Diesen Eintrag schlummerte schon länger als Entwurf vor sich hin, jetzt ist er fertig. Das Thema stammt vom Webmasterfriday.
Auch ohne lange Recherche kann man eines mit Sicherheit sagen: in den vergangenen 10 Jahren sind mehr Blogs an den Start gegangen als neue Zeitungen oder Magazine. Nun ist das Betriebskonzept in beiden Fällen sicherlich gänzlich verschieden. Zumindest am Anfang. Aber eines leisten doch beide: sie publizieren für die Öffentlichkeit. Im Laufe der Zeit trennt sich in der Blogosphäre die Spreu vom Weizen: einige können sehr viele Stammleser gewinnen, andere führen eher ein Tagebuch. Aber: in den meisten Fällen sind Blogs Einzelveranstaltungen, während Zeitungen oder Magazine in aller Regel von einem Team realisiert werden.
Der Betriebswirtschaftliche Druck der “alten” Medien ist sicherlich größer. Aber ist das ein Grund, um ein Kluft aufzubauen?
Die Frage ist nun: werden die Blogs von den alten Medien unterschätzt? Sind Blogs auf Dauer dazu verdammt, in der vierten oder fünften Liga zu spielen? Oder entwickelt sich aus dem vernetzen von Blogs eine ernstzunehmende Konkurrenz für die klassischen Medien? Sollten die “alten” Medien sich öffnen und öfter mit ausgewählten Bloggern kooperieren? Werden die alten Medien von Google bevorzugt? Oder wandelt sich das? Sollte Google die “Blogs-Onebox” wieder in die Suchergebnisse aufnehmen? Überhaupt: nüchtern betrachtet, ist der klassische Journalismus wertvoller als die Masse an Privatmeinungen? Oder wo entstehen spannende Grenzposten und Mischformen? Ein komplexes, sehr spannendes Thema.
Das ist vielleicht eines DER Themen des Internet, jedenfalls aus Bloggersicht. Gut möglich das es auch eine ähnliche Diskussion in YouTube-Kreisen gibt, nach dem Motto »Sind wir spannender und besser als ARD & Co?«.
Mittlerweile lässt mich diese ganze Diskussion kalt. Nein, ich habe mich auf keine Seite »geschlagen«, ich versuche es eher als ein Ganzes zu sehen. Jede Seite hat seine Vor oder Nachteile und beide Seiten machen Fehler. Leider schaffen es beide Seite selten zusammen zu »arbeiten« und wenn, dann oft unter verständnislosen Blicke der anderen. DAS ist für mich die Bruchstelle die beseitigt werden muss, damit sich auf lange Zeit etwas ändern soll.
Stattdessen verschanzt man sich lieber in Gräben, bemüht alte Klischees und pocht darauf das einzig wahre zu sein. Lang lebe das »Schwarz-Weis Denken«, nur, in den Grauzonen entsteht das Neue. Ein Blog hat für mich den selben Wert wie eine Zeitung, und das wird noch lange so bleiben. Blogs und die Alte Medien können sich wunderbar ergänzen, wenn einige Dickköpfe einfach über ihren Schatten springen würden.