Am Anfang der letzten Nacht – Nina Pichler

Monsun Theater

KLICK

In der neuen Inszenierung von Nino Haratschwili geht es um vier Reisende und den Engel Amor.
Ort: Ein Hotel. Zeit: Drei Nächte.

Ein Arzt-Paar, dass versucht seine Ehe wieder in den Griff zu kriegen. Eine Schauspielerin ohne Engagement und ein Geschäftsmann, der sich von seiner Frau unterbuttern lässt. Es geht um Sehnsüchte, Ängste, Wünsche, Träume und alle vier Personen sind auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden. Die Ärztin hat die Zwillingsschwester der Schauspielerin bei einer Operation getötet, die wiederrum musste die Rolle ihrer Schwester einnehmen an der sie zerbrach und in eine Klinik eingewiesen wurde, wo sie den Geschäftsmann getroffen hat. Für das Ärzte-Paar nimmt die Reise kein gutes Ende, für die anderen beiden Protagonisten schon. Mittendrin Amor.

Gespielt wird auf einem Baugerüst, welches die unterschiedlichen Etagen des Hotels darstellt. Ganz oben Amor, Mirko Thiele, mit einer Leidenschaft für Bier. Er versucht mit einem Punkteprogramm den einsamen Geschäftsmann wieder zu einem richtigen Mann zu machen. Mit Witz, Charme und Humor sind Mirko Thiele und Klaus Beyer für mich das beste Spielpaar an diesem Abend. Gekonnt spielen sie mit den Klischees aber lassen sich nicht von ihnen überrennen. Der trocken Humor von Amor und die Submessivität des Geschäftsmannes prallen hier aufeinander. Es ist einfach herrlich mitanzusehen. Schade nur, dass Amor mit keinem der anderen Figuren interagiert.

Das Ärzte-Ehepaar spielt nicht schlecht, vor allem der Herbert Trattnig sticht hier heraus, doch warum muss man immer so schreien? Ich versteh das wirklich nicht. Anja Topf ist der ewige Drache, die leider keine wirkliche Entwicklung im Stück durchmacht. Nur kurz sieht man ihre Angst und Verzweiflung. Ihr Mann versucht sie zu halten, es gelingt ihm nicht. Ich habe hier etwas vermisst, ich kann gar nicht genau sagen was. Vielleicht lag es auch am Text, vielleicht auch nicht. Sowohl die Geschichte, als auch die Schauspieler haben mich hier nicht so richtig überzeugt. Ich denke leise Verzweiflung hätte hier mehr gebracht, als das ständige Anschreien.

Nina Sarita Balthasar spielt Sophie. Die Zwillingsschwester eines aufstrebenden Stars. Als ihre Schwester bei einer OP stirbt soll sie ihren Platz einnehmen und zerbricht daran. Balthasar versucht mit allen Mittel hier die Verzweiflung darzustellen aber auch sie schreit und springt auf der Bühne herum. Sie hat keine Gegenspieler, das ist vielleicht das Problem. Sie kann sich an keinem festhalten, ist auf sich allein gestellt. Sie ist die überdrehte Prinzessin mit den Tabletten. Auch hier fehlt mir etwas: Das wirkliche hineinspüren in die Rolle, in den Charakter. Erst als sie zum Schluss zu einem vermeintlichen Casting geht und sich nicht mehr verkleidet, ist sie wirklich glaubwürdig.

Eine Inszenierung, die stark von dem können der Schauspieler lebt. Die Geschichte ist keine Neue. Alles was hier verhandelt wurde, wurde schon tausendmal woanders verhandelt. Es hat der Funke gefehlt, der Funke bei dem am Ende ein WOW-Effekt entsteht.

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