Am Anfang war der Wille

Am Anfang war der WilleAlso doch. Nur jämmerliche zwei Jahre nach dem PPQ-Klassiker "Bodenplatte für den Zusammenbruch", in dem der 1977 vom Demokraten Jimmy Carter erlassene "Community Reinvestment Act" zur Kreditversorgung von "wenig oder nicht-kreditwürdigen Personen" als Ursache der Finanzkrise beschrieben wurde, die bis heute immer wieder neue Verwerfungen in Politik, Finanzwelt und Wirtschaft verursacht, zieht die "Welt" dasselbe Erklärungsmuster aus der Tasche. Man könne anhand der jüngeren Geschichte schön sehen, schreibt Torsten Krauel, dass politische Fehlentscheidungen drastische Folgen hätten.
Und dann die unerhörte These: Die Bankenkrise habe ihre Wurzeln gar nicht im "Raubtierkapitalismus", nein! Am Anfang war der Wille, und der Wille war politisch. "Der Startschuss war eine Entscheidung des amerikanischen Kongresses 1977, den Finanzsektor zur Ausreichung von Billigdarlehen an sozial Schwache zu zwingen - unter Androhung, den Banken die Einlagenabsicherung zu verweigern, wenn sie dem nicht Folge leisteten."
Sigmar Gabriel liest an dieser Stelle nicht mehr weiter, Peer Steinbrück brummt "na und", Angela Merkel schreibt eine SMS an Axel Springer. "Monatelang haben wir uns bemüht, die Verantwortung für das ganze Desaster den Märkten zuzuschieben, die niemand zur Verantwortung ziehen kann", tippt sie, "und nun das!"
Unerhört. Denn Krauel behauptet auch noch, das Gesetz sei 1993 "erheblich verschärft" worden, so dass Computerexperten "dann auf eine Idee kamen, wie die Banken das politisch erzwungene Risiko abfangen und profitabel weiterverkaufen könnten": Bündele die schlechten Risiken und verteile sie weltweit.
Unter den ersten Käufern der "Finanzvehikel", von denen später behauptet wurde, niemand habe sie verstanden, waren die deutschen Landesbanken. Und warum? Deren Kreditaufnahme war staatlich garantiert, sie mussten weniger Zinsen für neue Schulden zahlen als private Banken - und hatten deshalb höhere Gewinnaussichten, wenn sie mit Hilfe von Derivate auf US-amerikanische Immobilienkredite spekulierten.
Die Welt ist groß, die Geschichte geduldig. Doch "die naive politische Ursprungsabsicht, für soziale Zwecke billiges Geld einfach zu befehlen, mündete nach dreißig Jahren ins Chaos", urteilt Torsten Krauel und nimmt sich gleich auch noch die europäischen Schuldenkrise vor. Hier werde "die Rechnung schon nach zehn Jahren präsentiert" - und es sei ebenfalls keine Rechnung für das Versagen des Kapitalismus. Sondern eine für das Versagen von Politik.
Die nämlich war es, die unter Berufung auf ihr "Primat" (Sigmar Gabriel) durchsetzte. Sie nutzte es, um Griechenland in die Euro-Zone zu lassen, obwohl alle wirtschaftlichen Kennziffern sagten, dass das Land dort nichts zu suchen hatte. Und nun ist es die Politik, die "Haltet den Dieb" ruft, um von der eigenen Verantwortung für das angerichtete Debakel abzulenken.
Helfen soll nun noch mehr Politik, noch mehr Primat, noch mehr noch billigeres Geld, das nun nicht mehr Häuslebauer bekommen, die es nie werden zurückzahlen können. Sondern Länder, die es nie werden zurückzahlen können.
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