Was war das wieder für eine nervige Diskussion! ~ – ~ – Die im Übrigen nur deshalb geführt wird, weil unserer Gesellschaftsformation ein entscheidender (Passage|Übergangs)-Ritus fehlt.
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Wir schreiben das Jahr 1909. Van Gennep definiert das ethnologische Konzept der Sozialisation, nachdem seiner Beobachtung, dass im Verlauf des Lebens eines jeden Individuums zahlreiche Passagen (Übergänge) zwischen Lebensstadien (und|oder) sozialen Zuständen vollzogen werden. Ein Kind wird erwachsen, aus Ledigkeit wird Ehe, aus Kandidat Mitglied. Migranten werden eingebürgert, Christen konfirmiert ….
Nach van Gennep erscheinen diese Übergänge seit Zeiten der Vorväter als Gefahr. Dementsprechend werden sie nicht individuell (“…das menschliche Wesen ist … in seiner Wirklichkeit das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse”, Marx) vollzogen, sondern rituell bewältigt.
Diese rituellen Verrichtungen, diese “Übergangsriten” folgen nach van Gennep einem Dreiphasen-Modell: 1. Ablösungsphase (Separation), 2. undefinierte, “für den Einfluss übelwollender Kräfte anfällige” Zwischenphase (Liminalität) und schließlich 3. die Integrationsphase, in der vom Individuum die neue Identität angenommen wird.
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Übergangslos fordere ich heute: Wir brauchen eine Altenweihe!
Es sollte ein großes Fest sein, ein besonders schöner Initiationsritus – “Großen Feier” genannt, nach welchem sich die Alten in den Ruhestand versetzen lassen. Mit symbolischer Übergabe des Staffelstabes aus der einen in die nächste Generation.
Wenn nicht, sind Mütter-Schwiegertöchter-Konflikte programmiert. Und ehrlich gesagt: Mir gehen die (Steffi|Kaoline|Manuela)-ist-an-allem-schuld-Geschichten derart auf den Keks, dass ich schon darüber blogge. Solln-se se doch machen lassen!
