Am Ende Europas und ans Nordkap

Eine Woche in einer einsamen Holzhütte nahe Skaidi und unser Roadtrip zum Nordkap

Unser Traum vom Nordkap

Das Nordkap – der nördlichste mit dem Auto erreichbare Punkt Europas. Ein mythischer Ort, der seit Jahrhunderten Abenteurer und Reisende aus aller Welt anzieht. Für viele ist es ein Lebenstraum, einmal am Rande der 307 Meter hohen Klippe zu stehen und den Blick über das endlose Nordpolarmeer schweifen zu lassen. Auch für uns war es ein lang gehegter Wunsch, den wir uns im Juli 2025 endlich erfüllten – mit einer ganz besonderen Unterkunft als Basis für unser Abenteuer.

Statt in einem der touristischen Zentren zu übernachten, entschieden wir uns für eine authentischere Erfahrung: eine Woche in einer einsamen Holzhütte nahe der kleinen Ortschaft Skaidi im hohen Norden Norwegens. Von dort aus planten wir unseren Roadtrip zum legendären Nordkap, etwa 2,5 Stunden Fahrzeit entfernt. Was wir in dieser Woche erlebten, übertraf unsere kühnsten Erwartungen – von der atemberaubenden Natur Finnmarks über die Mitternachtssonne bis hin zu den kleinen Herausforderungen des Alltags in einer Hütte ohne fließendes Wasser.

Am Ende Europas und ans Nordkap Am Ende Europas und ans Nordkap

Anreise in den hohen Norden

Unsere Reise nach Nordnorwegen begann in Finnisch-Lappland, wo wir bereits einige Tage verbracht hatten. Mit unserem eigenen Auto, das wir für die gesamte Skandinavien-Tour genutzt hatten, machten wir uns auf den Weg über die finnisch-norwegische Grenze. Die Fahrt führte uns durch die weite, unberührte Landschaft Lapplands, mit ihren endlosen Wäldern, glitzernden Seen und gelegentlichen Rentierherden am Straßenrand.

Der Grenzübergang von Finnland nach Norwegen verlief reibungslos – ein einfaches Schild und eine kleine Kontrollstation markierten den Übergang in ein anderes Land. Als EU-Bürger benötigten wir nur unsere Personalausweise, und auch für das Auto waren keine besonderen Formalitäten nötig. Sofort bemerkten wir die Veränderung der Landschaft: Die flachen Weiten Finnlands wichen einer zunehmend bergigen Szenerie mit dramatischeren Ausblicken.

StreckenabschnittEntfernungFahrzeitBesonderheiten

Finnisch-Lappland – Grenzeca. 80 km1hWeite Waldlandschaften

Grenze – Karasjok18 km15 minErste norwegische Siedlung

Karasjok – Lakselv74 km1hEntlang des Porsangerfjords

Lakselv – Skaidi44 km35 minZunehmend bergige Landschaft

Auf norwegischer Seite folgten wir zunächst der E6, einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen des Landes, die von der norwegisch-finnischen Grenze bis nach Südschweden führt. Die Straßen in Nordnorwegen sind überraschend gut ausgebaut, trotz der geringen Bevölkerungsdichte und des rauen Klimas. Unser robuster SUV, den wir für diese Reise gewählt hatten, erwies sich dennoch als goldrichtig – besonders für die später folgenden unbefestigten Zufahrten zu abgelegenen Orten.

Die Fahrt führte uns durch die kleine Stadt Karasjok, ein Zentrum der samischen Kultur mit etwa 2.700 Einwohnern, und weiter nach Lakselv am Porsangerfjord. Von dort aus waren es nur noch etwa 45 Minuten bis zu unserem Ziel Skaidi, einem kleinen Ort mit nur etwa 50 ständigen Einwohnern, der hauptsächlich als Verkehrsknotenpunkt bekannt ist. Hier treffen die E6 und die E69 aufeinander – letztere ist die Straße, die zum Nordkap führt.

MonatDurchschnittstemp. NordnorwegenSonnenstunden/TagBesonderheiten

Januar-8,7°C0 h (Polarnacht)Nordlichter

April0,5°C16 hSchneeschmelze

Juli13,5°C24 h (Mitternachtssonne)Ideale Reisezeit

Oktober1,8°C8 hHerbstfarben

Skaidi liegt am Zusammenfluss der Flüsse Repparfjordelva und Skaidielva und ist bei Anglern für seinen Lachsreichtum berühmt. Von hier aus folgten wir der Wegbeschreibung unseres Airbnb-Gastgebers auf einer kleinen, unbefestigten Straße etwa 15 Minuten in Richtung Westen. Die Landschaft wurde immer wilder und einsamer, bis wir schließlich unsere Unterkunft für die nächste Woche erreichten: eine traditionelle norwegische Holzhütte, malerisch gelegen am Ufer eines kleinen Sees, umgeben von sanften Hügeln und Birkenwäldern.

Weite grüne Tundra-Landschaft mit spärlichen Büschen unter einem teilweise bewölkten Himmel und fernen Hügeln. Ein Fluss schlängelt sich durch ein grünes Tal mit felsigen Bergen im Hintergrund unter einem bewölkten Himmel.

Unsere Hütte: Rustikaler Luxus in der Wildnis

Als wir die Hütte zum ersten Mal sahen, waren wir sofort verzaubert. Das traditionelle rote Holzhaus mit weißen Fensterrahmen – typisch norwegisch – stand auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf den See. Rundherum nichts als Natur, so weit das Auge reichte. Die nächsten Nachbarn waren mehrere Kilometer entfernt. Hier würden wir eine Woche lang die absolute Ruhe und Abgeschiedenheit genießen können.

Die Hütte hatten wir über Airbnb für 900 Euro für die gesamte Woche gemietet – ein fairer Preis für norwegische Verhältnisse, wo die Lebenshaltungskosten generell hoch sind. Norwegen gehört zu den teuersten Ländern Europas, mit Preisen, die oft 30-50% über dem deutschen Niveau liegen. Ein durchschnittliches Abendessen in einem Restaurant kostet schnell 25-35 Euro pro Person, und auch Lebensmittel im Supermarkt sind deutlich teurer als in Deutschland.

Das Innere der Hütte war eine gelungene Mischung aus rustikalem Charme und modernem Komfort. Der Hauptraum bestand aus einer offenen Küche mit Holzofen, einem Essbereich und einer gemütlichen Sitzecke mit Blick durch große Fenster auf den See. Zwei kleine Schlafzimmer mit überraschend bequemen Betten boten Platz für insgesamt vier Personen. Die Einrichtung war im typisch skandinavischen Stil gehalten – schlicht, funktional und dennoch gemütlich, mit vielen Holzelementen und einigen traditionellen norwegischen Textilien als farbige Akzente.

Besonders überrascht waren wir vom technischen Standard der Hütte. Trotz der abgeschiedenen Lage verfügte sie über eine schnelle Internetverbindung mit beeindruckenden 200 Mbit/s – schneller als in mancher deutschen Großstadt. Dies wurde durch das gut ausgebaute norwegische Mobilfunknetz ermöglicht, das selbst entlegene Gebiete mit schnellem Internet versorgt. Norwegen hat eine der höchsten Internetdurchdringungsraten der Welt, mit über 98% der Bevölkerung online. Die Regierung hat massiv in die digitale Infrastruktur investiert, um auch abgelegene Regionen anzubinden – ein Segen für digitale Nomaden und alle, die auch im Urlaub nicht ganz offline sein möchten oder können.

Digitale Infrastruktur in NorwegenWertVergleich Deutschland

Internetdurchdringung98%92%

Durchschnittl. Downloadgeschwindigkeit170 Mbit/s85 Mbit/s

Mobilfunknetzabdeckung99,8%97%

5G-Abdeckung (2025)95%80%

Die Stromversorgung erfolgte über das normale Stromnetz, was in Norwegen selbst in abgelegenen Gebieten meist gegeben ist. Norwegen produziert fast 100% seines Stroms aus Wasserkraft und verfügt über ein gut ausgebautes Stromnetz. Die Hütte war mit einer elektrischen Heizung ausgestattet, die wir jedoch kaum benötigten, da der Holzofen den Hauptraum schnell und effizient erwärmte. Holz war in einem kleinen Schuppen neben der Hütte reichlich vorhanden.

Nahaufnahme von weißen, flauschigen Wildblumen auf einem grünen Feld mit Bäumen und einem bewölkten Himmel im Hintergrund. Eine Frau geht auf einem von Bäumen umgebenen Grasweg, mit einem grünen Berg im Hintergrund.

Die Cinderella-Toilette: High-Tech in der Wildnis

Eine der interessantesten Besonderheiten unserer Hütte war die Toilette – oder genauer gesagt, die Cinderella-Toilette. Da die Hütte nicht an eine Wasserversorgung oder Kanalisation angeschlossen war, gab es kein herkömmliches WC mit Wasserspülung. Stattdessen war sie mit einer sogenannten Verbrennungstoilette ausgestattet, einem in Skandinavien weit verbreiteten System für abgelegene Häuser.

Die Cinderella-Toilette, benannt nach dem norwegischen Hersteller Cinderella Eco Solution, ist eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Toiletten und funktioniert völlig ohne Wasser. Das Prinzip ist so einfach wie genial: Nach jeder Benutzung wird der Abfall bei Temperaturen von bis zu 600°C verbrannt. Zurück bleibt lediglich eine kleine Menge Asche – etwa ein Teelöffel pro Person und Tag – die alle paar Wochen entleert werden muss und sogar als Dünger im Garten verwendet werden kann.

Cinderella-Toilette: Technische DatenWert

Verbrennungstemperaturbis 600°C

Stromverbrauch pro Vorgang1-1,5 kWh

Ascherückstand pro Person/Tagca. 1 Teelöffel

Verbrennungsdauer30-60 Minuten

Anschaffungskosten3.000-5.000 €

Lebensdauerca. 10-15 Jahre

Die Benutzung ist denkbar einfach: Vor jeeder Nutzung legt man eine spezielle Papiertüte in die Toilettenschüssel. Nach dem Toilettengang drückt man einen Knopf, die Klappe am Boden öffnet sich, und die Tüte fällt in die Verbrennungskammer. Der Verbrennungsprozess startet automatisch und dauert etwa 30-60 Minuten. Ein kleiner Ventilator sorgt dafür, dass Gerüche nach außen abgeleitet werden.

Anfangs waren wir etwas skeptisch, ob das wirklich funktionieren würde, aber die Cinderella-Toilette erwies sich als absolut geruchsfrei und zuverlässig. Der einzige Hinweis auf den Verbrennungsprozess war ein leises Rauschen und manchmal ein schwacher Geruch nach verbranntem Papier, der aber durch die gute Belüftung kaum wahrnehmbar war.

Diese Art von Toilette ist in Norwegen keine Seltenheit. In einem Land mit vielen abgelegenen Hütten und strengen Umweltauflagen sind Verbrennungstoiletten eine praktische und ökologische Lösung. Eine Cinderella-Toilette kostet in der Anschaffung zwischen 3.000 und 5.000 Euro, verbraucht pro Verbrennungsvorgang etwa 1-1,5 kWh Strom und ist damit auf lange Sicht deutlich umweltfreundlicher als chemische Toiletten oder Plumpsklos.

Leben ohne fließendes Wasser

Eine weitere Herausforderung des Hüttenlebens war das Fehlen von fließendem Wasser. Trinkwasser mussten wir in großen Kanistern vom Gemeinschaftsbrunnen im etwa drei Kilometer entfernten Skaidi holen. Für die Körperhygiene gab es eine traditionelle finnische Sauna neben der Hütte, die mit Holz beheizt wurde und in der wir uns mit vorher erhitztem Wasser waschen konnten.

Zum Geschirrspülen und für die allgemeine Reinigung nutzten wir Wasser aus dem See, das wir in Eimern zur Hütte trugen und auf dem Holzofen erhitzten. Es mag nach viel Arbeit klingen, aber es hatte etwas ungemein Befriedigendes, für diese grundlegenden Bedürfnisse selbst zu sorgen. Es machte uns bewusst, wie selbstverständlich wir im Alltag mit Ressourcen wie Wasser umgehen.

Wasserverbrauch im VergleichLiter pro Person/Tag

Durchschnitt Deutschland120 Liter

Durchschnitt Norwegen180 Liter

Während unseres Hüttenaufenthalts20 Liter

WHO-Mindestempfehlung50 Liter

Interessanterweise ist der durchschnittliche Wasserverbrauch in Norwegen mit etwa 180 Litern pro Person und Tag einer der niedrigsten in Europa – zum Vergleich: In Deutschland liegt er bei etwa 120 Litern. Dies liegt unter anderem an den höheren Wasserpreisen und dem größeren Umweltbewusstsein in Norwegen. Während unserer Woche in der Hütte kamen wir mit etwa 20 Litern pro Person und Tag aus – eine Erfahrung, die uns zum Nachdenken über unseren Wasserverbrauch zu Hause anregte.

Die Mitternachtssonne: Wenn die Nacht zum Tag wird

Eines der faszinierendsten Phänomene, das wir während unseres Aufenthalts erleben durften, war die Mitternachtssonne. Da wir uns weit nördlich des Polarkreises befanden, ging die Sonne im Juli überhaupt nicht unter. Stattdessen kreiste sie am Himmel, sank gegen Mitternacht bis knapp über den Horizont, um dann wieder aufzusteigen, ohne jemals unterzugehen.

OrtMitternachtssonnePolarnacht

Skaidi16. Mai – 28. Juli (73 Tage)25. Nov – 17. Jan (54 Tage)

Nordkap14. Mai – 30. Juli (76 Tage)20. Nov – 22. Jan (64 Tage)

Tromsø20. Mai – 24. Juli (65 Tage)27. Nov – 15. Jan (50 Tage)

Polarkreis12. Jun – 1. Jul (19 Tage)12. Dez – 1. Jan (19 Tage)

Dieses Phänomen der Mitternachtssonne tritt nördlich des Polarkreises auf und dauert in Skaidi von Mitte Mai bis Ende Juli – insgesamt etwa 73 Tage ohne Sonnenuntergang. Am Nordkap, noch weiter nördlich, dauert diese Periode sogar von Mitte Mai bis Ende Juli, also ganze 76 Tage.

Die ständige Helligkeit hatte einen erstaunlichen Effekt auf unseren Tagesrhythmus. Ohne die natürliche Dunkelheit als Signal zum Schlafengehen verloren wir schnell das Gefühl für die Zeit. Wir ertappten uns dabei, wie wir um ein Uhr morgens noch am See saßen und die surreale Stimmung genossen oder um Mitternacht spontan zu einer Wanderung aufbrachen.

Um dennoch ausreichend Schlaf zu bekommen, waren die Schlafzimmer der Hütte mit dicken Verdunkelungsvorhängen ausgestattet – ein absolutes Muss in diesen Breitengraden während des Sommers. Zusätzlich hatten wir Schlafmasken dabei, die sich als sehr nützlich erwiesen.

Die Mitternachtssonne verlieh der ohnehin schon beeindruckenden Landschaft eine magische Qualität. Das warme, goldene Licht der tief stehenden Sonne tauchte die Natur in eine unwirkliche Atmosphäre. Die langen Schatten, die sanften Farben und die absolute Stille schufen Momente von einer fast meditativen Intensität. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns eine Nacht, in der wir bis drei Uhr morgens am Seeufer saßen, die spiegelglatte Wasseroberfläche betrachteten und das Gefühl hatten, die einzigen Menschen auf der Welt zu sein.

Unser Roadtrip zum Nordkap

Der Höhepunkt unserer Woche war zweifellos der Roadtrip zum Nordkap, dem nördlichsten mit dem Auto erreichbaren Punkt Europas. Das Nordkap liegt auf der Insel Magerøya in der Gemeinde Nordkapp in der Provinz Finnmark und ist eines der bekanntesten Reiseziele Norwegens.

Wir brachen früh am Morgen auf, obwohl der Begriff „Morgen“ während des Polarsommers eher relativ ist. Von unserer Hütte nahe Skaidi fuhren wir zunächst auf der E6 ein kurzes Stück nach Norden bis zum Ort Olderfjord, wo wir auf die E69 abbogen – die einzige Straße, die zum Nordkap führt.

StreckenabschnittEntfernungFahrzeitBesonderheiten

Skaidi – Olderfjord45 km35 minEntlang des Porsangerfjords

Olderfjord – Honningsvåg67 km55 minNordkaptunnel (6,9 km)

Honningsvåg – Nordkap35 km30 minTundralandschaft, Rentiere

Gesamtstrecke147 km2hOhne Pausen gerechnet

Die E69 ist eine der spektakulärsten Straßen Europas und führt durch eine karge, aber beeindruckende Landschaft. Auf beiden Seiten erstreckte sich die Finnmarksvidda, die größte Hochebene Norwegens, mit ihrer charakteristischen Tundra-Vegetation. Die Straße folgt dem Verlauf mehrerer Fjorde, darunter der Porsangerfjord – mit 123 Kilometern der viertlängste Fjord Norwegens.

Ein ruhiger See mit fernen Hügeln, wolkenverhangenem Himmel und einer grasbewachsenen Uferlinie im Vordergrund. Ein Rentier grast in einer grasbewachsenen, felsigen Landschaft mit Hügeln und einem bewölkten Himmel im Hintergrund.

Unterwegs begegneten wir mehrmals Rentierherden, die gemächlich die Straße überquerten oder am Straßenrand grasten. Diese halbwilden Tiere gehören den Samen, dem indigenen Volk Nordskandinaviens, und werden traditionell als Nutztiere gehalten. In der Region Finnmark leben etwa 140.000 Rentiere, die von etwa 2.500 samischen Rentierzüchtern betreut werden. Die Tiere schienen von den vorbeifahrenden Autos völlig unbeeindruckt und ließen sich auch von hupenden Touristen nicht aus der Ruhe bringen.

Nach etwa anderthalb Stunden Fahrt erreichten wir den Ort Honningsvåg auf der Insel Magerøya, die durch den 6,9 Kilometer langen Nordkaptunnel mit dem Festland verbunden ist. Der 1999 eröffnete Tunnel führt 212 Meter unter dem Meeresspiegel hindurch und ersetzt die frühere Fährverbindung, die bei schlechtem Wetter oft ausfiel. Mit einer Mautgebühr von 235 NOK (etwa 20 Euro) pro Fahrzeug ist er einer der teuersten Tunnel Norwegens, aber die Zeitersparnis und Zuverlässigkeit sind den Preis wert.

Honningsvåg mit seinen etwa 2.500 Einwohnern ist die nördlichste Stadt Europas und der letzte größere Ort vor dem Nordkap. Hier legten wir einen kurzen Stopp ein, um unsere Vorräte aufzufüllen und einen Kaffee zu trinken. Die Stadt lebt hauptsächlich vom Tourismus und der Fischerei und ist ein beliebter Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe auf dem Weg zum Nordkap.

Von Honningsvåg aus waren es noch etwa 35 Kilometer bis zum Nordkap. Die Straße führte nun durch eine immer karger werdende Landschaft. Bäume gibt es auf Magerøya aufgrund des rauen Klimas nicht mehr, nur noch niedrige Tundra-Vegetation. Die Insel ist geprägt von sanften Hügeln und kleinen Seen, und an klaren Tagen reicht der Blick bis zum offenen Meer.

Als wir schließlich das Nordkap-Plateau erreichten, wurden wir von einem großen Parkplatz und einem modernen Besucherzentrum empfangen. Das Parken kostete 100 NOK (etwa 8,50 Euro) pro Auto, und zusätzlich wird ein Eintritt zum Nordkap-Plateau erhoben. Diese Preise tragen zur Erhaltung der Infrastruktur und zum Schutz der empfindlichen arktischen Umwelt bei. Zudem ist das Nordkap ein privat betriebenes Touristenziel, keine öffentliche Einrichtung.

Das Wetter war uns gnädig – mit etwa 10 Grad Celsius und klarer Sicht hatten wir ideale Bedingungen. Das Wetter am Nordkap ist notorisch unberechenbar, und oft ist die berühmte Aussicht durch Nebel oder Wolken verdeckt. Statistisch gesehen herrscht am Nordkap an etwa 200 Tagen im Jahr Nebel, und die Durchschnittstemperatur im Juli liegt bei nur 10-11°C. Wir hatten also großes Glück mit dem Wetter.

MonatDurchschnittstemp. NordkapSonnenstunden/TagNiederschlagstage

Januar-5,9°C0 h (Polarnacht)15

April-1,5°C16 h12

Juli10,3°C24 h (Mitternachtssonne)10

Oktober2,1°C8 h18

Das Nordkap: Am Rande Europas

Das Nordkap selbst ist eine 307 Meter hohe Schieferklippe, die steil ins Nordpolarmeer abfällt. Auf dem Plateau steht die berühmte Globus-Skulptur, das wohl meistfotografierte Motiv Nordnorwegens. Die metallene Kugel symbolisiert die nördliche Hemisphäre und ist seit 1978 das Wahrzeichen des Nordkaps.

Menschen stehen in der Nähe einer Weltkugel-Skulptur auf einer dramatischen Klippe über dem Meer unter einem bewölkten Himmel. Eine Frau steht lächelnd vor einem verzierten steinernen Wegweiser an einem felsigen, bewölkten Strand.

Wir stellten uns in die Schlange der Touristen, um das obligatorische Foto mit dem Globus zu machen. Trotz der vielen Besucher – das Nordkap zieht jährlich etwa 250.000 Touristen an – hatte der Ort eine besondere Atmosphäre. Das Gefühl, am nördlichsten Punkt Europas zu stehen (auch wenn das geografisch nicht ganz korrekt ist, dazu später mehr), mit nichts als dem endlosen Meer zwischen uns und dem Nordpol, war überwältigend.

Besucherzahlen NordkapAnzahl

Jährliche Besucherca. 250.000

Hochsaison (Jun-Aug)ca. 150.000

Nebensaison (Sep-Mai)ca. 100.000

Kreuzfahrtpassagiereca. 100.000

Individualreisendeca. 150.000

Im modernen Besucherzentrum, das teilweise in den Fels gehauen ist, erkundeten wir die verschiedenen Ausstellungen zur Geschichte und Natur des Nordkaps. Besonders beeindruckend war der Panoramafilm, der die Schönheit der Region in allen vier Jahreszeiten zeigt. Auch die „Grotte“, eine in den Fels gehauene Kapelle, und die „Halle der Lichter“, in der eine Multimedia-Show über die Nordlichter gezeigt wird, waren sehenswert.

Ein interessantes Detail: Das Nordkap ist streng genommen nicht der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes. Diese Ehre gebührt dem etwa 4 Kilometer westlich gelegenen Kap Knivskjellodden, das etwa 1.500 Meter weiter nördlich liegt. Da Knivskjellodden jedoch nur zu Fuß über einen anspruchsvollen, etwa 9 Kilometer langen Wanderweg erreichbar ist, hat sich das leichter zugängliche Nordkap als touristisches Ziel durchgesetzt.

Ein Mann sitzt auf Betonstufen unter einer großen Metallkugel-Skulptur unter einem bewölkten Himmel. Steile Felsklippen und ein ruhiges Meer unter einem wolkenverhangenen Himmel in einer abgelegenen Küstenlandschaft.

Noch weiter nördlich liegt übrigens die Inselgruppe Spitzbergen, die ebenfalls zu Norwegen gehört und etwa 700 Kilometer nördlich des Nordkaps liegt. Der nördlichste Punkt Europas ist jedoch die russische Franz-Josef-Land-Inselgruppe, die etwa 900 Kilometer vom Nordpol entfernt liegt.

Nördliche Punkte EuropasBreitengradEntfernung zum Nordpol

Nordkap71°10’21″Nca. 2.100 km

Knivskjellodden71°11’08″Nca. 2.099 km

Nordkinn (Festland)71°08’02″Nca. 2.102 km

Spitzbergen (Nordnorwegen)bis 80°50’Nca. 1.020 km

Franz-Josef-Land (Russland)bis 81°51’Nca. 900 km

Nach einigen Stunden am Nordkap machten wir uns auf den Rückweg zu unserer Hütte. Die Fahrt zurück erschien uns kürzer, vielleicht weil wir nun die Strecke kannten oder weil wir noch ganz erfüllt waren von den Eindrücken des Tages. Als wir am Abend wieder in unserer gemütlichen Hütte ankamen, ließen wir den Tag bei einem Glas Wein am Seeufer ausklingen, während die Mitternachtssonne den Himmel in ein spektakuläres Farbenspiel tauchte.

Die norwegische Natur: Fjorde, Berge und unendliche Weite

Abgesehen von unserem Ausflug zum Nordkap verbrachten wir die Woche damit, die unmittelbare Umgebung unserer Hütte und die nähere Region zu erkunden. Die Natur Finnmarks ist von einer rauen, unberührten Schönheit, die uns täglich aufs Neue faszinierte.

Direkt von unserer Hütte aus unternahmen wir mehrere Wanderungen in die umliegenden Hügel. Die Landschaft hier ist geprägt von der Tundra – einer baumlosen Vegetationszone mit Moosen, Flechten, Zwergsträuchern und im Sommer einer überraschenden Vielfalt an Blütenpflanzen. Trotz des kargen Bodens und des rauen Klimas blüht die Tundra im kurzen arktischen Sommer in den verschiedensten Farben.

Eine kurvenreiche Küstenstraße mit Leitplanke, felsigen Klippen und nebligen Bergen unter einem bewölkten Himmel. Ein Gebäude und ein Silo liegen am Fuße eines steilen, felsigen Berges, in dem sich das Wasser klar spiegelt.

Vegetationszonen in NordnorwegenHöhenlageCharakteristische Pflanzen

Nadelwaldzonebis 300 mKiefern, Fichten, Heidelbeeren

Birkenzone300-600 mBergbirken, Weiden, Preiselbeeren

Alpine Tundraüber 600 mZwergbirken, Flechten, Moose

Arktische Tundra (Küste)0-300 mPolarweiden, Flechten, Moose

Besonders beeindruckt hat uns die absolute Stille, die nur vom gelegentlichen Ruf eines Vogels oder dem sanften Rauschen des Windes unterbrochen wurde. In einer Welt, die zunehmend von Lärm und ständiger Erreichbarkeit geprägt ist, war diese Stille ein Luxus, den wir in vollen Zügen genossen.

An einem Tag unternahmen wir eine längere Fahrt entlang des Porsangerfjords, einer der größten Fjorde Nordnorwegens. Die Straße folgt dem Verlauf des Fjords und bietet immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das türkisblaue Wasser und die umliegenden Berge. Fjorde sind übrigens durch Gletscher geformte, langgestreckte Meeresarme, die tief ins Land hineinreichen und von steilen Felswänden umgeben sind. Norwegen ist berühmt für seine Fjorde, von denen einige zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören.

Die längsten Fjorde NorwegensLängeMaximale TiefeRegion

Sognefjord204 km1.308 mWestnorwegen

Hardangerfjord179 km850 mWestnorwegen

Nordfjord106 km565 mWestnorwegen

Porsangerfjord123 km310 mFinnmark

In der Nähe des kleinen Ortes Repvåg am Porsangerfjord entdeckten wir einen wunderschönen, einsamen Strand mit feinem, weißem Sand – ein überraschender Anblick so weit im Norden. Das Wasser war natürlich zu kalt zum Baden (die Wassertemperatur im Nordpolarmeer liegt selbst im Sommer selten über 10°C), aber der Strand war perfekt für einen Spaziergang und ein Picknick mit Blick auf das Meer.

Eine einsame grüne Insel liegt in ruhigem, nebligem Wasser unter einem bedeckten Himmel, gesehen von einem felsigen Ufer aus. Die roten Hütten liegen auf einer kleinen, felsigen Insel, die von Wasser umgeben ist, mit Bergen im Hintergrund.

Die Tierwelt der Region bekamen wir ebenfalls zu Gesicht. Neben den allgegenwärtigen Rentieren sahen wir Elche, verschiedene Vogelarten wie Seeadler und Schneeeulen, und in den Fjorden sogar Seehunde. Mit etwas mehr Glück hätten wir vielleicht auch Wale sichten können, die in den Gewässern vor der Küste Finnmarks häufig anzutreffen sind, besonders Orcas und Buckelwale.

TierartBeste BeobachtungszeitBevorzugter Lebensraum

RentierGanzjährigTundra, Waldgebiete

ElchFrüh morgens/abendsWaldränder, Feuchtgebiete

SeeadlerGanzjährigKüstengebiete, Fjorde

OrcasNovember-JanuarKüstennahe Gewässer

BuckelwaleOktober-FebruarFjorde, offenes Meer

Begegnungen mit Einheimischen und anderen Reisenden

Während unserer Woche in der abgelegenen Hütte hatten wir zwar wenig Kontakt zu anderen Menschen, aber die wenigen Begegnungen, die wir hatten, waren umso intensiver und interessanter.

Unser Airbnb-Gastgeber, ein freundlicher Norweger mittleren Alters, begrüßte uns am ersten Tag und gab uns eine kurze Einweisung in die Besonderheiten der Hütte. Er erzählte uns, dass seine Familie die Hütte seit Generationen besitzt und sie ursprünglich als Jagdhütte genutzt wurde. Erst vor einigen Jahren hatte er sie renoviert und begonnen, sie an Touristen zu vermieten – ein zusätzliches Einkommen, das in der strukturschwachen Region Finnmark willkommen ist.

Im kleinen Supermarkt in Skaidi kamen wir ins Gespräch mit der Kassiererin, die uns von ihrem Leben in der arktischen Region erzählte. Die Winter seien hart, mit Temperaturen bis zu -40°C und monatelanger Dunkelheit während der Polarnacht. Viele junge Menschen würden die Region verlassen, um in den größeren Städten im Süden Norwegens zu studieren oder zu arbeiten. Die Bevölkerung Finnmarks schrumpft seit Jahren, trotz verschiedener staatlicher Programme zur Förderung der Region.

Bevölkerungsentwicklung FinnmarkJahrEinwohnerzahl

198078.331

200074.059-5,5% seit 1980

202075.472+1,9% seit 2000

2025 (Prognose)74.800-0,9% seit 2020

Auf unserem Weg zum Nordkap begegneten wir vielen anderen Touristen, darunter auffallend viele Deutsche mit Wohnmobilen. Norwegen ist ein beliebtes Ziel für Camper, und besonders die Route zum Nordkap zieht viele Reisende an. An einer Raststätte kamen wir mit einem deutschen Paar ins Gespräch, das bereits zum dritten Mal mit ihrem Wohnmobil in Norwegen unterwegs war. Sie schwärmten von der Freiheit, die das Reisen mit dem eigenen Fahrzeug bietet, und von den gut ausgestatteten Campingplätzen in Norwegen.

Interessanterweise ist das Wildcampen in Norwegen dank des „Allemannsretten“ (Jedermannsrecht) erlaubt, solange man mindestens 150 Meter von bewohnten Häusern entfernt ist und keine Spuren hinterlässt. Dieses Recht ist tief in der norwegischen Kultur verankert und ermöglicht es jedem, die Natur frei zu genießen – ein Konzept, das uns sehr gefiel.

Ein Rentier überquert eine leere Straße unter einem bewölkten Himmel in einer abgelegenen, offenen Landschaft. Am Ende Europas und ans Nordkap

Kulinarische Entdeckungen

Die norwegische Küche ist stark von den natürlichen Ressourcen des Landes geprägt – Fisch und Meeresfrüchte, Wild, Beeren und Pilze spielen eine wichtige Rolle. Während unseres Aufenthalts versuchten wir, so viele lokale Spezialitäten wie möglich zu probieren.

In unserer Hütte kochten wir hauptsächlich selbst, mit Zutaten, die wir im Supermarkt in Skaidi kauften. Die Preise für Lebensmittel in Norwegen sind deutlich höher als in Deutschland – etwa 30-50% mehr für die meisten Produkte. Besonders Alkohol ist teuer, mit Preisen von 10-15 Euro für ein einfaches Bier in Restaurants und etwa 3-4 Euro im Supermarkt.

Lebensmittelpreise im VergleichNorwegenDeutschland

Brot (500g)3-4 €1,50-2,50 €

Milch (1L)2-2,50 €0,80-1,20 €

Käse (1kg)15-20 €8-12 €

Rindfleisch (1kg)25-35 €12-18 €

Bier (0,5L, Restaurant)10-15 €4-5 €

Restaurantbesuch (pro Person)30-50 €15-25 €

Ein kulinarisches Highlight war der frische Lachs, den wir direkt von einem lokalen Fischer in Repvåg kauften. Norwegen ist der weltweit größte Produzent von Zuchtlachs, aber der Wildlachs aus den nordnorwegischen Flüssen gilt als besondere Delikatesse. Wir bereiteten ihn einfach zu – gegrillt mit etwas Zitrone und Dill – und genossen ihn mit Blick auf den See vor unserer Hütte.

In Honningsvåg besuchten wir ein traditionelles norwegisches Restaurant und probierten „Finnbiff“, ein Schmorgericht aus Rentierfleisch mit Preiselbeeren und Wacholderbeeren. Das Fleisch war zart und hatte einen milden, leicht wilden Geschmack. Dazu tranken wir „Aquavit“, einen traditionellen skandinavischen Schnaps, der mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen aromatisiert ist.

Ein weiteres typisch norwegisches Gericht, das wir probierten, war „Rømmegrøt“, ein dicker Sauerrahmbrei, der traditionell mit Zimt und Zucker serviert wird. Dieses einfache, aber nahrhafte Gericht war früher ein Grundnahrungsmittel der norwegischen Bauern und wird heute noch bei festlichen Anlässen serviert.

Besonders begeistert war Max von den lokalen Wildspezialitäten. Neben dem Rentierfleisch probierte er auch Elchfleisch, das in Form von Steaks und als Bestandteil eines traditionellen Eintopfs serviert wurde. Das Elchfleisch hat einen kräftigeren, würzigeren Geschmack als Rentierfleisch und ist besonders mager und proteinreich. In Norwegen werden jährlich etwa 35.000 Elche im Rahmen kontrollierter Jagden erlegt, was zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wildbestände beiträgt.

WildspezialitätGeschmacksprofilTraditionelle Zubereitung

RentierfleischMild, leicht wildFinnbiff (Schmorgericht)

ElchfleischKräftig, würzigSteaks, Eintopf

WildlachsFein, nicht fettigGegrillt, geräuchert

SchneehaseZart, leicht süßlichGeschmort mit Wacholderbeeren

Abschied von Norwegen

Nach einer Woche voller einzigartiger Erlebnisse und unvergesslicher Eindrücke mussten wir schließlich Abschied nehmen von unserer gemütlichen Hütte und der beeindruckenden Landschaft Nordnorwegens. Am letzten Abend saßen wir lange am Seeufer, beobachteten die Mitternachtssonne und ließen die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren.

Die Kombination aus absoluter Ruhe und Abgeschiedenheit in unserer Hütte und dem aufregenden Roadtrip zum Nordkap hatte unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir hatten das Gefühl, eine Region kennengelernt zu haben, die trotz ihrer touristischen Attraktionen noch viel von ihrer Ursprünglichkeit und Wildheit bewahrt hat.

Als wir am nächsten Morgen unsere Koffer packten und ein letztes Mal den Blick über den See schweifen ließen, wussten wir: Dies war nicht unser letzter Besuch in Norwegen. Die unberührte Natur, die freundlichen Menschen und das besondere Licht des hohen Nordens hatten uns in ihren Bann gezogen.

Die Rückfahrt zum Flughafen Alta führte uns noch einmal durch die beeindruckende Landschaft Finnmarks, und wir nahmen jedes Detail in uns auf – die weiten Tundraflächen, die glitzernden Fjorde, die sanften Hügel und die gelegentlichen Rentierherden am Straßenrand. Mit dem Versprechen, wiederzukommen, verabschiedeten wir uns vom nördlichsten Teil Europas.

Praktische Tipps für eine Reise nach Nordnorwegen

Für alle, die selbst eine Reise nach Nordnorwegen und zum Nordkap planen, möchten wir einige praktische Tipps teilen:

  1. Die beste Reisezeit: Der Sommer (Juni bis August) bietet die angenehmsten Temperaturen (10-15°C) und die Mitternachtssonne. Der Winter (November bis März) ist kalt und dunkel, bietet aber die Chance, Nordlichter zu sehen. Frühling und Herbst sind Übergangszeiten mit wechselhaftem Wetter.
  2. Anreise: Die einfachste Anreise erfolgt mit dem Flugzeug nach Alta, Tromsø oder Kirkenes und von dort mit einem Mietwagen weiter. Alternativ ist auch eine Anreise mit der Hurtigruten-Schiffslinie möglich, die entlang der norwegischen Küste verkehrt.
  3. Unterkunft: Neben Hotels und Pensionen in den größeren Orten gibt es viele Hütten und Ferienwohnungen, die über Plattformen wie Airbnb oder Booking.com gebucht werden können. Campingplätze sind gut ausgestattet und bieten oft auch einfache Hütten zur Miete an.
  4. Kosten: Norwegen ist teuer. Rechnen Sie mit etwa 100-150 Euro pro Tag für Unterkunft, Verpflegung und Transport. Selbstversorgung und Camping können die Kosten deutlich senken.
  5. Ausrüstung: Auch im Sommer kann es kühl werden, daher sind warme Kleidung und Regenschutz ein Muss. Eine Schlafmaske ist während der Zeit der Mitternachtssonne hilfreich. Gutes Schuhwerk für Wanderungen ist ebenfalls wichtig.
  6. Nordkap-Besuch: Planen Sie für den Besuch des Nordkaps mindestens einen halben Tag ein. Bei schlechtem Wetter kann die Sicht eingeschränkt sein, daher ist es ratsam, einen flexiblen Zeitplan zu haben.
  7. Mücken: In den Sommermonaten können Mücken in Nordnorwegen ein Problem sein. Ein gutes Mückenschutzmittel ist unerlässlich, besonders in der Nähe von Gewässern und in den Abendstunden.
  8. Internet und Mobilfunk: Die Netzabdeckung ist in Norwegen generell gut, auch in abgelegenen Gebieten. EU-Roaming gilt auch in Norwegen, obwohl das Land nicht EU-Mitglied ist.
  9. Währung und Bezahlung: Die norwegische Währung ist die Norwegische Krone (NOK). Kreditkarten werden fast überall akzeptiert, auch für kleine Beträge. Bargeld wird immer seltener verwendet.
  10. Respekt vor der Natur: Das „Allemannsretten“ (Jedermannsrecht) erlaubt freien Zugang zur Natur, bringt aber auch Verantwortung mit sich. Hinterlassen Sie keine Spuren, respektieren Sie die Tierwelt und beachten Sie Feuerbeschränkungen.

Mit diesen Tipps steht einem unvergesslichen Abenteuer in Nordnorwegen nichts mehr im Wege. Trotz der hohen Kosten und der manchmal herausfordernden Bedingungen ist eine Reise in diese Region ein einzigartiges Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Reisen nach Nordnorwegen und zum Nordkap

ääøäääööäüößüäöäööäüäüöö–äöüüöääöüüüüüä°üäüüääöåüüüüüöü°äöä°ääÜä Wann und wo kann man in Nordnorwegen Nordlichter sehen?

Die Nordlichter (Aurora Borealis) sind in Nordnorwegen von Ende September bis Mitte April zu sehen, wenn die Nächte dunkel genug sind. Die besten Chancen hat man zwischen November und Februar, wenn die Polarnacht herrscht. Ideale Bedingungen sind klarer Himmel, wenig Lichtverschmutzung und hohe Sonnenaktivität. Die Region um Tromsø gilt als einer der besten Orte weltweit zur Beobachtung von Nordlichtern, aber auch am Nordkap und in Finnmark sind die Chancen sehr gut. Die Aktivität der Nordlichter folgt einem etwa 11-jährigen Zyklus, mit dem nächsten Maximum voraussichtlich um 2025.

Ist das Nordkap wirklich der nördlichste Punkt Europas?

Nein, das Nordkap ist nicht der nördlichste Punkt Europas oder auch nur des europäischen Festlandes. Diese Ehre gebührt dem etwa 4 Kilometer westlich gelegenen Kap Knivskjellodden, das etwa 1.500 Meter weiter nördlich liegt. Da Knivskjellodden jedoch nur zu Fuß über einen anspruchsvollen, etwa 9 Kilometer langen Wanderweg erreichbar ist, hat sich das leichter zugängliche Nordkap als touristisches Ziel durchgesetzt. Noch weiter nördlich liegen die norwegische Inselgruppe Spitzbergen und die russische Franz-Josef-Land-Inselgruppe, die den tatsächlichen nördlichsten Punkt Europas darstellt.

Wie teuer ist Norwegen im Vergleich zu Deutschland?

Norwegen gehört zu den teuersten Ländern Europas. Die Lebenshaltungskosten liegen etwa 30-50% über dem deutschen Niveau. Ein Beispiel: Ein einfaches Abendessen in einem Restaurant kostet etwa 25-35 Euro pro Person, ein Bier dazu 10-15 Euro. Lebensmittel im Supermarkt sind ebenfalls deutlich teurer als in Deutschland. Unterkunft, Transport und Aktivitäten schlagen ebenfalls stark zu Buche. Für eine Woche in Norwegen sollten Sie mit mindestens 1.000-1.500 Euro pro Person rechnen, je nach Reisestil. Sparmöglichkeiten bieten Selbstversorgung, Camping und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel statt Mietwagen.

Kann ich am Nordkap die Mitternachtssonne sehen?

Ja, am Nordkap ist die Mitternachtssonne von Mitte Mai bis Ende Juli zu sehen – insgesamt etwa 76 Tage, in denen die Sonne nicht untergeht. Das Phänomen tritt nördlich des Polarkreises auf und ist besonders eindrucksvoll am Nordkap, wo die Sonne um Mitternacht noch deutlich über dem Horizont steht. Die beste Zeit für die Beobachtung der Mitternachtssonne ist um den 21. Juni (Sommersonnenwende), wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht. Beachten Sie, dass das Wetter am Nordkap unbeständig sein kann und Wolken oder Nebel die Sicht beeinträchtigen können.

Was ist eine Cinderella-Toilette und wie funktioniert sie?

Eine Cinderella-Toilette ist eine wasserlose Verbrennungstoilette, die in abgelegenen Hütten ohne Wasseranschluss verwendet wird. Nach jeder Benutzung wird eine spezielle Papiertüte in die Toilettenschüssel gelegt. Nach dem Toilettengang drückt man einen Knopf, woraufhin die Tüte in eine Verbrennungskammer fällt und bei Temperaturen von bis zu 600°C verbrannt wird. Zurück bleibt nur eine kleine Menge Asche. Die Toilette ist geruchlos und umweltfreundlich, verbraucht aber Strom (etwa 1-1,5 kWh pro Verbrennungsvorgang). Eine Cinderella-Toilette kostet in der Anschaffung zwischen 3.000 und 5.000 Euro.

Wie komme ich zum Nordkap?

Die gängigste Route zum Nordkap führt über die E69 von Olderfjord aus. Die nächstgelegenen Flughäfen sind Alta (etwa 3,5 Stunden Fahrzeit), Lakselv (etwa 2,5 Stunden) und Kirkenes (etwa 5 Stunden). Von dort aus können Sie einen Mietwagen nehmen oder an einer organisierten Tour teilnehmen. Alternativ erreichen Sie das Nordkap auch mit der Hurtigruten-Schiffslinie, die in Honningsvåg anlegt, von wo aus Bustouren zum Nordkap angeboten werden. Im Winter kann die E69 bei schlechtem Wetter gesperrt sein, und Konvois unter Führung von Schneepflügen sind üblich.

Wie viel kostet ein Besuch am Nordkap?

Der Eintritt zum Nordkap-Plateau kostet für Erwachsene 15 NOK pro Person. Hinzu kommen Parkgebühren von 100 NOK pro Fahrzeug. Kinder von 0-15 Jahren haben freien Eintritt. Es gibt auch Familientickets und Gruppenrabatte. Die Preise können je nach Saison variieren. Beachten Sie, dass das Nordkap ein privat betriebenes Touristenziel ist und die Einnahmen zur Erhaltung der Infrastruktur und zum Schutz der Umwelt beitragen.

Wann ist die beste Zeit, um das Nordkap zu besuchen?

Die beste Zeit für einen Besuch am Nordkap ist von Juni bis August, wenn die Temperaturen am angenehmsten sind (durchschnittlich 10-15°C) und die Mitternachtssonne zu sehen ist. In dieser Zeit ist das Nordkap täglich von 11:00 bis 01:00 Uhr geöffnet. Von November bis März kann man hingegen die Nordlichter erleben, allerdings bei Temperaturen von -10 bis -30°C und fast vollständiger Dunkelheit während der Polarnacht. In den Übergangszeiten (April/Mai und September/Oktober) ist das Wetter unbeständig, aber es sind weniger Touristen unterwegs.


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