„Hammer“
(PIAS)
„Gute Freunde kann niemand trennen...“ - als hätte es jemand darauf abgesehen, des Kaisers altes Liedchen mit neuem Sinn zu füllen, stolpern einem die wunderbaren Claw Boys Claw aus Amsterdam wieder über den Weg. Man hatte sie seit „Rosie“ aus den Augen verloren, nun sind sie wieder da und es ist – kitschiger geht es kaum – fast wie früher. Immer noch der gleiche schwerfällige Rock’n Roll-Blues, immer noch Peter Te Bos‘ meistensteils dunkle, raue Stimme – es überrascht einen zwar nicht unbedingt, es haut einen nicht mehr um wie beim Erstkontakt, aber es fühlt sich noch gut an. Das zehnte Album der mehrfach umbesetzten Band ist „Hammer“ mittlerweile, seit 1984 stehen zumindest die beiden Gründer und Songschreiber Te Bos und Cameron gemeinsam auf der Bühne und in ihren magischen Momenten, von denen auch diese Platte einige vorweisen kann, klingen sie noch immer wie die eineiigen Zwillige der Bad Seeds (mit denen sie ja bekanntlich zu frühen Zeiten schon manche Tour bestritten haben). Bei „Rotate“ hat man gar das Gefühl, Cave wäre selbst ans Micro getreten – der Song verdient das Titelprädikat ebenso wie das rostige „Power Breakfast“, der Wüstenblues von „Monkey One“ oder die verträumte Schwermut in „Suitcase Love“. Gut, sie klangen früher schmutziger, auf reizvolle Weise vernuschelt, das ist etwas verloren gegangen, dafür scheut sich Te Bos auf seine alten Tage nicht, höhere Oktaven zu erklimmen oder zimmert wie bei „Wade“ auch mal ein wenig Psychrock ins morsche Gebälk. Auf Wiederhören? Nichts lieber als das. http://www.clawboysclaw.nl/