Wir wissen, was Hijab für Islamische Republik bedeutet. Aber sie war bereit, einen nackten Mann und eine tanzende Frau (für uns mag das normal sein, wir reden aber hier vom iranischen Fernsehen) in ihrem staatlichen Fernsehen zu zeigen. Warum? Um zu zeigen, ihre Alternativen seien schlechter als sie selbst. Es handelte sich um eine politische Geschichte:
Als im Jahr 2000 die Heinrich-Böll-Stiftung verschiedene oppositionelle Iraner nach Deutschland einlud, um zwischen ihnen einen Dialog zu ermöglichen, dass im Iran nicht möglich war, stürmten die Mitglieder der Arbeiterkommunistische Partei Irans [1] die Konferenz.
Mit den Parolen "Tod der Islamischen Republik" und "Terrorist, hau ab" gaben sie den Rednern keine Chance um zu reden. Nicht einmal Dolatabadi, der Autor des im Iran verbotenen Colonel, konnte sie aufhalten. Auch er wurde als Terrorist beschimpft. Diese Partei hatte damals etwa 200 Mitglieder und war sehr bedeutungslos und repräsentierte niemals die Opposition im Ausland. Der Anlass kam aber das System im Iran sehr entgegen.
Ajatollah Chomeini sagte einmal, wenn es um Interessen des Systems [مصلحت نظام] gehe, kann man sogar Freitagsgebete schließen. Erscheinen Ihnen vieles der Verhalten des heutigen Irans anti islamisch, denken sie an diesem Satz. Ajatollah Chomeini hat früh erkannt, dass man einen Staat in der heutigen Zeit nicht rein-islamisch führen kann.
Fußnoten:
[1] Bereits bei der Wahl des Namen der Partei gab es eine Diskussion, dass man von der Arbeiterkommunistische Partei nichts tiefes erwarten könne. Eine kommunistische Partei ist per Definition pro Arbeiterklasse.
[2] Die Arbeiterkommunistische Partei Irans ist heute immer noch stolz auf dem Stürmen der Konferenz.