Alte Kinderfotos: Babybilder mit Stich

Wie sehr sich eine Gesellschaft verändert, zeigt sich nicht zuletzt daran, wie die Kinder aufwachsen, welche Spiele sie spielen, welche Freiheiten sie haben, was ihnen beigebracht wird, wie sicher sie sind. Alte Kinderfotos erlauben einen kleinen und begrenzten, aber auch authentischen Blick auf das damalige Aufwachsen.

Schon aus biologischer Logik beginnt eine Serie über alte Kinderfotos natürlich mit den Babys. Entsprechend stelle ich hier einige alte Babyfotos aus meiner Sammlung vor (mehr zum Thema). Schon früher haben die Menschen gerne und oft ihre Babys fotografiert, für das eigene Album oder um sie Verwandten und Freunden zu schicken. Das war damals alles etwas aufwendiger als im heutigen „mit Instagram in den Kreißsaal"-Zeitalter. Auch sind diese Fotos aus heutiger Sicht nicht sehr hochwertig, sie weisen oft kleinere oder gröbere Fehler auf, aber das macht ja einen Teil ihres Charmes aus. Die Geschichte der Fotografie verlief in Babyschritten und jeder einzelne davon war etwas Besonderes.

Alte Kinderfotos: Babybilder mit Stich

Man weiß gar nicht, was man mehr bewundern soll bei diesem Bild, den kleinen Nackfrosch mit den blonden Haaren oder die moderne Einrichtung. Da haben wir ein großes Radio, das heute ein Flachbildfernseher wäre, eine Stehlampe, die immer noch eine Stehlampe wäre, nur mit Energiesparbirne, und eine kitschige Hundefigur, die bis heute nicht aus der Mode gekommen ist, da sie nie in Mode war. Der kleine Fratz interessiert sich ohnehin mehr für die Kamera. Kann ich verstehen. Ich würde die Kamera auch gerne sehen.

Alte Kinderfotos: Babybilder mit Stich

Das Konzept „Baby auf den Tisch legen, dann Foto machen" schien ein Erfolgsmodell gewesen zu sein, wie auch dieses Bild aus dem Jahr 1922 belegt. Um das für jüngere Betrachter noch einmal zu betonen: das Bild sieht im Original so aus, da liegt kein Filter drüber. Wenn dieser kleine Mensch da heute noch lebt, dann ist er etwa 95 Jahre alt. Das haut einen schon um, mehr noch als das Design der Tischdecke.

Alte Kinderfotos: Babybilder mit Stich

Dieses Foto stammt aus dem Jahr 1943 und genau so sieht es auch aus. Ich kenne die genauen Hintergründe nicht, nur eben das Jahr, aber im Ganzen passt das Bild wirklich zu einer Kindheit in Kriegszeiten: eine alte Holzschublade oder Kiste als Bettchen, Kratzer an der Stirn, ein heruntergekommener Raum. Gleichwohl sieht das Baby ganz gut genährt aus, ist warm gekleidet und scheint sich nicht unwohl zu fühlen. Ich hoffe, dem Fratz ist es gut ergangen.

Heute wäre/ist er ca. 74 Jahre alt. Das ist kein unrealistisches Alter. Natürlich hege ich für jeden Menschen auf den Bildern meiner Sammlung die Hoffnung auf ein langes und glückliches Leben, wohlwissend, dass dies wenig realistisch ist. Dafür sind es zu viele Fotos mit zu vielen Menschen in einigen sehr schweren Zeiten.

Alte Kinderfotos: Babybilder mit Stich

Oh, ein königliches Baby. Könnte man zumindest meinen, aber tatsächlich sahen professionelle Porträtfotos von Babys damals häufig so aus: kleines Kind, große Requisiten. Die Babys hatten allerdings noch Glück, ihre etwas älteren Geschwister wurden zudem häufig noch in Kostüme gesteckt, wie ich in einem späteren Beitrag dokumentieren werde.

Das Baby sieht hier nur bedingt begeistert aus, vielmehr scheint es sogar ein bisschen verängstigt oder zumindest irritiert zu sein, was nachvollziehbar ist angesichts einer so ungewohnten Umgebung. Ich würde sogar jetzt noch so gucken, müsste ich auf diesem Stuhl sitzen.


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