Als der Pyromane das Geschenk öffnete und ein Feuerzeug erblickte

Die Befürworter »der Drohne« reden sich jetzt damit heraus, dass sie nur als Schutz für die eigenen Soldaten gebraucht wird. Kampfeinsätze oder gezielte Attentate würden mit ihr nicht geschehen. Sie wollen so einen vernünftigen Einsatz dieser Technologie versprechen. Tun sie aber nicht. Denn wie beschützt man bitte Soldaten mit unbemannten Flugobjekten?
Als der Pyromane das Geschenk öffnete und ein Feuerzeug erblickteEine »zivile Nutzung« von Drohnen, die im Besitz einer Armee sind, gibt es nicht. Es gibt die zivile Nutzung von Zivilisten bei kleinen Drohnenmodellen. Nicht aber eine, die in Uniform steckt. Das Muster »Wir schicken mal eine Drohne los und gucken, ob die Luft rein ist« ist blanke Augenwischerei. Was hätte man davon, aus Gründen des Schutzes »nur mal zu schauen«? Sagt dann der Oberbefehlshaber Dinge wie: »Wir haben auf Fotos gesehen, dass da hinten Dschihadisten verschanzt sind. Also Leute, dorthin gehen wir nicht zum Brunnen ausheben. Verstanden?« Ist das der besondere Schutz, den die Drohne verspricht? Oder sagt er seinen Leuten: »Das Böse lauert dort drüben. Das hat uns die Drohne gezeigt. Jetzt haben wir sie. Auf jetzt ins Gefecht!« Dann müsste man sich als logisch denkender Mensch mal so ganz nebenbei fragen: Warum schickt man dann nicht gleich die Drohne zum Töten hin?

Nein, ausgeschlossen, Drohnentechnologie in Händen einer Armee, kann niemals im ethisch unantastbaren Raum benutzt werden. Sie ist irgendwie immer ein Utensil des militärischen Dienstes. Ein Feuerzeug ist eine nützliche Erfindung, wenn man sich damit zum Beispiel eine Zigaretten anzündet. Schenkt man einen Pyromanen eines zum Geburtstag, dann ist es hingegen immer ein Gegenstand potenzieller Gefahr. Nachdem die Kerzen der Torten erst mal bis zum bitteren Ende hinab- und in die Sahnehaube hineingebrannt sind, brennt früher oder später gelegentlich ein Häuschen. Happy Birthday! Es hilft dann ja auch nichts mehr, ihm nächstes Jahr einen Feuerlöscher zu schenken. Der geht ihm ja schließlich ganz gegen das Naturell.
Ganz so, wie dem militäristischen Apparat der zivile Gebrauch von solchen Geschenken. Denn noch was gilt es zu bedenken: Auch wenn der Bundestag sein Einverständnis nicht gibt, Drohnen mit Waffen zu bestücken, dann kann dieses Flugobjekt trotzdem potenzielle Ziele für Bomber erkennen und beleuchten; kann also der verlängerte Radarmonitor eines Kampfflugzeuges werden. Der, der den Drohneneinsatz leitet, gibt sozusagen indirekt auch den Feuerbefehl. Und das obwohl das Ding völlig unbewaffnet ist.
Die Freunde der Rüstungsindustrie, die jetzt die Notwendigkeit zur Anschaffung von Drohnen für die Bundeswehr attestieren, wissen wie unpopulär diese Gerätschaften sind. Also erzählen sie etwas davon, dass sie zum Schutz für die Soldaten gedacht sind, die in einem fernen Land ihr Vaterland verteidigen. Dieses Argument kommt wesentlich besser an. Und wenn man es nicht hinterfragt, dann könnte man sogar meinen, dass das sehr vernünftig ist. Aber so etwas wie Schutzdrohneneinsätze gibt es nicht.
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