abhanden gekommen.John Darwin
Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Menschen aus unlauteren Motiven nur vorgeben, sie hätten ihre Erinnerung verloren. Dazu gehört die dubiose Geschichte des 2002 während einer Kajak-Tour angeblich verunglückten und dabei spurlos verschwundenen Engländers John Darwin und dessen „Witwe“, die nach dem vermeintlichen Unglück durch die Auszahlung seiner Lebensversicherung, von Sterbegeld sowie Witwenrente zu einem kleinen Vermögen gekommen und nach Panama ausgewandert war. In Wirklichkeit handelte es sich hierbei um einen großen Betrug der beiden, welcher letztlich aufflog, als John Darwin – bedingt durch eine Änderung im Aufenthaltsrecht Panamas – zur Bestätigung seiner Identität nach England zurückkehrte und auf einer Polizeistation behauptete, er könne sich an nichts erinnern, sei aber möglicherweise eine vermisste Person...