Wer kennt es nicht?
Man steht im Fahrstuhl und 2 Etagen vor dem Ziel steigen viele Leute ein, quetschen sich aneinander, tratschen und stinken nach 1001 verschiedenen Parfüms. Man wünscht sich, ganz schnell draußen zu sein, zieht seine Handtasche näher an sich ran, denn man weiß ja nie und dann passiert es: genau die Person vor uns furzt. Laut, knallig und sehr geruchsintensiv. Betretene Stille herrscht und jeder tut so, als ob er es nicht gewesen wäre. Keiner traut sich, den anderen anzusehen und jeder hofft, bald sein Stockwerk erreicht zu haben und somit vor dem Gestank flüchten zu können.
Oder das.
Man sitzt in der Kantine und versucht sein Essen zu genießen, obwohl man von Kollegen umzingelt ist. Freundlich unterhält man sich mit seinem Gegenüber..oder auch mit demjenigen neben dran. Und da ertönt es: ein tiefgründiges und lautes Rülpsen. Erneut betretene Stille, reges Umschauen, wer sich in der Öffentlichkeit denn so die Blöße gibt und man würde ja was sagen, wäre...ja wäre derjenige, der gerülpst hat nicht der eigene Chef.
Als Mutter ändert sich alles. Rülpsen und furzen ist nicht mehr peinlich. Es ist essentiell! Nahezu überlebenswichtig! Zumindest wenn es um das eigene Kind geht. Als Mutter fängt man an, jedes Rülpsen und Furzen seines Kindes mit einem "Fein" zu kommentieren und sich zu fragen "warum" wenn mal keines der beiden Dinge kommt wie es sollte. Auch in der Öffentlichkeit hat man für sowas keine Scham mehr übrig, denn wenn das Kind furzen muss, dann tut es das! Und wer sich aufregt, soll eben wo hin gehen, wo nicht gerülpst und gefurzt wird. So einfach ist das.
Als Mutter gibt es auch keine anderen Gesprächsthemen mehr. Wo früher Beauty und Fashion das Hauptthema waren, sind es heute Stuhlgänge, Kinderkrankheiten oder Impftermine. Es ist nicht mehr wichtig, sich ein neues Teil gekauft zu haben. Wichtig ist, ob das Kind Blähungen hat oder nicht.
Das macht den Einstieg ins Arbeitsleben nicht gerade einfach. Mütter beginnen nun kollektiv bei jedem Rülpser und jedem Furzer ein nettes "Hast du fein gemacht" in den Raum zu werfen - ohne dass es ihr peinlich ist. Dem Furzer oder Rülpser allerdings schon. Mit Müttern zu arbeiten ist komisch, denn man fühlt sich immer, als würde man von der eigenen Mutter betreut werden. Es wird beobachtet, ob man gut isst oder genug trinkt (und das selbst von Frauen, die vorher gar nicht so der Muttertyp waren). Man wird darauf hingewiesen, dass man zu dünn angezogen ist und vielleicht eine Mütze toll wäre. Schlimmstenfalls bekommt man noch eine Mütze geschenkt. Selbstgestrickt. Mit Ohrenklappen. In pink. Damit man auffällt auch wenn es dunkel ist.
Wie ist man dann selbst als Mutter, die wieder arbeiten geht? Erzieht man ab jetzt auch die Kollegen? Redet mir ihnen stundenlang über den Stuhlgang des Kindes, wie man es mit anderen Müttern tut, wenn man sie sieht? Wird man zur All-Time-Mam für alles und jeden und kommentiert man jegliche körperliche Geräusche der Kollegen auch mit einem "Das hast du aber fein gemacht?". Wird man seine eigene Würde jemals wieder gewinnen, wenn man jetzt wieder chic im Büro sitzt und nicht mehr bequem in der Joggingshose vor dem Fernseher - selbst rülpsend und furzend?
Teilweise habe ich Angst bei dem Gedanken. Nicht vor der Reaktion meiner Kollegen, sondern vor meinem Verhalten. Werde ich meinen Chef auf wie meinen Sohn behandeln und ihm Leinsamen verabreichen, wenn er nicht furzen kann oder ihm Fencheltee kochen, wenn er über Magenschmerzen klagt? Lavendelspray versprühen, wenn sich eine angespannte Stimmung oder gar Streit anbahnt? Werde ich zum Erklärer und Darüber-Reder oder gar zur Erzieherin und schicke jeden in die stille Ecke?
Sind meine Ängste vollkommen aus der Luft gegriffen oder berechtigt?
Hattet ihr auch solche Ängste oder habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht oder denke ich mir mal wieder alles schlecht und schaurig schön?
Man steht im Fahrstuhl und 2 Etagen vor dem Ziel steigen viele Leute ein, quetschen sich aneinander, tratschen und stinken nach 1001 verschiedenen Parfüms. Man wünscht sich, ganz schnell draußen zu sein, zieht seine Handtasche näher an sich ran, denn man weiß ja nie und dann passiert es: genau die Person vor uns furzt. Laut, knallig und sehr geruchsintensiv. Betretene Stille herrscht und jeder tut so, als ob er es nicht gewesen wäre. Keiner traut sich, den anderen anzusehen und jeder hofft, bald sein Stockwerk erreicht zu haben und somit vor dem Gestank flüchten zu können.
Oder das.
Man sitzt in der Kantine und versucht sein Essen zu genießen, obwohl man von Kollegen umzingelt ist. Freundlich unterhält man sich mit seinem Gegenüber..oder auch mit demjenigen neben dran. Und da ertönt es: ein tiefgründiges und lautes Rülpsen. Erneut betretene Stille, reges Umschauen, wer sich in der Öffentlichkeit denn so die Blöße gibt und man würde ja was sagen, wäre...ja wäre derjenige, der gerülpst hat nicht der eigene Chef.
Als Mutter ändert sich alles. Rülpsen und furzen ist nicht mehr peinlich. Es ist essentiell! Nahezu überlebenswichtig! Zumindest wenn es um das eigene Kind geht. Als Mutter fängt man an, jedes Rülpsen und Furzen seines Kindes mit einem "Fein" zu kommentieren und sich zu fragen "warum" wenn mal keines der beiden Dinge kommt wie es sollte. Auch in der Öffentlichkeit hat man für sowas keine Scham mehr übrig, denn wenn das Kind furzen muss, dann tut es das! Und wer sich aufregt, soll eben wo hin gehen, wo nicht gerülpst und gefurzt wird. So einfach ist das.
Als Mutter gibt es auch keine anderen Gesprächsthemen mehr. Wo früher Beauty und Fashion das Hauptthema waren, sind es heute Stuhlgänge, Kinderkrankheiten oder Impftermine. Es ist nicht mehr wichtig, sich ein neues Teil gekauft zu haben. Wichtig ist, ob das Kind Blähungen hat oder nicht.
Das macht den Einstieg ins Arbeitsleben nicht gerade einfach. Mütter beginnen nun kollektiv bei jedem Rülpser und jedem Furzer ein nettes "Hast du fein gemacht" in den Raum zu werfen - ohne dass es ihr peinlich ist. Dem Furzer oder Rülpser allerdings schon. Mit Müttern zu arbeiten ist komisch, denn man fühlt sich immer, als würde man von der eigenen Mutter betreut werden. Es wird beobachtet, ob man gut isst oder genug trinkt (und das selbst von Frauen, die vorher gar nicht so der Muttertyp waren). Man wird darauf hingewiesen, dass man zu dünn angezogen ist und vielleicht eine Mütze toll wäre. Schlimmstenfalls bekommt man noch eine Mütze geschenkt. Selbstgestrickt. Mit Ohrenklappen. In pink. Damit man auffällt auch wenn es dunkel ist.
Wie ist man dann selbst als Mutter, die wieder arbeiten geht? Erzieht man ab jetzt auch die Kollegen? Redet mir ihnen stundenlang über den Stuhlgang des Kindes, wie man es mit anderen Müttern tut, wenn man sie sieht? Wird man zur All-Time-Mam für alles und jeden und kommentiert man jegliche körperliche Geräusche der Kollegen auch mit einem "Das hast du aber fein gemacht?". Wird man seine eigene Würde jemals wieder gewinnen, wenn man jetzt wieder chic im Büro sitzt und nicht mehr bequem in der Joggingshose vor dem Fernseher - selbst rülpsend und furzend?
Teilweise habe ich Angst bei dem Gedanken. Nicht vor der Reaktion meiner Kollegen, sondern vor meinem Verhalten. Werde ich meinen Chef auf wie meinen Sohn behandeln und ihm Leinsamen verabreichen, wenn er nicht furzen kann oder ihm Fencheltee kochen, wenn er über Magenschmerzen klagt? Lavendelspray versprühen, wenn sich eine angespannte Stimmung oder gar Streit anbahnt? Werde ich zum Erklärer und Darüber-Reder oder gar zur Erzieherin und schicke jeden in die stille Ecke?
Sind meine Ängste vollkommen aus der Luft gegriffen oder berechtigt?
Hattet ihr auch solche Ängste oder habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht oder denke ich mir mal wieder alles schlecht und schaurig schön?