Die ,Pax Americana’
Seit es die USA gibt, ging es darum, andere Staaten zu dominieren. Wir haben sie wirtschaftlich abhängig gemacht. Wir geben militärisch den Ton an. Und wir setzen dank CIA und FBI auf ihrem Gebiet unsere Politik durch. Gore Vidal, amerikanischer Schriftsteller
Unser Schlachtfeld ist die ganze Welt. George W. Bush
Seit ich die Amerikaner kenne, weiß ich, wie den Chinesen zu Mute ist, wenn sie einen Europäer sehen. Kurt Tucholsky
„Amerika“ – das Wort war für Jahrhunderte Synonym für „Freiheit“, die Verheißung für Arme und Unterdrückte, Land und gleiche Rechte für alle Bürger, „God’s own country“, das gelobte Land.
Dieser Mythos wird von keinem mehr gepflegt als von den Amerikanern selbst. Und dieses Selbstverständnis wird seit den Anfängen des Kinos von allen Medien der Welt immer wieder und wieder verkündet. Vor allem die Westdeutschen mußten lernen, in den „Amerikanern“ ihre „Befreier“ zu sehen, denen sie alles zu verdanken hätten, vom Wohlstand über die Demokratie bis zur Abwehr der kommunistischen Bedrohung. Wie schon vorher in den Köpfen der Amerikaner, hat Hollywood nun auch in Europa ganze Arbeit geleistet. Der Mythos „America, the land of the free“ scheint trotz einiger „Fehltritte“ immer noch ungebrochen – zumindest offiziell.
Es gibt da aber noch die verborgene, die dunkle Seite der amerikanischen Politik, und die steht oft in krassem Widerspruch zu den schönen Träumen. Um Weltpolitik einigermaßen zu verstehen, ist es unumgänglich, sich mit dieser dunklen Seite auseinanderzusetzen, sonst erscheint das Weltgeschehen unlogisch und von Zufällen bestimmt. Wenn ich diese Dinge aufzeige, dann nicht, um Amerika oder die Amerikaner zu verteufeln. Es gibt dort wie überall auch viel Gutes und großartige Menschen, aber die Politik wird leider meist von Leuten anderen Kalibers gemacht. Es wäre fatal, dies zu ignorieren. Mir ist auch klar, daß andere Länder ebenfalls Unheil anrichten, das ist unbestritten. Allerdings leben wir in einer Zeit, in der die amerikanische Geheimpolitik den Schlüssel zum Weltgeschehen bildet. Und die kompetentesten Kritiker sind selbst Amerikaner, die das Spiel mehr oder weniger durchschauen und die zu Recht besorgt sind über den gefährlichen Weg, der ihnen von ihrer Regierung aufgezwungen wird. Aber urteilen Sie selbst.
In einer Abwandlung von Goethes Wort könnte man die amerikanische Politik ironisch charakterisieren als „verdammt zu einer Macht, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.“ Die Schizophrenie einer christlichen oder auch demokratischen Politik liegt ja im Zwang der Rechtfertigung ihrer Handlungen als „friedensstiftend“ oder „helfend“. Ein Angriff darf nie als das bezeichnet werden, was er ist, das verbietet das moralische Selbstverständnis, er muß immer zur Verteidigung umgedeutet werden. Da man sich in Amerika mehr als anderswo auf die Moral beruft, ist auch die Diskrepanz zwischen schönem Schein und realer Machtpolitik noch eklatanter als anderswo.
Das jüngste Lehrstück war der Angriff auf Libyen – durchgeführt offiziell von der Nato – mit dem man angeblich Zivilisten vor Gadaffi schützen wollte. Absurder geht’s nimmer. Aus einer Flugverbots-Zone (UN-Resolution 1973) wird dann ein Bodenkrieg und Libyen in die Steinzeit zurückgebombt. Dass hier Zivilisten sterben wird grossteils verschwiegen. Auch sollen in der Rebellenarmee gegen den „Despoten Gadaffi“ Al-Kaida Kämpfer sein. Sind sie vielleicht doch nur ein Phantasieprodukt des CIA/FBI? Natürlich, ausgebildet in der School of Americas! Der Wahn, sich selbst immer als das unschuldige Opfer perfider Machenschaften darstellen zu müssen, hat in Amerika eine lange Tradition. Und er treibt gerade dort die absonderlichsten Blüten: Schon der Unabhängigkeitskrieg 1775 gegen die englische Kolonialmacht wurde durch eine Reihe von Anschlägen und Provokationen einer militanten (heute würde man sagen: terroristischen) Gruppe um den skrupellosen Demagogen Samuel Adams vorbereitet.
Als die sogenannten „Söhne der Freiheit“ in Boston grundlos einen englischen Wachposten angriffen und dieser den Säbel zog, wurde einer von ihnen am Arm verletzt. Die Rowdietruppe wollte den Soldaten lynchen, es kam zu einem gefährlichen Tumult und die wenigen Engländer mußten schießen, um sich zu retten. Es gab fünf Tote. Die Zeitungen machten daraus „das blutige „Massaker von Boston“. Seither fühlten sich viele in den Kolonien moralisch legitimiert, Engländer und deren vermeintliche Sympathisanten zu töten. Wie die Sache ausging ist bekannt: die Engländer wurden vertrieben und die „Vereinigten Staaten“ gegründet.
Ich will hier keine Partei für die Briten ergreifen, die Unabhängigkeit wäre früher oder später sowieso gekommen – vielleicht sogar unblutig. Ich will nur zeigen, daß die USA schon seit ihrer Gründung mit dem Komplex belastet waren, sich als das Opfer darzustellen, das lediglich für Freiheit und Gerechtigkeit kämpft. Auch der amerikanische Bürgerkrieg wurde vom Norden so provoziert, daß der Süden den ersten Schuß abgeben mußte: das Finanzzentrum Amerikas war schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts New York. Im Norden lagen auch alle Industriezentren. Nach der Erfindung der Baumwollentkernungsmaschine erlebte jedoch der Süden einen Boom ohnegleichen. Die Baumwollexporte stiegen in kurzer Zeit um das 150fache, und zusammen mit der Zuckerproduktion wurden die Südstaaten wirtschaftlich immer stärker. Lincoln drohte den Konkurrenten mit der Abschaffung der Sklaverei, wodurch diese wirtschaftlich ruiniert gewesen wären, da die Baumwollplantagen sehr arbeitsintensiv sind – im Namen einer Moral, die der Norden selbst nicht erfüllte. 1
Auch das zieht sich wie ein roter Faden durch die US-Politik: das Proklamieren von Menschenrechten – aber nur für die anderen. Die Reaktion des Südens war, daß sich sieben Staaten entschlossen, aus der Union auszutreten, in die sie ja auch freiwillig eingetreten waren. Virginia blieb zunächst und erklärte sich zur Abschaffung der Sklaverei bereit, falls Washington die prinzipielle Selbständigkeit der Staaten garantiere. Die Antwort war: Nein! Daraufhin traten weitere vier Staaten den Konföderierten bei und schickten alle Bundesbeamten nach Hause nach Washington. 2
Doch der Unions-Kommandant von Fort Sumter, South Carolina, weigerte sich abzuziehen. Das Fort kontrolliert die Einfahrt des Hafens von Charleston und wurde mehrfach zur Übergabe aufgefordert, da es sich auf südlichem Boden befand. Lincoln lehnte das ab und die Konförderierten mußten das Fort nehmen, wenn sie mit ihrer Unabhängigkeit glaubwürdig sein wollten. Der erste Schuß war gefallen und das Verhängnis nahm seinen Lauf. Natürlich wurden die Konförderierten hinterher als die Angreifer dargestellt, hatten sie doch Fort Sumter angegriffen. Sie mußten zwangsläufig schuld sein, denn sie hatten ja verloren. Und Geschichte schreibt bekanntlich immer der Sieger.
Eine interessante Reminiszenz an jene Zeit erlebten wir 2002 in Afghanistan: die Amerikaner nannten eine ihrer Aktionen „Anaconda“, nach der Riesenschlange, die ihre Opfer erwürgt. Erstaunlich, denn für Kenner der Geschichte hat der Name einen bitteren Klang: 1864 – der Süden war militärisch praktisch schon besiegt und wirtschaftlich am Ende – schickte Lincoln einen smarten General ins südliche Hinterland. Der Auftrag von General Sherman lautete: „Kill and destroy“ (töte und vernichte). Das war durchaus wörtlich zu verstehen. Joachim Fernau schreibt in seinem Buch „Halleluja – die Geschichte der USA“: „Er begann einen mörderischen Verwüstungszug durch unschuldige Städte und Dörfer, der später unter dem Namen ,Anakonda’ eine erbärmliche Berühmtheit erlangte. Wo die Heeresschlange erschien, ließ sie in einer Breite von hundert Kilometern alles in Schutt und Asche zurück. Es wurde vernichtet, was man fand, Häuser, Fabriken, Maschinen, Farmen, Tiere, Pflanzungen, Getreide, Baumwolle, Zuckerrohr, Straßen und Brücken. Wenn die Anakonda, die Riesenschlange, abgezogen war, brannte das Land, und die Viehherden verfaulten auf den Weiden. Zum erstenmal in der modernen Geschichte praktizierte Amerika den totalen Vernichtungswillen.“
Sherman selbst schrieb in seinen Memoiren: „Eh wir South Carolina verließen, hatten sich meine Soldaten schon derart daran gewöhnt, alles auf der Marschroute zu zerstören, daß das Haus, in dem sich mein Hauptquartier befand, oft schon brannte, ehe ich es verlassen hatte.“ Und sein Untergebener, General Sheridan, meldete einmal: „Ich habe zweitausend Scheunen voll Getreide und siebzig Mühlen verbrennen und dreitausend Schafe abschlachten können. In einem Gebiet von fünf Meilen ließ ich sämtliche Häuser niederbrennen.“
Fürwahr eine Heldentat, wenn man bedenkt, daß es in diesen heimgesuchten Gegenden nur noch Alte, Frauen und Kinder gab, während die letzten Soldaten um General Lee an der Front im Norden kämpften. Heute zählt Sherman zu den verehrten Helden der amerikanischen Geschichte. Nach ihm wurde im Zweiten Weltkrieg ein amerikanischer Panzertyp benannt. Als Beispiel für die heutige Geschichtsschreibung sei Professor Felix Salomon zitiert: „Das Werk, für das Lincoln sich eingesetzt hatte, war vollbracht, die Reinheit der Union, wie er sie sich wünschte, war gesichert.“
Die amerikanische Schizophrenie treibt fürwahr seltsame Blüten.
Der nächste Coup amerikanischer Moralpolitik folgte 1898. Seit drei Jahren kämpfte Kuba als eine der letzten spanischen Kolonien gegen die Kolonialherrschaft. Die USA hatten schon länger ein sehnsüchtiges Auge auf die reiche Zuckerinsel geworfen, nachdem sie sich wichtige spanische Gebiete einverleibt hatten (Florida, Louisiana, Kalifornien, Colorado, Neumexiko und Texas auf dem Umweg über Mexiko). Nur dachte Spanien nicht daran, sich mit den USA anzulegen, man hatte schon genug Probleme. Da half der Zufall: ,zufällig’ lag im Hafen von Havanna das amerikanische Kriegsschiff „Maine“. Was es da zu suchen hatte, weiß keiner. Jedenfalls war es vollgestopft mit Munition und flog eines nachts mitsamt der Besatzung von 266 Mann in die Luft. Die Empörung in den USA war groß: die Spanier hätten das Schiff gesprengt, hieß es. Die US-Zeitungen gaben die Parole aus: „Remember the Maine – to hell with Spain!“ (Erinnere die Maine, zur Hölle mit Spanien). Das „New York Journal“ berichtete eine Woche lang täglich acht Seiten von dem Ereignis. Der Verleger Hearst schickte auf seiner Privatyacht einen berühmten Zeichner nach Kuba mit den Worten: „Sie liefern die Bilder, den Krieg liefere ich.“3
Es kam wie es kommen mußte: Amerika trat in einen kurzen, leichten Krieg gegen die fast schon geschlagenen Spanier ein. Als Kommandant der „Rough Riders“, benannt nach einer New Yorker Cowboy-Show, machte sich ein smarter Typ namens Theodore Roosevelt einen Namen. Er war der erste Medienstar im ersten Medienkrieg der Geschichte und wurde folgerichtig 1901 zum Präsidenten (zwar nicht gewählt, sondern als Vize nach dem Mord an Präsident McKinley. (Gewählt wurde er später).
Die Spanier gaben auf und wollten nur noch nach Hause. Doch der heldenhafte amerikanische Admiral nahm die auslaufenden spanischen Schiffe unter Beschuß, die mit den Resten der spanischen Besatzungsarmee überfüllt waren, und richtete ein Massaker unter ihnen an. Und die Kubaner fanden sich nach all dem Leiden plötzlich unter amerikanischem Protektorat wieder. USKonzerne hatten freie Hand und konnten das Land nach Belieben aussaugen – bis zur Revolution von 1959. Als Nachspeise gewissermaßen waren die noch spanischen Philippinen dran. Die amerikanische Flotte fuhr gleich weiter dorthin, traf im Hafen von Manila auf spanische Schiffe und versenkte sie. Madrid bat um Frieden und mußte dafür auch noch Guam und Puerto Rico abtreten.4
Und weil’s gerade so schön war, fuhr man weiter zum Königreich Hawaii, zwang die Königin zum Abdanken und heftete sich einen neuen Stern aufs Sternenbanner. Die Hawaiianer haben sich bis heute nicht damit abgefunden, gehört doch die Urbevölkerung zur ärmsten sozialen Schicht der Inseln. Aber warum sollte es ihnen auch besser gehen als den Indianern auf dem Festland?
Mit diesen Aktionen hatte sich die amerikanische Politik kurz vor der Jahrhundertwende ganz heimlich von einem ihrer Grundsätze verabschiedet, der seit 1825 als unantastbar galt: der Monroe-Doktrin. Präsident James Monroe hatte sie verfaßt. Sie besagte, daß sich die Amerikaner jede äußere Einmischung in ihre Angelegenheiten verbitten und sich auch nicht in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen. Der erste Teilsatz gilt bis heute, der zweite wurde vor hundert Jahren beerdigt.
Ein französisches Konsortium war 1888 am Bau des Panamakanals gescheitert. Die Rechte an dem zu einem Drittel fertigen Projekt kaufte eine Gruppe um den Bankier J.P. Morgan 1902 zum Schnäppchenpreis. Der Haken war, daß die Lizenz des kolumbianischen Staates eigentlich nicht übertragbar war und zudem in einem Jahr auslief. Was tun? Präsident ,Teddy’ Roosevelt 5 bekam, wie schon seine Vorgänger in den vorangegangenen Kriegen, Druck von der Wallstreet. „Er beschloß, das Gebiet dem ,Zwerg’ Kolumbien vollständig zu entreißen. Nun ist „entreißen“ für so gute Menschen wie die Amerikaner ein Ding der Unmöglichkeit. Befreien, ja, oder befrieden, das ist etwas anderes; das ist geradezu eine amerikanische Mission. Der Geniestreich Teddy Roosevelts bestand nun darin, das Kanalgebiet reif für eine Befreiung zu machen . . . Er entfachte in der Provinz Panama eine „Revolution“, entsandte zu ihrer Unterstützung ein paar dicke Brummer der Flotte und ließ die Unabhängigkeit der Provinz ausrufen. Schon zwei Wochen später anerkannte man die „Republik Panama“ und kaufte ihr für zehn Millionen Dollar die Zone von fünfzehnhundert Quadratkilometern als amerikanisches Hoheitsgebiet ab.“6
Sie sehen, Amerika hält sich an geltende Verträge. Teddy’Roosevelt erhielt 1906 den Friedensnobelpreis. Seine Meinung über die Indianer störte dabei offensichtlich niemanden. Er sagte einmal: „Den Indianern ihre Jagdgründe zu lassen, hätte bedeutet, unseren Kontinent zottigen Wilden zur Verfügung zu stellen; es blieb nur die Alternative, sie auszumerzen.“ Auch bei den Indianerkriegen haben sich die Amerikaner stets nur verteidigt. Diese sehr spezielle Art von „Selbstverteidigung“ bekam bald auch Europa zu spüren, speziell Deutschland.
Der erste Weltkrieg wurde durch das Attentat eines „allein arbeitenden Attentäters“ (beachten Sie die Formulierung, sie wird uns noch häufiger begegnen) auf den österreichischen Thronfolger und seine Gattin in Sarajewo ausgelöst. Das ist richtig und doch nur ein Teil der Wahrheit. Der erste Weltkrieg war schon länger geplant, um politische Umwälzungen in Europa zu erzwingen, über die noch zu sprechen sein wird. Die eingeweihten politischen Kreise wußten davon. Im Sommer 1912 brachte (als ein Beispiel von vielen) der Ehrengast bei französischen Manövern, der russische Großfürst Nikolaj Nikolajewitsch, unter großem Beifall den Trinkspruch aus: „Auf unseren künftigen Sieg – auf Wiedersehen in Berlin, Messieurs!“7
Bei diesen Plänen spielte der britische Geheimdienst eine entscheidende Rolle. Dem britischen Empire war die zunehmende militärische und wirtschaftliche Konkurrenz des Deutschen Reiches schon länger ein Dorn im Auge. Der serbische Attentäter war gar nicht so allein, wie immer behauptet. Er gehörte der Bruderschaft der „Schwarzen Hand“ an, die vom britischen Geheimdienst über diverse Logen wie ,Grand Orient’ finanziert und bewaffnet wurde. Auch die englischamerikanische Hochfinanz war an diesem Krieg äußerst interessiert. Die zu erwartenden Kredite für den Krieg sollten sich als Milliardengeschäft erweisen. Zurückzahlen mußte sie der Verlierer- Deutschland. Bis dahin aber garantierte die US-Regierung die Rückzahlung der Kredite. Damit begann der zweite Boom der amerikanischen Rüstungsindustrie nach dem Bürgerkrieg. Schon 1913 gingen 70% des Rüstungsexports nach England und Frankreich, zunächst für stolze 800.000.000 Dollar, zwei Jahre später waren es schon drei Milliarden Dollar.
Die Amerikaner freuten sich, daß die Schornsteine rauchten. Selber kämpfen mochten sie nun aber doch nicht, auch wenn die Presse Greuelgeschichten zum Besten gab, daß z.B. die deutschen Soldaten belgischen Kindern die Hände abschnitten und ähnliche Stories. Ein Kriegsgrund mußte her, um den Stellungskrieg auf den Schlachtfeldern zu wenden und die Investitionen zu retten. Die deutsche U-Boot-Flotte hatte es geschafft, den Nachschubweg über den Atlantik reichlich unsicher zu machen. Die Kriegsbefürworter hatten einen Plan, der vorsichtshalber mit dem ersten Lord der britischen Admiralität abgesprochen wurde – mit Winston Churchill („Sir“ wurde er erst später). Das britische Passagierschiff „Lusitania“ wurde trotz der ca. 1.000 Passagiere mit Kanonen und Munition vollgestopft (die „Maine“ läßt grüßen). Die Information darüber wurde dem deutschen Geheimdienst zugespielt. Churchill hatte anläßlich einer Inspektion der „Lusitania“ in Liverpool am 21.9. 1914, wo das Schiff zum Hilfskreuzer der britischen Marine umgerüstet wurde, gesagt: „Für mich sind das hier nur weitere 45.000 Tonnen Lebendköder.“ Dieser Satz ging durch die Presse und sorgte für Verstimmung.
Die deutsche Kriegsmarine saß nun in der Zwickmühle: sollte man das Schiff mit Kriegsmaterial passieren lassen oder sollte man zivile Opfer in Kauf nehmen? Man beschloß, offiziell vor dem möglichen Abschuß des Munitionstransportes zu warnen und ließ in den New Yorker Zeitungen über Anzeigen bekanntgeben, daß das Schiff torpediert werden würde. Viele Passagiere reisten trotzdem, unter ihnen 128 Amerikaner. Am 7. Mai 1915 wurde die „Lusitania“ vor England versenkt. 8
Die Amerikaner waren entsetzt, wollten aber trotzdem noch nicht auf europäischen Schlachtfeldern für die Hochfinanz verbluten. 1916 wurde das französische Passagierschiff „Sussex“ torpediert, weil man es für ein Kriegsschiff gehalten hatte. Präsident Wilson zögerte noch immer. Inzwischen lief die antideutsche Pressekampagne auf Hochtouren. Henry Ford, der große Automagnat, schrieb 1923 in seiner Biographie:
„Eine unvoreingenommene Untersuchung des letzten Krieges, der vorhergehenden Ereignisse und seiner Folgen ergibt den unantastbaren Beweis, daß es in der Welt eine gewaltige Gruppe von Machthabern gibt, die es vorziehen, im Dunkel zu bleiben, die weder Ämter noch äußere Machtinsignien erstreben, die auch keiner bestimmten Nation angehören, sondern international sind – Machthaber, die sich der Regierungen, der weitreichenden Geschäftsorganisationen, der Presseagenturen bedienen, um die Welt in Panik zu versetzen und die Macht, die sie über sie ausüben, noch zu erhöhen. . . Eine Kriegshetzerkampagne wird nach ganz ähnlichen Grundsätzen wie jede andere Kampagne geführt. Erst gilt es, das Volk zu bearbeiten. Durch allerlei schlaue Geschichten wird das Volk gegen die Nation, mit der man Krieg zu führen wünscht, argwöhnisch gemacht. Dazu ist nichts weiter nötig, als einige Agenten, die etwas Grütze und kein Gewissen haben, und eine Presse, deren Interessen mit denen, die durch den Krieg profitieren werden, verknüpft sind. Und sehr bald wird der ,Auftakt’ da sein. Es ist nicht im geringsten schwer, einen ,Auftakt’ zu finden, sobald der Haß zweier Nationen einen genügenden Höhepunkt erreicht hat.“ 9
Der 11. September läßt grüßen. In ganz Europa und Amerika hatte die Presse den Krieg durch Stimmungsmache im Auftrag ihrer Finanziers herbeigeschrieben. Lord Northcliffe, der sich vorher Harmsworth nannte und der eigentlich Stern hieß, besaß etwa dreiviertel der englischen Presse.
Unter anderem gehörten ihm die ,Times’, ,Daily Mirror’, ,Observer’, ,Evening News’, ,Daily Express’, der ,New York American’, die Moskauer Regierungszeitung ,Novoje Wremja’ u.v.a.m.. Er hatte selbst zugegeben, daß der erste Weltkrieg von 52 europäischen Zeitungen ,gemacht’ worden war.10
Für die Bankiers wurde es im dritten Kriegsjahr endlich Zeit zu handeln, 35 Milliarden Dollar hatte Wallstreet schon in den Krieg investiert. Der Kongreß wurde unter Druck gesetzt und gab am 6.April 1917 endlich nach: Amerika trat in den Krieg ein.
„Die Industrie drehte den Hahn voll auf. Kriegs- und Handelsschiffe liefen nun im Konvoi aus und karrten über den Ozean, was die Fabriken hergaben. Im September warfen die Vereinigten Staaten die erste halbe Million frischer Truppen an die Westfront. Sie waren wunderbar ausgerüstet, wunderbar genährt und wunderbar ahnungslos.“11
Die ahnungslosen Jungs wurden zunächst einmal verheizt. Im Argonner Wald fielen in wenigen Tagen 120.000 Amerikaner. Man hatte es offensichtlich nicht mit schlecht ausgerüsteten Indianern oder Mexikanern zu tun. Dann wechselte man die Strategie, und diese gilt bis heute: vor dem Einsatz wertvollen amerikanischen Lebens klotzt man mit Material und Munition. Seither werden nur noch Stellungen gestürmt, die vorher in Schutt und Asche gebombt worden waren (es sei denn, man hat verbündete Vasallen für die ,Dreckarbeit’, den riskanten Bodenkampf. Siehe Afghanistan, „Nordallianz“ Libyen mit der Nato und Rebellenarmee oder gar Söldner wie Blackwater im Irak).
Auch im 2. Weltkrieg war genau das amerikanische Taktik: bei Feindberührung zog man sich zurück und ließ Artillerie oder Bomber den Boden umpflügen, bevor man weiter vorrückte. Die Russen machten es umgekehrt. Sie schickten Tausende von Soldat/innen ins offene Feuer. Jeder nach seinen Ressourcen. Die deutschen Ressourcen waren 1918 jedenfalls am Ende. Die Materialschlacht war verloren, man war müde und wollte nur noch nach Hause. Am 3. Oktober 1918 bat Reichskanzler Max von Baden Präsident Wilson um die Vermittlung eines Friedens aufgrund der „14 Punkte“, die Wilson im September verkündet hatte. Doch Frankreich und England bestanden auf der ,totalen Kapitulation’. Deutschland hatte nicht nur verloren, es sollte ausbluten.
Der ,Versailler Vertrag’ war nicht nur eine Demütigung und Zuweisung der „alleinigen Kriegsschuld“, er war auch unerfüllbar:
Außer großen Teilen des Staatsgebietes (Elsaß, Oberschlesien, Danzig, Ostpommern, Memel etc.) verlor Deutschland sämtliche Kolonien, das gesamte Kriegsmaterial samt Maschinen (bis auf einen Rest), sämtliche großen Handelsschiffe und die Hälfte der kleinen; Schiffsneubauten, Industrieanlagen, Zuchttiere, die Kohlegruben des Saarlandes, Kohle, Chemikalien, Eisenbahnen, LKWs, Erntemaschinen, Unterseekabel und Kunstschätze, und mußte außerdem den vollen Unterhalt der französischen Besatzungstruppen im Rheinland zahlen.12
Die zerstörerischste Forderung war aber die Zahlung von zunächst 60 Milliarden Reichsmark in Gold, mit der Option weiterer Zahlungen. Nun übertraf diese Summe den damaligen Gesamtbestand der Goldreserven auf der ganzen Welt, so daß logischerweise zur Kompensation weitere Sachwerte in Gold umgetauscht werden mußten. Die Summe war so kalkuliert, daß sie zwar nie abgegolten werden konnte, es aber gerade so für die Zinsen reichte.
„Die amerikanische Hochfinanz wußte in unseren Taschen sehr wohl Bescheid, der Betrag war so astronomisch hoch angesetzt, damit er nicht abgetragen werden sollte. Ein Beweis dafür ist die Klausel, daß die Schuld weder in Lieferungen noch in Mark, sondern in Golddollar zu bezahlen war, wovon in Deutschland nicht so viele existierten wie das Schwarze unter dem Nagel. Nein, das Aufbringevermögen Deutschlands sollte nicht die Schulden abtragen, sondern mit Mühe und Not für die Zinsen reichen, die Zinsen jener gigantischen Summe, die sich nie verringern würde. Das Perpetuum mobile schien erfunden.“13
Der britische Parlamentsabgeordnete Philip Snowden sagte über den Versailler Vertrag: „Er ist ein Todesstoß für alle diejenigen, die gehofft hatten, das Ende des Krieges werde den Frieden bringen. Das ist kein Friedensvertrag, sondern eine Erklärung für einen weiteren Krieg!„14
Präsident Wilson hatte in einer Rede 1919 selbst zugegeben: „Dieser Krieg war ein Industrie- und Handelskrieg. Es war kein politischer Krieg. . . Die deutschen Bankiers, die deutschen Kaufleute und die deutschen Industriellen wollten diesen Krieg nicht. Sie waren ohne ihn auf dem besten Weg, die Welt zu erobern und wußten, daß er ihre Pläne verderben würde. . . Die USA wären auch ohne die Zwischenfälle des U-Bootkrieges aus diesem Grund in den Weltkrieg eingetreten.’15
Klare Worte denen nichts hizuzufügen ist. Für die Deutschen war die Folge eine Hungersnot mit Epidemien, wie es sie seit dem 30-jährigen Krieg nicht mehr gegeben hatte. Die Wirtschaft war vernichtet, was übrig war fraßen die Reparationen, sechs Millionen Arbeitslose und Kriegsinvaliden standen auf der Straße, eine Selbstmordwelle ging durch alle Kreise der verarmten Bevölkerung, und die Hyperinflation von 1923 besorgte den Rest. Im Grunde war der Friede von Versailles „kein Friede, sondern nur ein Waffenstillstand.“
Die Unterschrift wurde den Deutschen mit „vorgehaltener Pistole abgezwungen, was sie im Internationalen Recht wie auch im Privatrecht wertlos und ungültig macht“, wie es der Historiker H. Gordon einmal ausdrückte.16
Es war also nicht nur absehbar, daß dieser unsägliche und aufgezwungene Vertrag eines Tages, nämlich von Hitler, „gebrochen“ wurde. Es war auch völlig legitim, ihn zu brechen.
Mitleid hatte damals kaum jemand, denn Deutschland war ja „schuldig“ gesprochen, ein Schurkenvolk, dem es nicht besser gebührt. Winston Churchill schrieb in seinen Memoiren, daß eigentlich schon 1919 Tausende von Flugzeugen Deutschlands Städte hätten zertrümmern und die Bevölkerung mit „unglaublich bösartigen Giftgasen“ hätten ersticken sollen. Der „große Europäer“, der 1956 den Karlspreis der Stadt Aachen erhielt, war in Sachen Vernichtung noch nie zimperlich gewesen. 17
Auch manche Amerikaner dachten so. Präsident Wilson brachte 1919 ein Zusatzdokument namens „Morgenthau’s Pastoral Policy“ in die Versailler Verträge ein, wonach „die USA beabsichtigt, als Maßnahme nach der deutschen Kapitulation die Ausrottung aller Deutschen durchzuführen. Die deutsche Rasse stelle eine ,von Geburt an kriegerische Rasse’ dar, und man beabsichtige die Verwandlung Deutschlands in ein Weideland.“18
1919 erhielt Woodrow Wilson den Friedensnobelpreis. Seltsam ist allerdings, daß auch der deutsche Großindustrielle und Reichsminister Walther Rathenau nicht nur die Reparationen befürwortete, sondern 1922 den Franzosen empfahl „restlos alle Deutschen zu ermorden und Deutschland mit fremden Völkern zu besiedeln.“ 19
Irgendwie tröstlich, daß wir Deutschen anscheinend schon immer solche Ungeheuer waren. Anscheinend waren es doch nicht die Nazis, die uns ,erst dazu gemacht haben’. Doch kehren wir zurück nach Amerika, der frischgebackenen Weltmacht. Eine Werbeschrift jener Zeit beschreibt treffend das neue Selbstverständnis:
„Wir möchten bescheiden darauf hinweisen, daß wir der Gipfel sind. Vor uns ist niemand, nur weiterer Fortschritt; und auf unseren Spuren folgt die übrige Welt – sofern sie begreift, was gut für sie ist.“
Ich fürchte, die übrige Welt fängt so langsam an, das zu begreifen. Was gut für sie ist, bestimmt die Hochfinanz, mit den Vereinigten Staaten als „Weltpolizist“. Vorläufig bestimmte man, daß ein Weltkrieg noch nicht ausreicht. Der Samen zum nächsten hatte man ja in Versailles schon gelegt. Und er ging auf. Auch beim Kriegsbeginn 1939 ist längst nicht alles so, wie es uns die Geschichtsbücher weismachen wollen. Doch das ist eine andere Geschichte. Das typisch amerikanische Problem war mal wieder, daß die Amerikaner zwar sehr gerne von den Segnungen eines Krieges profitieren, sofern er sich hinter irgendeinem Ozean oder in den Medien abspielt, aber sehr ungern ihre Väter oder Söhne für eben diese Profite zu opfern bereit sind. Eine sehr verständliche Einstellung, die nur durch einen Schock überwunden werden kann. Damit sind wir im Jahre 1941. Am 25. November notierte der US-Verteidigungsminister Henry Stimson nach einer Unterredung mit Präsident Roosevelt in sein Tagebuch: „Die Frage war, wie man sie (die Japaner) in eine Position manövrieren könnte, in der sie den ersten Schuß abgeben würden, ohne, daß uns allzuviel passiert. Es war wünschenswert, sicherzustellen, daß die Japaner dies wären (die den ersten Schuß abgeben), so daß niemand auch nur den geringsten Zweifel haben könnte, wer der Aggressor war.“
Gesagt, getan. Der Präsident beorderte fast die gesamte Pazifikflotte aus geschützten kalifornischen Häfen nach Hawaii. Der amtierende Admiral Richardson protestierte. Bei Marineübungen 1932 und 1938 hatte sich Pearl Harbour als besonders schutzloser Hafen gegen Luftangriffe herausgestellt. Roosevelt blieb bei dem Befehl, den Richardson daraufhin verweigerte. Er wurde durch Admiral Kimmel ersetzt, der den Befehl ausführte. Der Köder war gelegt und die Japaner ließen sich die fette Beute nach mehreren Provokationen durch die Amerikaner nicht entgehen. Über 5.000 Marines fanden den Tod (mehr Menschen als am 11.9. 2001) und die amerikanische Öffentlichkeit ließ sich überzeugen, daß man in den Krieg gezwungen worden war. Die Frage ist nur: von wem? Admiral Kimmel kam wegen des Desasters vor einen Untersuchungsausschuß, wurde jedoch freigesprochen als sich herausstellte, daß der Geheimdienst den japanischen Funkverkehr schon längst entschlüsselt hatte und man dem Admiral 188 japanische Nachrichten vorenthalten hatte, aus denen der bevorstehende Angriff samt Datum und Uhrzeit hervorging. Auch holländische, britische und russische Nachrichtendienste hatten vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt.
Alle Meldungen waren zurückgehalten worden. Der britische Minister Oliver Lyttleton sagte 1944: „Amerika provozierte Japan in einem derartigen Ausmaß, daß die Japaner gezwungen waren, Pearl Harbour anzugreifen. Es ist eine Travestie der Geschichte zu sagen, daß dieser Krieg Amerika aufgezwungen wurde.“20
Die Medien verbreiten – bis heute – die Story von den unwissenden Amerikanern und den bösen Japanern. Zwei der damals angesehensten Historiker, die Professoren Charles Beard und Harry Eimer Barnes, bezweifelten die Version der Regierung. Sie wurden als „Spinner und Verrückte“ denunziert und verloren ihre Lehrstühle.
Die amerikanische Weste ist nun mal aus Prinzip weiß. Ein Schmutzfink, wer dort Blutflecken zu sehen glaubt. Die Kriegserklärung von 1941 an Japan war die letzte, die verfassungsgemäß vom Kongreß gebilligt wurde. Alle US-Kriege werden seither einfach so geführt – inoffiziell gewissermaßen. Der Kongreß überläßt die Entscheidung nunmehr dem Präsidenten bzw. seinen Hintermännern. Die einstige „Monroe-Doktrin“ wurde durch die „Truman-Doktrin“ ersetzt. Nach dem Tod von F.D. Roosevelt hatte sein ,Vize’ Samuel Treumann, der sich Harry S. Truman nannte, das Weiße Haus übernommen und als erstes den Einsatz der Atombomben in Japan befohlen. Als es in Korea zur Krise kam, befahl er den Krieg ohne Rücksprache mit dem Kongreß.
„Die sogenannte Truman-Doktrin gab dem US-Militär faktisch die Macht, an jedem Ort in der Welt unter Verletzung der nationalen Souveränität anderer Länder einzugreifen, um „freie Menschen, die der versuchten Unterdrückung durch bewaffnete Minderheiten oder äußerem Druck widerstehen“, zu unterstützen. Dafür nahm man in Kauf, „unfreie“ Menschen, selbst wenn sie zum eigenen Hoheitsgebiet gehörten, zu mißbrauchen und – im schlimmsten Fall – zu töten.“21
Daß sich daran nichts geändert hat, kann man täglich in den Nachrichten verfolgen. Amerika hat noch nie einen Krieg angefangen. Auch der Vietnamkrieg ist selbstverständlich von den Kommunisten provoziert worden. Auch hier, nach bewährtem Drehbuch ,made in Hollywood’, ein seltsamer ,Zwischenfall’: amerikanische Zerstörer lagen friedlich vor der Bucht von Tonkin, Vietnam (was hatten sie da zu suchen?). In der Dämmerung des 4.8.1964 fuhren zwei nordvietnamesische Torpedoboote aus der Bucht, begutachteten die Schiffe und fuhren wieder nach Hause. Es fiel kein Schuß, die Schiffe waren nie in Gefahr. In der US-Presse wurde daraus eine „Verfolgungsjagd“, eine „Provokation“ und Präsident Johnson behauptete, Amerika sei angegriffen worden. Der Kongreß gab grünes Licht für das Vietnam-Desaster.22
Amerika führt weiter Kriege, die ihm „aufgezwungen“ werden, doch seit 1945 hat es keinen mehr gewonnen. Irgend etwas stimmt nicht. Vielleicht sollte man sich schwächere Gegner suchen? Gesagt, getan. Wir schreiben 1990. Amerika hat sich diesmal den Irak auf die Speisekarte gesetzt. Warum -das lasse ich hier einmal außen vor. Allerdings mußte nach den moralischen Spielregeln der Irak zuerst Amerika angreifen. Nun mag Saddam Hussein ja ziemlich selbstbewußt sein, ein Selbstmörder ist er aber sicher nicht. Warum sollte er Amerika angreifen? Hier half, wie so oft, eine kleine Provokation: Kuwait war ursprünglich ein Teil des türkischen, später irakischen „Wilayats Basra“.
1899 trennten es die Engländer zur Sicherung des Seeweges nach Indien einfach ab und stellten es unter ihr Protektorat. 1932 wurde Kuwait ,souverän’, was heißt, daß sich die amerikanischen Ölfirmen dort austoben konnten. Die kuwaitischen Scheichs lebten gut von dem Öl unter amerikanischem Schutz, das Volk wollte aber mehrheitlich zurück zum Irak, wie eine Umfrage in den 80er Jahren ergeben hatte.
Die Regierungen Kuwaits und der alten Heimat Irak hatten schon öfter Probleme miteinander, z.B. als Kuwait mit der Ausdehnung seiner Ölproduktion zum Preisverfall beitrug, just als der Irak nach Ende des Irankrieges dringend Geld brauchte und durch Kuwaits Politik weiter in Schuldknechtschaft zu geraten drohte. Im Sommer bohrten die Kuwaitis dann auch noch frech ein Ölfeld an, das sich auf irakischem Gebiet befand. Damals begann die amerikanische Presse, einen kommenden Konflikt an die Wand zu malen. Eine Sprecherin des Washingtoner State-Department gab am 24.7. bekannt, man werde die „Selbstverteidigung unserer Freunde in der Golfregion, zu denen wir langjährige und tiefe Verbindungen haben, unterstützen.“
Gleichzeitig begann man mit Flottenmanövern im Golf. Einen Tag später wurde die amerikanische Botschafterin in Bagdad, April C. Glaspie, zu einer Unterredung mit Saddam Hussein zitiert. Er wollte wissen, wie Amerika zu dem Konflikt steht. Die Antwort war: „Die USA haben keine Meinung zu innerarabischen Konflikten wie dem irakischen Grenzstreit mit Kuwait.“ Nach anderen Quellen fügte sie hinzu: „Wir alle sind überzeugt, daß sie das Problem bald lösen werden.“ Das bedeutete grünes Licht für Saddam Hussein. Am 30.Juli reiste die Botschafterin nach Washington, am 2. August marschierten irakische Truppen in Kuwait ein. Saddam Hussein war in die Falle getappt. Nun fehlte nur noch die Begründung, warum ausgerechnet Amerika sich da einmischen sollte. Seit dem Vietnam-Debakel war es schwer geworden, die Öffentlichkeit von einem Kriegseinsatz zu überzeugen.
In solchen Fällen hilft die UNO. Mit Sitz in New York, gebaut auf einem von Rockefeller gestifteten Gelände, war und ist die UNO den machtpolitischen Interessen der Hochfinanz recht zugeneigt, um nicht zu sagen, deren Instrument. Eigentlich als Kampfbündnis gegen das Deutsche Reich gegründet, hilft ein UNO-Mandat auch zur Rechtfertigung von Angriffen gegen andere Feinde. Und da Saddam Hussein von der Presse flugs zum „zweiten Hitler“23 ernannt worden war, hatte man überhaupt kein Problem damit, den „Aggressor“ zu verurteilen und ultimativ zum Verlassen Kuwaits aufzufordern. Der aber dachte gar nicht daran, die fette (weil ölhaltige) Beute wieder herauszugeben. Trotzdem hatten die amerikanischen Bürger wie immer keine große Lust, für ein kleines Land, von dem sie nie etwas gehört hatten, den Kopf hinzuhalten.
Hier hilft Hollywood und die Moral: Im Fernsehen berichtete schluchzend eine kuwaitische Krankenschwester, die brutalen Iraker hätten Babys aus Brutkästen geholt und auf den Boden geworfen. Das war dann eindeutig zu viel für die mitfühlenden Amerikaner. Die UNO gab ein „Mandat“, wenn auch knapp – es konnte losgehen.
Daß die angebliche Krankenschwester die Tochter des kuwaitischen Botschafters war, mit der die TV-Szene auf Anweisung des Vaters einstudiert worden war, stellte sich erst später heraus. Das war zwar bedauerlich, aber der Krieg war bereits im Gange. Wer fragt da noch nach Details? Kein Detail ist, daß bei den grausamen Bombardements der Amerikaner und ihrer britischen Vasallen über 100.000 Iraker getötet wurden, die meisten davon Zivilisten. Täglich wurden 410 (vierhundert und zehn!) Tonnen Bomben abgeworfen (kein Druckfehler). Schon die erste Angriffswelle brachte mehr Sprengkraft nach Bagdad als die Atombombe nach Hiroshima. Der Einsatz von „Depleted Uranium“ -mit Uran verseuchte Munition- bringt bis weit in die Zukunft, unendliches Leid für die Zivilbevölkerung. Noch einmal soviel Menschen, vor allem Kinder, starben in den darauffolgenden Jahren an Mangelkrankheiten auf Grund des US-Embargos, welches das Land im Elend hielt. Sind die Iraker die Deutschen Arabiens?
Auch die NATO mußte „Solidarität zeigen“ und wurde in den Krieg hineingezogen. Wer nicht kämpfte, mußte zahlen. Deutschland hat einen großen Teil der amerikanischen Kriegskosten erstattet, etwa 17 Milliarden DM. Sehr praktisch, wie immer, aber logisch, da Deutschland ja an allem Schuld ist, wie wir gelernt haben. Das Volk wurde vorsorglich nicht gefragt – es wäre womöglich gegen diesen Wahnsinn gewesen. Wenn Amerika einmal bombardiert, dann richtig. Die älteste christliche Kirche im Irak, Santo Tomas, fiel am 18.1.1991. In Najaf zerstörte man ein shiitisches Heiligtum, das Grab Alis, Mohammeds Schwiegersohn. Auch das Grab seines Enkels, Hussein, in Karbala, wird Opfer amerikanischer Bomben. In Samarra wird das Minarett, das einzige gut erhaltene Zikkurat, vernichtet.
Takrit, die Geburtsstadt Saddam Husseins, wurde dem Erdboden gleich gemacht, obwohl es dort keine militärischen Ziele gab. Sollte der französische Premierminister Clemenceau vielleicht recht gehabt haben als er sagte: „Amerika? Das ist die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur.“
Bei diesem Krieg sprach Präsident Bush erstmals öffentlich über die angestrebte „Neue Weltordnung“. Das Datum war der 11. September 1991, der Ort war New York – seltsam, fürwahr! Die Tatsachen sprechen eine deutliche Sprache, was er damit gemeint hat. Nach fünf Wochen Krieg aus der Luft begann der Bodenkrieg. An die Panzer hatte man Schaufeln montiert und damit Tausende von Irakern einfach in Bunkern und Schützengräben lebendig begraben. Auch neuartige Bewußtseins-Kontroll-Waffen, die direkt aufs Gehirn wirken, kamen erstmals zum Einsatz. Nach wochenlangen Bombardements und hundert Stunden Bodenkrieg war die irakische Front zusammengebrochen, der Weg nach Bagdad, zum ,Erzschurken’ war endlich frei. Da geschah das „Wunder von Basra“: die Alliierten Truppen zogen sich Hals über Kopf zurück. General Schwarzkopf tobte vor Wut. Er wollte Saddam Hussein persönlich verhaften, wurde aber zurückbeordert.
Seit 1945 führten die USA „mit regulären Streitkräften offene Angriffskriege gegen dreizehn Staaten sowie in vier Bürgerkriegsregionen: China (1945), Korea (1950-53), Libanon (1958, 1982-84), Vietnam (1961-75), Laos (1964-1971), Dominikanische Republik (1965), Kambodscha (1966-73), Grenada (1983), Libyen (1986), Iran (1988), Panama (1989-1990), Irak (1991-heute), Somalia (1992-93), Kroatien/ Republika Srpska (1995), Sudan (1998), Afghanistan (1998), Serbien/Kosovo (1999), Afghanistan (2001-?), Libyen (2011 -?) Es starben dabei zwischen 5,5 und 6 Millionen Menschen. Nicht erfasst sind damit die Menschen, die in den schmutzigen ,Low- Intensitiy-Kriegen’ der USA, bei verdeckten Operationen und von verbrecherischen Vasallen der US-Aussenpolitik in deren Einverständnis umgebracht wurden.“24
Keiner dieser Kriege war erklärt worden. Rechnet man andere Militäraktionen hinzu, dann kommt man auf 94 Interventionen der USA in beziehungsweise gegen 56 verschiedene Länder. Das schließt noch nicht mit ein:
• Schon bestehende, permanente Stationierung von Militärpersonal auf fremdem Territorium
• Routine-Militärmanöver
• Stärkedemonstrationen der US-Marine (feindselige Flottenaufmärsche, Hafen-Besuche)
• Atomare Erstschlagdrohungen
• Einsätze von US-Piloten auf fremden Flugzeugen
• Unterstützung befreundeter kriegsführender Nationen mit Satellitendaten u.ä. (z.B. Grossbritannien im Falkland-Krieg, die ,Contras’ in Nicaragua etc.)
• Einsätze von Militärbeobachtern in multinationalen Überwachungsoperationen
• Einsätze zur Minenräumung, zur militärischen Katastrophenhilfe vergleichbare Hilfsoperationen, sofern sie nicht direkt mit Kampfoperationen oder der Übernahme der öffentlichen Ordnung verknüpft sind
• Einsätze der US-Armee im Innern (z.b. Operation «Noble Eagle» im September 2001, 35.000 Reservisten wurden mobilisiert), zur Grenzüberwachung und in annektierten Gebieten (z.B. Puerto Rico)
• Einsätze der Nationalgarde, der Militärpolizei, der Drug Enforcement Agency oder anderer nicht dem Verteidigungsdepartement angehörender Einheiten (z.B. Sicherheitskräfte der US-Botschaften etc.)
• Logistische und materielle Unterstützung sowie militärische Ausbildungs- und Beratungsprogramme in Bürgerkriegs-Situationen (Low-Intensitiy-Kriegsführung) und andere verdeckte Operationen, sofern nicht zusätzlich reguläre Einheiten der US-Armee direkt involviert sind u.a. Philipinen 1945-53, Südkorea 1945- 53, Griechenland 1947-50 und 1964-74, Albanien 1949- 53, Iran 1953, Guatemala 1954, Indonesien 1957-58 und 1965, Guyana 1954-64, Brasilien 1961-64, Chile 1964-73, Ost-Timor 1975, Afghanistan 1979-82, El Salvador 1980-92) 25
Nach Meinung von Hans Hartmann macht man diese Einsätze, um:
1. die Reichtümer dieser Welt für die Interessen der amerikanischen Multis zu öffnen und zu sichern,
2. politische Hegemonie über immer neue Zonen der Weltökonomie zu gewinnen,
3. die Bedürfnisse der einheimischen Rüstungsindustrie zu befriedigen,
4. die Entstehung alternativer nicht-kapitalistischer gesellschaftlicher Modelle zu verhindern (z.B. in Nicaragua).
Möglicherweise gibt es noch andere, gewichtige Gründe für so viel militärisches Engagement. Doch dazu später mehr.
Ein treffendes Zitat des amerikanischen Essayisten Gore Vidal möchte ich Ihnen in diesem Zusammenhang nicht vorenthalten: „Obwohl wir regelmäßig andere Staaten als Schurkenstaaten stigmatisieren, sind wir inzwischen der größte Schurkenstaat überhaupt. Wir verachten internationale Gerichte. Wir schlagen los, wo immer wir wollen. Wir geben den Vereinten Nationen Anweisungen, ohne unsere Beiträge zu bezahlen. Wir beklagen den Terrorismus, doch unser Land ist der allergrößte Terrorist.„ 26
In einem möchten ich dem widersprechen: schuld sind nicht „die Amerikaner“ – schuld sind die korrupten Ausführenden in Regierung, Militär und Behörden und vor allem ihre Hintermänner, die sie dirigieren. Genausowenig wie „die Juden“ oder „die Deutschen“ schuld an den ihnen zur Last gelegten Verbrechen sind. Sie wurden und werden von denselben Schurken mißbraucht wie das amerikanische Volk auch. Wer das nicht begreift, der wird sich immer wieder in Scheingefechte verwickeln lassen und genauso benutzt werden wie die, die er bekämpft. Ohne diese entscheidende Erkenntnis wird die Weltpolitik immer eine Ansammlung von ungelösten Rätseln bleiben.
Amerika, das ist Demokratie. Hier bestimmt das Volk. Das heißt, es kann sich alle vier Jahre zwischen zwei Handlangern entscheiden. Möchten Sie Ihren Hamburger die nächsten vier Jahre mit Curry- oder Tomatenketchup?
Wie – Sie mögen kein Ketchup? Sie möchten auch keinen Hamburger? Sie wollen etwas anderes? Tut mir leid, haben wir nicht. Entscheiden Sie sich, wir sind ein demokratischer Fast-Food-Laden! Wer nicht wählt, hat schon verloren (und wer wählt, ebenfalls).
Man kann zwischen zwei Männern aus 250 Millionen Menschen wählen. Der Schwiegersohn von F.D. Roosevelt (eigentlich ,Rosenfeld’), Curtis B. Dali, sagte einmal: „Für gewöhnlich sind die sorgfältig geheimgehaltenen ,Hauptdarsteller’ von einer kleinen Gruppe lange vor dem Wahltag ausgesucht, und zwar für beide großen Parteien, so daß das Risiko gleich null ist.“27
Wie kommen aber die Kandidaten zu ihrem Posten? Demokratisch jedenfalls nicht, es sei denn es ist nur Zufall, daß: 28
• ca. 60% aller amerikanischer Präsidenten miteinander sowie mit der superreichen Astor-Familie verwandt sind
• unter den 224 Vorfahren von 21 Präsidenten 16 Coolidges, 13 Roosevelts und 14 Tylers sind
• die Roosevelts und die Delanos mit Grant, Washington, Van Buren und Taft verwandt sind
• drei Präsidenten Vettern waren (Pierce, Garfield, Cleveland)
• Nixon mit James Monroe verwandt war
• Harrison mit Jefferson, Jackson und Tyler verwandt war
• Teddy Roosevelt der Onkel von Franklin Delano Roosevelt war
• Clinton mit den Rockefellers verwandt ist
• allesamt Freimaurer sind oder waren.
Sie sehen, das Gemauschel der Bush-Familie ist nichts Neues in Amerikas Politik. Jeder kann wählen, wen er will. Es nützt ihm nur nichts. 29
Eine seltsame Art von Familientradition hat Mathias Bröckers herausgefunden: „Als Banker und Chef der ,Hamburg-Amerika-Linie’ unterstützte Prescott Bush Hitler, der nach der ,Pearl-Harbour-Überraschung’ beseitigt wurde. Sein Sohn George Bush installierte als CIA-Chef Saddam Hussein, der dann nach der ,Kuwait-Überraschung’ zum Erzfeind im Golfkrieg mutierte. George W. Bush machte Geschäfte mit der Bin Laden- Familie, deren Sproß Osama nach der ,WTCÜberraschung’ den Sündenbock bis zu seinem offiziellen Tod im Mai 2011, für den ,war on Terror’ abgab.“30
Sicherer ist es anscheinend, kein Freund der Familie Bush zu sein. Wenn man all diese historischen Tatsachen kennt, dann erscheinen die Ereignisse vom 11.September 2001 in einem anderen Licht. Amerika hat nach dem Tod der Indianer, der Zerstörung Deutschlands und dem angeblichen „Zusammenbruch“ des Lieblingsfeindes, des Kommunismus, mal wieder umsatteln müssen. Diesmal ist es die „Achse des Bösen“ (ein interessanter Begriff!) bzw. der „internationale Terrorismus“, und wie immer lautet die Devise: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ (nun gut, dafür kann man wohl kaum sein, wenn man ernsthaft darüber nachdenkt).
Amerika hat Paranoia – vor seiner eigenen Vergangenheit. Verbrechen begehen, na ja, das kann schon mal passieren, wenn man „für die Freiheit kämpft“. Darüber zu sprechen ist aber sehr unanständig. Das macht man nicht. Joachim Fernau schreibt treffend: „Ich glaube, daß Amerika an Vergangenheitsbewältigung leidet. Es gibt nur zwei Nationen in der Welt, die sich diese Verpflichtung einbilden und sich entsprechend idiotisch benehmen: wir und die USA. Wir, weil wir so schlecht sind, Amerika, weil es so gut ist.“
Beide Nationen waren die Protagonisten des 20. Jahrhunderts in einem Kampf, der noch nicht entschieden ist, und der offenbar demnächst in eine entscheidende Phase kommt.
Es ist kein Zufall, daß die Deutschen noch immer in Selbstverleugnung und Schande gehalten werden. Und daß die amerikanische Führung eine Politik gegen die Interessen der Amerikaner selbst betreibt.
Das läßt sich nur verstehen, wenn man die Hintergründe kennt, nämlich die traurige Tatsache, daß die amerikanische Regierung und Army, Navy und Air Force seit einem Jahrhundert für ganz andere Interessen kämpfen als für die des amerikanischen Volkes.
Wobei ironischerweise der amerikanische Patriotismus dazu benutzt wird, genau das zu verschleiern. Welche Kräfte die inzwischen stärkste Weltmacht für ihre Pläne einer Weltherrschaft benutzen, darüber wird noch zu sprechen sein.
1 1863 verfügte Lincoln die Abschaffung der Sklaverei für alle gegnerischen, konföderierten Staaten. Die Abschaffung galt nicht für Kentucky, Maryland, Delaware und Missouri.
2 Diese Staaten gehörten zur Nord-Union. Mal sehen, was passiert, wenn der erste Staat aus der EU wieder austreten möchte. Dieser Fall ist nicht vorgesehen, denn die Maastricht-Verträge wurden „im Namen des Volkes“ für die Ewigkeit unterschrieben. Ein Austritt ist nicht mehr möglich, obwohl die EU kein Bundesstaat sondern nur ein Staatenbund ist. Und selbst aus einem Bundesstaat kann man austreten, zumal das Saarland und später die „neuen Bundesländer“ angeblich ,freiwillig’ eingetreten sind. Siehe: „Der Vertrag von Maastricht, Endlösung für Europa“ von Johannes Rothkranz.
3 Dieses Zitat legte Orson Welles 1941 seinem „Citizen Kane“ in den Mund.
4 Fairerweise muß ich hinzufügen, daß man Spanien für die Phillipinen großzügige 20 Mio. Dollar Entschädigung zugestand.
5 Nach ihm wurde der .Teddybär’ benannt. Ein Werbegag des Herstellers.
6 Joachim Fernau, a.a.O.
7 Joachim Fernau a.a.O.
8 die näheren Hintergründe finden Sie bei Viktor Farkas: „Vertuscht – Wer die Welt beherrscht“, 2002, Argo, S. 33ff
9 zitiert nach Gerhard Müller: „Überstaatliche Machtpolitik im XX. Jahrhundert. Hinter den Kulissen des Weltgeschehens“, 3. erw. Aufl. Pähl 1982
10 Karl Heise: „Die Entente-Freimaurerei und der Weltkrieg“, 1919
11 Joachim Fernau a.a.O.
12 „Der Friedensvertrag in 101 Forderungen“, Reichbürgerrat Berlin 1939
13 Joachim Fernau a.a.O.
14 Des Griffin: „Wer regiert die Welt?“, Leonberg 1989, S. 131
15 Viktor Farkas: „Vertuscht“, 2002, Argo-Verlag, S. 46
16 nach Johannes Rothkranz: „Die kommende Diktatur der Humanität II,“, S. 48
17 Er war nicht nur direkt verantwortlich für das sinnlose Bombenmassaker von Dresden, sondern schon immer Befürworter der ,verbrannten Erde’. Im Kolonialkrieg gegen die Afghanen nannte er die Zerstörung ganzer Dörfer zwar „grausam und barbarisch, aber effektiv“, die verwendeten Dumdum-Geschosse „eine wunderschöne Waffe, geeignet mit einer minderwertigen Rasse am Rande der Menschheit (Afghanen) aufzuräumen.“ Im Burenkrieg 1901 fielen 5.000 Buren im Kampf, während 30.000 Zivilisten, Frauen und Kinder, in den englischen Konzentrationslagern verreckten. Churchill forderte „die härteste Unterdrückung. Wir müssen die Eltern töten, damit ihre Kinder Respekt vor uns haben.“ Schon 1925 wünschte er sich eine Superbombe: „Könnte nicht eine Bombe erfunden werden, nicht größer als eine Orange, die eine Stadt mit einem Schlage zertrümmern könnte?“. 1936 erklärt er: „Wir werden Hitler den Krieg aufzwingen, ob er will oder nicht!“ und 1940, als Ministerpräsident: „Ich führe keinen Krieg gegen Hitler, sondern ich führe einen Krieg gegen Deutschland.“ England hatte auch nur Deutschland 1939 den Krieg erklärt, obwohl die UdSSR ebenfalls in Polen einmarschiert war. Als die Polen nach dem Krieg nicht damit einverstanden waren, ihre Ostgebiete endgültig an die Russen abgeben zu müssen, drohte ihnen Churchill mit der „totalen Vernichtung Polens“. (weitere Zitate bei Carmin: „Das schwarze Reich“)
18 William R. Lyne (Ex-CIA-Agent) in: „Space-Aliens from the Pentagon“, S. 41. Das Dokument befindet sich im ,Sid W. Richardson Research Center’ in U.T. Austin unter den Papieren des Präsidenten L.B. Johnson.
19 Carlos Baagoe: „Geburtswehen einer neuen Welt“, Samisdat-Verlag, Toronto, S. 143
20 G. Morgenstern: „Pearl Harbour 1941″
21 K.H. Zunneck: „Die totale Manipulation“, 2002, Kopp-Verlag und Osama bin Laden Exekution in Pakistan Mai 2011
22 Victor Marchetti (Ex-CIA-Agent): „The CIA and the Cult of Intelligence“, deutsche Auszüge in: Peter Blackwood: „Das ABC der Insider“, S. 163
23 Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß alle Lieblingsfeinde Amerikas Bärte tragen? Ob Kaiser Wilhelm, Marx, Lenin, Hitler, Stalin, Saddam Hussein oder Osama Bin Laden – keiner ist so glatt rasiert wie ein amerikanischer Präsident. Schon daran zeigt sich die Sauberkeit amerikanischer Politik. Lediglich Mao Tse Tung machte da eine Ausnahme, aber mit dem hatte man sich auch bald arrangiert.
24 Hans Hartmann (http://www.stefanberner.ch/pages/texte.htm) nach Daten der Federation of American Scientists FAS, Washington (http://www.fas.org/man/dod-101/ops/sources.htm)
25 Aufzählung nach H. Hartmann a.a.O.
26 Gore Vidal: „Das ist nicht Amerika!“, Knaus-Verlag
27 In seinem Buch: „Amerikas Kriegspolitik. Roosevelt und seine Hintermänner“, 2. Aufl. Tübingen 1975, S. 33f
28 Magazin 2000 plus Nr. 172, S. 13 ff
29 Ich sage nicht, daß es woanders besser ist. Auch Deutschland hat sich zwangsweise für die „Demokratie westlichen Musters“ entscheiden müssen.
30 M. Bröckers: „Im Bett mit dem Feind – The WTC-Conspiracy LII“, 13.8.2002, www.heise.de
Quelle: Das Gegenteil ist wahr, Teil 1 als PDF bei Maria Lourdes Blog online lesen.
Das Gegenteil ist wahr Teil 1
School of Americas, zum Video hier
Die Schule der Mörder, wie Amerika ihre „Feinde“ für die Zukunft ausbildet. Its a Combat-School.
zum Video hier
Die Kriege der USA-zum Video hier
So unterschiedlich Amerikas Präsidenten in den vergangenen 50 Jahren auch waren. Sie waren in einem alle gleich. Sie alle waren wahre Könner in der Kunst der Lüge, wenn sie das eigene Land zu einem Krieg verführen wollten. Und ihre Methoden glichen sich. Diese „Gehirnwäsche mit Tradition“ hat der amerikanische Wissenschaftler Norman Solomon erforscht. Dokumentarfilmer L. Alper und J. Earp haben diese Geschichte in einem eindrucksvollen Film erzählt.