Amazon hört Privatgespräche der Benutzer mit Alexa ab

Von Klaus Ahrens

Was viele schon immer befürchtet haben, hat Bloomberg jetzt aufgedeckt: Amazon hört bei seinen Kunden über den „Tischspion“ Alexa Tausende Privatgespräche einfach mit oder transkribiert (akustische Sprache in Schriftsprache umwandeln) sie an diversen Standorten rund um die Welt, so unter anderem in Boston, Costa Rica, Indien und Rumänien.

Zwei Mitarbeiter in Bukarest schlagen dort alleine pro Schicht bis zu 1000 Mitschnitte um. Etwa 100 dieser Mitschnitte, seien Aufnahmen, die Alexa aufzeichne, ohne dass die Echo-Besitzer das Aktivierungswort des „Digitalen Sprach-Assistenten“ oder besser „Tischspions“ gesprochen hätten, bestätigte einer der beiden.

„Wir versehen nur eine sehr geringe Auswahl an Alexa-Sprachaufnahmen mit Kommentaren, um das Kundenerlebnis zu verbessern.“, versucht Amazon abzuwiegeln, aber zwangsläufig hören bzw. schreiben sie dabei auch private Konversationen mit – oder beispielsweise Hilferufe, kann man bei Bloomberg nachlesen.

Von Amazon gab es am gestrigen Donnerstag noch keine weiteren Stellungnahmen über die Erklärung an Bloomberg hinaus. Interessanterweise äußerten sich auch die Konkurrenten Apple und Google zunächst nicht auf die Anfrage, ob sie mit ihren Assistenten Siri und Google Assistant ähnliche vorgehen.