Am Ende der Welt

Unsere Reise führt uns immer weiter die Küste entlang Richtung Süden. Wir kommen in das Gebiet der Catlins. Zwischen seichten grünen Hügeln liegen weite saftige Wiesen auf denen vom Wind gezeichnete Bäume in kleinen Gruppen in die Höhe wachsen. Unzählige Schafe grasen so weit das Auge reicht, während Autos, Häuser, oder Menschen immer mehr in der Bedeutungslosigkeit versinken. In den wenigen Siedlungen durch die wir kommen, lächeln uns warmherzige und zufriedene Gesichter an und völlig fremde Menschen fragen uns nach dem werten Wohlbefinden, wie wir das Wetter finden, ob uns der Süden gefällt und ob wir sonst alles haben was wir brauchen. Es ist ein einfaches und ruhiges Leben hier unten, aber den Leuten scheint es an Nichts zu fehlen, im Gegenteil, wir bekommen den Eindruck das sie vollkommen ausgefüllt und glücklich mit dem sind was sie haben. Diese Ruhe und Gelassenheit geht an uns nicht spurlos vorbei und so fahren wir am Tag nur noch höchstens fünfzehn Kilometer und lassen die Seele baumeln. Über eine Schotterstraße kommen wir so auch an den südlichsten Punkt der Südinsel Neuseelands und unser Gefühl sagt uns, dass wir hier einfach von der Scheibe runter springen könnten, weil nichts mehr dahinter liegt. Wir belassen es dann doch lieber bei dem Blick über den Tellerrand und machen uns nach einer Weile wieder auf den Weg. Zwischen Slope Point und Invercargill, der südlichsten Stadt im Land der Kiwis, machen wir noch einen Stop und schlafen wieder einmal direkt am Meer. Während wir tagsüber schmelzend in der Sonne liegen, bricht am Abend die Hölle los. Unsere Hobbithöhle auf vier Rädern wird vom Wind kräftig durchgeschüttelt und der Regen peitscht an unsere Fenster. So langsam verstehen wir, wie die bizarren Baumformationen vom Slope Point zustande kamen und während wir uns die Decke in unserem warmen, sicheren Van noch ein Stück weiter über den Kopf ziehen, wächst in uns das Mitleid für die armen Backpacker, welche links und rechts neben uns in ihren Zelten liegen.

Heute machen wir einen kurzen Stop in der Zivilisation von Invercargill, um uns zu waschen, Vorräte aufzustocken und um mal wieder mit der heimischen Welt zu kommunizieren. Am Abend werden wir die Stadt aber schon wieder verlassen und fahren westwärts Richtung Fjordland.

Es könnte also sein das der nächste Eintrag etwas auf sich warten lässt aber irgendwann kommt er bestimmt.

Als bis bald.

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