Amazfit Stratos 3 Test – Die Smartwatch für Sport und Freizeit

Von Andreas Schleifer

Mit der Amazfit Stratos 3 ist nun endlich die dritte Version der sportlichen Smartwatch erhältlich und ob die Uhr was taugt, habe ich mir in einem ausführlichen Test näher angesehen.

Technische Daten

Amazfit Stratos 3 - Design und Display

Was beim erstmaligen Anlegen sofort auffällt ist das doch etwas höhere Gewicht und die überdurchschnittliche Dicke des Gerätes. Überraschenderweise kann ich aber nicht behaupten, daß sich diese beiden Faktoren irgendwie negativ auf das Tragegefühl auswirken würden.

Ebenfalls auffällig ist die breite Lünette, also der Rahmen der Uhr, die zu Lasten der Displaygröße geht.

Überhaupt ist der Display der Amazfit Stratos 3 mein persönliches Sorgenkind. Mit einer Größe von 1,34 Zoll und einer Auflösung von 320 x 320 bietet die Uhr ähnliche Dimensionen wie die Samsung Galaxy Watch an. Und mit MIP Transflexions TFT verwendet man die selbe Technologie wie auch Garmin bei fast allen seinen Uhren.

Andere Modelle in gleicher Preisklasse wie zum Beispiel die Honor MagicWatch 2 bieten diesbezüglich deutlich bessere Lösungen an.

Bedienung und Handhabung

Um die Uhr erstmalig zu aktivieren, muss diese an das Ladekabel angeschlossen werden. Da ich eine Global Version habe, musste ich die Uhr zuerst auf englische Sprache einstellen und die ersten Konfigurationen vornehmen. Sobald Du aber die Amazfit App auf dem Smartphone installiert hast und die erste Synchronisation durchführst, wird mittels Update sofort das Sprachpaket "Deutsch" auf die Uhr geladen.

Die Stratos 3 ist mit einem Touch-Display und insgesamt vier Tasten ( siehe oben ) auf der rechten Seite ausgestattet.

Wischt Du nach unten, kommst Du in ein Menü, in dem Du eine Reihe wichtiger Einstellungen vornehmen kannst. Scrollst Du ausgehend vom Startbildschirm nach links, rufst Du damit das Hauptmenü mit allen verfügbaren Funktionen auf. Einmal nach links wischen und Du bist im Nachrichtenordner und durch eine Bewegung nach oben werden einzelne Funktionen wie Dein aktueller Aktivitätsstatus, die letzte Trainingseinheit, der Musikplayer oder das Wetter angezeigt.

Insgesamt lässt sich die Stratos sehr einfach bedienen und obwohl kein Benutzerhandbuch vorhanden ist, wirst Du Dich in kurzer Zeit auf der Uhr zurecht finden.

Akkulaufzeit

Die Amazfit Stratos 3 wird mit einer Art Ladeschale geliefert, die mit insgesamt 4 magnetischen Ladepins ausgestattet ist, wodurch die Uhr während dem Aufladen stabil mit der Schale verbunden ist. Aufgeladen ist die Smartwatch in rund 90 Minuten.

Die Stratos bietet zwei verschiedene Modi an. Einerseits den Smart Modus, der laut Hersteller einer Akkulaufzeit von rund 7 Tagen ermöglicht und andererseits den Ultra Modus, in dem Uhr rund 14 Tage durchhält aber nur noch einige wenige Basisfunktionen verwendbar sind.

- 24/7 Pulsmessung
- 3 Laufeinheiten mit Puls und GPS a`1 Stunde
- Smart Notification aktiviert
- Smart Modus aktivert
- Display Helligkeit auf Stufe 3

Bei dieser Nutzung hielt der Akku rund 4,5 Tage durch, was zwar nicht ganz ein Spitzenwert ist, aber noch immer zufriedenstellend.

Aktivitätstracking

In Sachen Aktivitätstracking bieten die Amazfit Stratos 3 keine große Überraschungen an. Neben den üblichen Basisfunktionen Schritte, Distanz, Kalorienverbrauch und Schlafüberwachung wird natürlich auch eine permanente Pulsmessung angeboten. Dazu gibt es noch einen Etagenzähler und einen Inaktivitätsalarm, der dann aktiviert wird, wenn Phasen in denen Du zum Beispiel nur sitzt zu lange andauern.

Sowohl auf der Uhr wie auch in der App findest Du genaue Informationen zu Deinen Aktivitäten.

Apropos Amazfit App - Auch was das Thema angeht musss ich ein klein bisschen Kritik üben. Die Applikation ist insgesamt recht gut. Es werden alle relevanten Informationem, Daten und Leistungswerte angeboten, die man als Nutzer so braucht. Jedoch nicht in dieser übersichtlichen und graphisch ansprechenden Art und Weise, wie es bei Apps anderer Hersteller der Fall ist. Aber das ist wie so oft persönliche Geschmackssache.

Sport und Fitness

Wie schon eingangs erwähnt ist die Amazfit Stratos 3 eine sehr sportliche Smartwatch und entsprechend großzügig ist die dazugehörige Funktionspalette. Das lässt sich bereits an den 19 angebotenen Sportprofilen erkennen

Wie immer bei meinen Testberichten konzentriere ich mich dabei auf das Laufen und habe mir dabei die vorhandenen Funktionen angesehen.

Das dazugehörige Profil wird über die obere rechte Taste aufgerufen. Ist das Sportprofil aktiviert, wird sofort mit der Suche nach dem GPS Signal begonnen. Kann es beim ersten Mal noch bis zu einer Minute dauern, bis eine stabile Signalverbindung etabliert ist, steht das GPS bei weiteren Verwendungen schon nach wenigen Sekunden zur Verfügung.

Im Sportprofil werden noch weitere Zusatzfunktionen angeboten. So gibt es die Möglichkeit einen bestimmten Trainingseffekt festzulegen. Zur Auswahl stehen dabei

  • Einfache Fettverbrennung
  • Ausdauertraining
  • Moderate Fettverbrennung
  • Körperperformendes Ausdauertraining
  • Ausdauer verbessern
  • Intensives Ausdauertraining
  • Extremes Ausdauertraining

Abhängig für welches Aktivitätsziel Du Dich entschieden hast, wirst Du beim Unter- oder Überschreiten bestimmter Pulswerte mittels Alarmfunktion darauf aufmerksam gemacht.

Weitere Aktivitätsziele wären noch Distanz, Dauer oder Kalorien.

Unter dem Menüpunkt Einstellungen kannst Du diverse Konfigurationen zur Displayanzeige vornehmen. So entscheidest Du welche Daten angezeigt werden soll, ob Du Puls- oder Tempowarnungen erhalten möchtest, oder ob automatische Runden aufgezeichnet werden sollen.

Wichtiger Hinweis: Unter "Zubehör" ist es möglich, die Amazfit Stratos 3 mit einem Brustgurt zu verbinden.

Wie schon bei den Aktivitäten bekommst Du sowohl auf der Uhr wie auch in der App eine ausführliche Zusammenfassung Deiner Trainingseinheit.

In der App sind auch noch Informationen zu Trainingsbelastung und VO2max einzusehen. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, daß diese Leistungswerte in Zusammenarbeit mit Firstbeat, den führenden Hersteller der Sport- und Trainingsanalyse, zur Verfügung gestellt werden.

Genauigkeit bei Pulsmessung und GPS

Zu einem ordentlichen Testbericht gehört, daß auch die Genauigkeit der Herfrequenzmessung und Streckenmessung überprüft wird.

Zu diesem Zweck habe ich mehrmals meine übliche 10 Kilometer Runde absolviert. Dabei trug ich die Amazfit Srratos 3 an der linken Hand und als Vergleichsgerät die Polar Ignite, die mit einem Berry King Brustgurt verbunden war. Mit diesem Setup konnte ich die relevanten Daten optimal vergleichen

Brustgurt blau, Amazfit Stratos 3 grün

Schön zu erkennen ist, daß die Stratos 3 im Vergleich zu Brustgurt auf Veränderungen der Herzfrequenz immer mit einer kleinen Verzögerung reagiert. Das ist jedoch bei der optischen Pulsmessung völlig normal und stellt beim Ausdauertraining auch kein Problem dar.

Die fast identen Basisdaten und der sehr ähnlichen Diagrammverlauf zeigt, daß es an der Pulsmessung bei der Stratos 3 absolut nichts zu kritisieren gibt.

Brustgurt blau, Amazfit Stratos 3 grün

Auch bei der Streckenmessung hat die Amazfit Smartwatch sehr gut abgeschnitten. Lediglich an der gekennzeichneten Stelle ist es zu einem deutlichen Unterschied bei der Streckenaufzeichnung gekommen. Wobei ich diese "Fehlmessung" auch bereits bei anderen Uhren beobachtet habe. An dieser Streckenstelle scheint eine nicht näher bekannte Störquelle vorhanden zu sein, die das GPS beeinträchtigt. Ich sollte deshalb endlich meine Laufrunde ändern :-)

GPX Daten Export

Da für viele Nutzer interessant möchte ich an dieser Stelle noch kurz erklären, wie du GPX Daten Deines Trainings leicht exportieren kannst.

Zu diesem Zweck schließt Du Deine Uhr mittels Ladekabel an den PC oder den Laptop an. Sofort erscheint dazu ein eigenes Laufwerk

Im nächsten Schritt scrollst auf der Uhr mehrmals nach unten bis Du bei Deinen Aktivitäten angelangt bist. Dann tippst Du die Aktivität an, die Du exportieren möchtest und wischt zweimal nach links. Dort findest Du den Button "Übertragen" den Du einfach drückst. Du erhältst nach wenigen Sekunden die Meldung, daß die Datei erfolgreich auf deinen PC/ Laptop übertragen wurde.

Im Laufwerk Amazfit Stratos 3 auf Deinen PC/ Laptop findest Du im Ordner "GPXData" die übertragene Datei.

Smarte Funktionen

Ebenfalls mit an Bord ist ein Timer, eine Stoppuhr, diverse Alarmfunktionen, ein Barometer, ein Kompass und eine Telefonsuchfunktion.

Auch ein Musikplayer gehört zur Ausstattung. Dafür steht ein interner 4 GB großer Speicher zur Verfügung, der über die App mit der eigenen Lieblingsmusik beladen werden kann. Schade finde ich, daß die Musiksteuerung nicht mit Spotify oder Deezer kompatibel ist.

Ob diese Ausstattung reicht, um das Modell als Smartwatch zu bezeichnen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Amazfit Stratos 3 kann im Vergleich zu den Vorgängermodellen aber auch zu den Geräten der Mitbewerber nichts wirklich Neues oder Besonderes anbieten.

Es finden sich auf der Uhr alle wichtigen und modernen Featueres, das Ganze bei einer recht guten Akkuleistung und einem meines Erachtes nur durchschnittlichen Display.

Insgesamt liegt die Amazfit Stratos 3 im guten Mittelfeld einordnen und ich bin mir sicher, daß das Modell seine Fans finden wird.