Auch "Buch_Leser" staunt. "Es waren hier Rezensionen mit über 1500 postiven Bewertungen -
nun alle weg????" Das zeige, dass Sarrazin Recht habe: "Dieses Land ist nicht mehr zu retten - wenn selbst Amazon schon Rezensionen löscht." Im Gegensatz zur in den Medien veröffentlichten meinung waren die bei Amazon nachlesbaren Urteile zum Buch überwiegend positiv ausgefallen. Wenn sie denn überhaupt auf der Seite landeten, wie der Nutzer Habudd beschreibt: "Ich habe heute vormittag eine Rezension zu diesem Buch geschrieben und die wurde gar nicht erst veröffentlicht."
Ihn wundert nun "in diesem Land nichts mehr". Dominik Rein ätzt: "Tja, liebe Mitbürger, das versteht man hierzulande als Demokratie." "Alle Achtung, Amazon", lobt auch ein Fred Anderson: "Eine Lehrstunde in Demokratie, die Rezensionen zu löschen."
Inzwischen stehen wieder zwei Dutzend neue Rezensionen auf der Seite zum Sarrazin-Buch, aber die bestehen zu einem großen Teil aus gewagten Verschwörungstheorien dazu, wer die Bundeslöschtage beim weltgrößten Buchhändler veranlasst haben könnte. "Unsere Volksvertreter", mutmasst einer, Frau Merkel selbst, glaubt ein anderer. "Jetzt warte ich nur noch darauf, bis Frau Merkel auf den Protest diverser Organisationen einknickt und das Buch auf den Index landet", heißt es. Und analytisch scharf im historischen Vergleich: "Das ist hier ja wie in der DDR."