Als ein guter Mensch ging

Als ein guter Mensch gingFünf Jahre sind schon vergangen als du beschlossen hast dieser Welt den Mittelfinger zu zeigen. Ziemlich lange Zeit und dennoch kann ich jenen Tag nicht vergessen, als der Anruf kam und ich für paar lange Augenblicke alles um mich herum vergaß als gäbe es nichts anderes als nur diese verfluchte Leere. Genau heute vor fünf Jahren erfuhr ich, dass du tot bist und für deine damalige Entscheidung werde ich dir sicherlich eines Tages in den Arsch treten. Ich werde alle deine Gnadengesuche ablehnen, dich vermöbeln und keine Engel werden mich davon abhalten. Das steht definitiv fest. Heute habe ich für dich paar Worte und in der Hoffnung, du kannst sie hören, wünsche ich Dir eine geile Party dort oben im Himmel!

Oh Junge, ich glaube das nicht, was ist bloß mit dir passiert

Wer hat dir das kurze Leben so beschissen inszeniert

Als ich dachte, du bist clean, hat der Teufel laut gelacht

Denn aus dunkler Lethargie bist du niemals aufgewacht

Ich schau auf ein altes Foto, ruf die alten Zeiten auf

Frage mich warum nahm die Geschichte diesen Lauf

Du warst sicherlich nicht heilig, deine Weste war nicht rein

Dennoch tief in deiner Brust schlug ein Herz, kein kalter Stein

Geld, Frau, kleines Kind, wie im Hochglanzmagazin

Doch die Seele war schon tot, umgebracht von Kokain

Dein Gesicht voller Sonne, doch es war bloß Illusion

Tief in dir eine Bombe, und die Zündschnur brannte schon

Es kam ein Tag, da ging Frau fort, du verlorst zwei gute Herzen

Doch andere kamen schnell, für Geld linderten sie Schmerzen

Die Gestalten drumherum, stets mit ach so reinem Gewissen

Doch in Wirklichkeit haben sie auf dein Leben dünn geschissen

Immer nah als du Banknoten zu den coolen Röhrchen rolltest

Unauffindbar als du blank warst und bloß simple Hilfe wolltest

Es begann die letzte Schlacht, du allein gegen dich

Du blutetest langsam aus, jeden Tag neuer Stich

Du warst Taub auf gute Worte, blind als ich dir Zukunft zeigte

Hast gelacht als wüsstest du, dass sich dein Schmerz dem Ende neigte

Fast durchsichtig war dein Körper, deine Augen teuflisch matt

Dein Herz trocknete langsam aus, wie ein herabgefallenes Blatt

Die Chimäre tief in dir wurde schließlich überstark

Eines Abends, es war Sommer, trieb sie Dich in den Park

Luft war duftig, Vögel laut, das letzte Mal die Sonne sehen

Schlacht beendet, Krieg verloren, Augen schließen, endlich gehen

Eine Rose lege ich dir heute auf die kalte Platte

Schlafe ruhig lieber Freund, danke Gott, dass ich ihn hatte


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