viele legenden über die entstehung des traditionellen gansessens am martinstag kursieren im internet. hier möchte ich kurz meine zwei lieblingsgeschichten beschreiben, bevor ich die bilder meiner diesjährigen martinigans zeige:
entgegen seinem eigenen willen drängte das volk von tours darauf, martin zum bischof zu weihen. asketisch und bescheiden, wie er sein leben führte, hielt er sich für unwürdig solch eine verantwortung zu tragen. deshalb versteckte sich martin in einem gänsestall. die gänse jedoch hätten aufgeregt geschnattert, so dass er in seinem versteck entdeckt wurde und geweiht werden konnte. eine weitere geschichte besagt, dass eine schnatternde gänseschar in die kirche gewatschelt sei und dabei den bischof martin bei seiner predigt unterbrochen habe. sie sei darauf gefangen genommen und zu einer mahlzeit verarbeitet worden…
so. jetzt wissen wir, wie es war. hauptsache gans; und zwar so eine wie gestern:
die nackte wahrheit.
natürlich darf die füllung nicht fehlen. und wie allgemein bekannt: was zu beginn am unappetitlichsten aussieht, ist am ende die grösste delikatesse!
meine bezaubernde co-köchin beim zunähen des loches, dass beim abschlagen des halses entstand. das bild bringt mich irgendwie zum schmuntzeln:)
gefüllt wird von hinten nach vorne…
…und dann alles sauber vernäht.
2 stunden und 185° später:
die teller waren vieleicht etwas zu klein.
auf dem teller befindet sich nun einen kartoffel stampf mit thymian, etwas schmorgemüse, ein stück gans an einer steinpilzsauce und natürlich viel füllung. die haut war knusprig und wir vollgefressen.