Der Gründung dieses Fast-Food-Schuppens gingen jahrelange Verhandlungen voraus.
Erstmals anlässlich der Olympischen Spiele in Montreal (1976) traten Kanadier mit ihrem fast Food an die sowjetische Delegation heran und erst im April 1988 – 12 Jahre später – kam zu einem Vertrag über die Bildung eines Joint Ventures zwischen McDonald’s Kanada und der Moskauer Stadtverwaltung.
Die Öffnung der Sowjetunion ab 1985 – man sprach von Perestroika – zeigte deutliche Folgen:
Am Tag der Eröffnung besuchten 30.000 Personen das Lokal und warteten dabei bis zu fünf Stunden auf die Bedienung mit Fast Food. Eine so große Anzahl an Besuchern hatte man bis dahin noch bei keiner Eröffnung einer Filiale dieses Gastronomiebetriebes in irgendeinem Land gezählt.
Beliefert wurde das Restaurant von einer eigens neu errichteten Lebensmittelfabrik bei Moskau.
Die Neuheit von McDonald’s in der Sowjetunion bestand darin, dass ein dezidiert westliches Produkt den Konsumenten als Massenkonsumgut und nicht als Luxusgut für elitäre Verbrauchergruppen mit Devisenbesitz präsentiert wurde. Man konnte in Rubel bezahlen.
Der Erfolg zeigte sich in den enormen Verkaufs- und Besucherzahlen.
Die Eröffnung der ersten McDonald’s-Filiale in Moskau war also eines der wichtigsten Daten auf dem Weg hin zu einer Kultur des Massenkonsums nach westlichen Maßstäben. Sie erfolgte zwei Jahre vor Auflösung der Sowjetunion und der allgemeinen Freigabe der Preise.
Der Slogan (Bild oben, linke Seite, neben der Bank) bedeutet auf Deutsch: “Die Welt ändert sich”.