Alte Oma! Dumme Gedanken über Familienzuwachs und das Altern

Was sagt Frau Sabienes?

alte oma familiennachwuchs

Alte Oma oder: Warum ich mich plötzlich so alt fühle

Natürlich werden wir alle älter – jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde. Jedes Jahr.
Und wenn wir noch sehr jung sind, freuen wir uns darüber sogar und können es kaum erwarten, bis wir endlich alt genug sind, um endlich in die Schule zu kommen oder um in die Disco zu besuchen. Zur Not machen wir uns sogar auf Anfrage ein wenig älter.
Zumindest ich habe das mit 15 oder 16 so gehandhabt.
Wie bescheuert, oder?
Denn nun bin ich offensichtlich über das Ziel hinausgeschossen und werde alt.
Und nicht genug: Ich werde eine alte Oma!

Was sagt meine Geburtsurkunde?

Meine Geburtsurkunde sagt immernoch, dass ich Jahrgang 1959 bin und in diesem Jahr das schier unglaubliche Alter von 60 erreichen werde. Mein Mann hat es vor ein paar Wochen schon geschafft und meint, es hätte sich nichts verändert.
Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man unseren unsäglich hohen Altersunterschied von knapp drei Monaten schon sehr deutlich merkt.
Letztendlich sind wir beide aber längst in dem richtigen Alter, um Großeltern zu werden. Bislang konnten wir uns aber lediglich über zwei Enkelhunde freuen.

Hilfe, ich werde eine alte Oma!

Doch vor drei Wochen kam mein jüngster Sohn samt Freundin vorbei und hatte die interfamiliären Breaking News des Monats samt Ultraschallbild im Gepäck.
Ich werde also im Laufe des Jahres Oma werden und ab diesem Moment mit einem alten Opa verheiratet sein.
Und ein guter Freund kündigte mir gleich an, dass er mir über die Straße helfen wird, wenn es soweit ist.

Natürlich freue ich mich für das junge Paar und natürlich freue ich mich über den Familiennachwuchs. Aber man schafft es nicht in die besten Jahre, ohne sich gewisse Gedanken zu machen. Zum einen mache ich mir natürlich Sorgen um die beiden. Denn insgeheim hält man als Eltern seine Kinder immer noch als viel zu jung, zu unerfahren, zu leichtsinnig – egal, wie alt sie sind.

Aber ich lasse solche Sorgen dort, wo sie hingehören – bei den werdenden Eltern. Ansonsten werde ich mich darauf konzentrieren, mein Enkelkind einfach liebzuhaben und über die Gebühr zu verwöhnen.

Dafür sind Großmütter nämlich da.

Was ändert sich für eine alte Oma eigentlich so?

Wie ist man so als alte Oma?
Muss ich nun einen Kurzhaarschnitt tragen, der ja inzwischen die Nachfolge des grauen Oma-Dutt früherer Jahre angetreten hat?
Oder Gesundheitsschuhe?
Und derart gestylt auf Friedhöfen abhängen?

Oder kann ich nicht einfach so bleiben, wie ich bin?
Kann ich.
Aber das blöde ist, dass ich nämlich gleichzeitig zu meinem Oma-Sein auch noch älter werde.

Was sagt der Spiegel?

Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so abläuft mit dem älter werden.
Lange Zeit habe ich mir gar keinen Kopf darüber gemacht, zumal es in meinem Haus etliche Spiegel gibt, die mich in einem warmen, sanften Licht wiederspiegeln. Da lächelt mir eine glatthäutige Frau Sabienes entgegen mit einem rosigen Teint. Ohne Fältchen und anderem Kram, den ich sonst nur sehe, wenn ein unaufmerksamer Mensch mich fotografiert. (Der mir dann erklärt, dass ich nicht so eitel sein solle und irgendwas von inneren Werten faselt.)

Letztendlich altere ich also vor dem Spiegel und im Licht …

ich vor dem spiegel

Gutes Licht und schlechtes Licht …

Was sagt mein Kopf?

Aber inzwischen merke ich das Altern nicht nur in ungünstig platzierten Spiegeln oder auf doofen Fotos.

Sprüche von der Art „Ich leide so langsam an Alzheimer!“ klopfe ich schon lange nicht mehr. Zuerst aus Respekt vor Leuten in meinem Freundeskreis, die sich um einen dementen Angehörigen kümmern müssen.
Und nun, weil ich das Gefühl habe, immer vergesslicher zu werden. Immer häufiger ertappe mich dabei, dass ich irgendwo hingehe und nicht mehr weiß, was ich eigentlich dort wollte. Sowas ist mir natürlich auch schon als junge Frau passiert. Aber da hat es sich noch nicht so sehr wie eine Sendestörung angefühlt.

Und manchmal kann ich mich noch schlechter konzentrieren, als mit 16 in der Mathestunde bei Herrn Krause. (Diesen Namen habe ich nach über 40 Jahren noch nicht vergessen. Aber die Namen von den Leuten, die ich in der letzten Woche kennengelernt habe, schon. Dabei waren mir die viel sympathischer!)

Was sagt mein Körper?

Da ich ja das Gefühl habe, nun plötzlich alt zu werden, bin ich mal zu einem Gesundheitscheck beim Hausarzt gegangen. Denn das ist ja irgendwie altersgerecht für werdende alte Omas, oder?
Dabei stellte es sich heraus, dass ich unglaublich gesund bin und das, obwohl ich rauche.
Dass mir die Gelenke manchmal weh tun, habe ich vorsichtshalber einmal nicht an die große Glocke gehängt. Aber für den Umstand, dass ich immer müde bin, konnte er keine Ursache finden. „Wahrscheinlich haben Sie zu viel um die Ohren, Frau Sabienes!“

Ich, die Blogger-Oma …

Es gibt ja diese Geschichte von der ältesten Bloggerin der Welt, María Amelia Lopez, die vor zehn Jahren im zarten Alter von 95 Jahren gestorben ist.
Anfang 90 ließ sie sich von ihrem Enkel einen Blog einrichten und bloggte sich damit in die Herzen der Welt.
Wer sich im hohen Alter noch mit einer neuen Technologie anfreunden kann – und sei es auch nur am Rande – ist eigentlich noch sehr jung geblieben. Und nicht nur deswegen ist mir diese Senorita ein großes Vorbild.

Ich werde alt, OK. Dagegen kann man nichts machen.
Aber wenn meine Enkel in das richtige Alter kommen, können sie meinen Blog lesen und sehen, wie lieb ihre Omi sie hat.

hilfe ich werde oma

Alle Fotos: Alte Oma! Dumme Gedanken über Familienzuwachs und das Altern ©frau-sabienes.de
Text: Alte Oma! Dumme Gedanken über Familienzuwachs und das Altern ©frau-sabienes.de
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