Amitayus – Grenzenlose Langlebigkeit

AmitayusDer Buddha Amitayus gehört zur Lotusfamilie und ist seiner Essenz nach ident mit Buddha Amitabha. Gemäß der Mahayana-Tradition wird ein Buddha in drei Erlebnisdimensionen bzw. drei erleuchteten Körpern beschrieben: 1) Nirmanakaya; 2) Sambhogakaya; und 3) Dharmakaya. Amitayus ist der Sambhogakaya-Aspekt von Amitabha. Darüber hinaus gibt es noch eine ikonographische Unterscheidung. Buddha Amitabha ist Buddha-Erscheinung und Amitayus ist die Bodhisattva-Erscheinung.

Buddha und Bodhisattva

Auch wenn Amitabha und Amitayus in den Mahayana-Schriften einen großen Stellenwert haben, so kommen beide auch im Vajrayana als Meditationsgottheiten vor. Amitabha (tib.; ‚od dpag med; Grenzenloses Licht; oder auch snang ba mtha‘ yas) als Herrscher der Lotusfamilie und mit seinem reinen Land der Großen Glückseligkeit (Mahasukhavati) ist eine der zentralen Figuren für die Praxis der Bewusstseinsübertragung (tib.; pho ba) in sein reines Land. Auf diese Weise wird vertrauensvoll auf Buddha Amitabha praktiziert und man hofft auf eine Wiedergeburt dort, um über diese Zwischenstation dann die endgültige Befreiung zu erlangen. Amitabha ist einer der Buddhas der fünf Familien und wird mit dem Westen und dem Erlebnishaufen (skt.; skandha; Aggregat) der Unterscheidung und dem tiefen Gewahrsein der Einzelheit assoziiert, sowie mit der Verwandlung des Geistesgiftes des Verlangens. Amitabha wird im Vajrasana sitzend dargestellt, hat einen roten Körper und hält eine Almosenschale in seinen Händen, die in meditativem Gleichmut in seinem Schoß ruhen. Er trägt die Dharma-Roben und ist sonst weitestgehend schmucklos. Er verkörpert die grenzenlos lichthafte Natur unseres Geistes. Seine Gefährtin ist Pandaravasini.
Amitayus (tib.; tshe dpag med; Grenzenloses Leben) wird gewöhnlich auch im Rahmen der Praxis der Bewusstseinsübertragung meditiert und zwar am Ende jeder Praxis, wo es um das Zurückholen von verlorener Lebenskraft geht. Man sagt, dass eine Phowa-Praxis ohne Amitayus am Ende das Leben verkürzt. Amitayus ist eine der drei „Großen Langlebensgottheiten“ (tib.; tshe lha rnam gsum), die im Vajrayana meditiert werden. Die anderen beiden sind die Weiße Tara (tib., sgrol dkar) und Ushinishavijaya (tib.; gtsug tor rnam rgyal ma). Amitayus wird gewöhnlich sitzend dargestellt und hält seine Hände in der Geste des meditativen Gleichmuts und darin hält er eine Langlebensvase, die mit dem Nektar der Langlebigkeit gefüllt ist. Er trägt den Sambhogakaya-Schmuck, d.h. er trägt eine Krone, ist in verschiedene Gewänder aus Seidenbrokat gehüllt und mit Halsketten, Ohrringen, sowie Arm- und Fußreifen geschmückt. Seine Gefährtin ist Tsendali (tib.; tsan da li).

Langes Leben

LangLebensVaseDie Praxis der Langlebenseinweihungen ist in Tibet sehr beliebt. Verständlich, wenn man Gesundheitsversorgung und sonstige Gefahren für Leib und Leben berücksichtigt. Weltlich orientierte Menschen sehen Gesundheit und langes Leben natürlich als wünschenswert an. Aber was nützt es, wenn das Leben von Armut und Elend geprägt ist? Daher wird in Tibet auch gerne eine Reichtumsermächtigung genommen.
Auf spiritueller Ebene sind beide – langes Leben und Reichtum – ebenfalls von großer Wichtigkeit, doch werden sie anders gewichtet. Während weltlich ausgerichtete Menschen den Nutzen solcher Übertragungen auf sich beziehen, haben spirituell orientierte eine andere, eine überweltliche Perspektive. Zumindest kann man mit einem transzendenten Standpunkt langes Leben als hilfreich ansehen, da es einem eine lange Zeit verspricht, in der man die kostbare menschliche Geburt für die Praxis und Verwirklichung der befreienden Information – des Dharma – verwenden kann. Und weiters kein ein langes Leben dazu genutzt werden, Befreiung nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere zu erlangen.
In den Lebensgeschichten tibetischer Meister finden sich immer wieder Schilderungen von deren krankheitsbedingten Umständen und wie sie Heilung darin erfahren. So wurde häufig der betreffenden Person die Ermächtigung in Amitayus gegeben, nicht nur, damit diese Person diese Praxis ausübt, sondern um sie immer wieder und wieder mit dieser Qualität des Grenzenlosen Lebens in Verbindung zu bringen. Wie jede andere Einweihung reinigt auch diese Ermächtigung. Sie reinigt von den Hindernissen und Blockaden und bringt verlorene Vitalität, verlorenen Lebensatem und verlorene Lebenskraft zurück. Bereits das Empfangen so einer Einweihung führt diese verlorene Lebensenergie wieder zurück. Daher wird es auch in der indisch-tibetischen Dharma-Tradition als wichtig erachtet, immer wieder diese Einweihung zu nehmen und diese Praxis entweder täglich oder doch zumindest einmal pro Jahr dann etwas länger auszuführen.

Mehr dazu beim Ngakpa-Retreat am 18. August. Dort gibt der Lopon Ogyan Tanzin Rinpoche eine Übertragung in die Praxis des Amitayus. >mehr lesen


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