Alpenvereinsmuseum - Innsbruck


Alpenvereinsmuseum Innsbruck -
Ausstellung „Berge, eine unverständliche Leidenschaft“

Alpenvereinsmuseum - Innsbruck

Klettern in der Eiger-Nordwand. Bildquelle: Wikipedia


Öffnungszeiten: ganzjährig & täglich geöffnet   09:00 - 17:00 (letzter Einlass: 16:30) Eintrittspreise: Erwachsene 4€
   ermäßigt 3€
Adresse: Kaiserliche Hofburg zu Innsbruck
  Rennweg 1
   6020 Innsbruck  Weiße Gipfel, rauschender Wind, steile Abhänge und ein Echo als einziger Gesprächspartner...
So stellt man sich das Bergleben vor. Wild. Abenteuerlich. Einsam. .. und unverständlich? Diese „Gipfelwanderung der Gefühle“ findet im Alpenvereinsmuseum in der Tiroler Hauptstadt statt. Die Inszenierung dieser Ausstellung gleicht einem Gipfelsieg:
Zu Beginn die „Basis“: Das entsprechende Werkzeug, das zu jedem Bergsteigerabenteuer dazugehört. Dabei war man bemüht, Objekte aus verschiedenen Jahrzehnten zu präsentieren:
Wanderschuhe, Seile, Schnüre, Landkarten, Campingkocher usw. - die Qualität und der Umfang der Ausrüstung reichte von der eines Freizeitbergsteigers bis zum Mount-Everest-Bezwinger. Es wurde auf anschauliche Präsentation geachtet, so geben schräg eingezogene Wände die Optik von schräg abfallenden Bergklippen. Immer wieder sind Sitzgelegenheiten aufgestellt, davor Bildschirme mit Videos von Sportlern und Bergsteigern, die dem Laien versuchen, die „Faszination“ Berg näher zu bringen. Die verschiedenen Sichtweisen sind sehr interessant und bringen einem die „unverständliche Leidenschaft, die Berge“ etwas näher.
Ein weiteres Highlight ist eine angedeutete Fahrt in einer Gondel. Konkret sitzt man in einer roten, kleinen Kabine und hört die Originalaufzeichnung einer Schweizer Gondel bei ihrer ersten Betriebsfahrt. Der Kommentator beschreibt die Szene so beschwingt und lebendig, dass man nach einiger Zeit nahezu vergisst, in einem Museum zu sitzen. Natürlich hat auch jedes Auf sein Ab, jedes Hoch sein Tief. So wird ungeschönt auch über Stürze und Unfälle berichtet, die nicht selten tödlich endeten.
Schlussendlich, wie bei einer realen Bergwanderung, wartet der Gipfel. Ein vollständig in weiß gehüllter Raum, der – trotz seiner im Verhältnis geringen Größe – ein bisschen das Gefühl verleiht, tatsächlich „ganz oben“ zu stehen. Es ist ruhig und die Stimme hallt, man stellt sich dazu ein windiges Rauschen vor, vielleicht einen Raubvogel, der hoch oben in der Luft seine Kreise zieht, auf jeden Fall aber eine Tallandschaft, wie sie einem zu Füßen liegt, beinahe demütig. Es ist ruhig fernab der Zivilisation. Weit weg und doch gar nicht so weit entfernt. Dann, ja genau dann, beginnt man zu verstehen, selbst als Flachlandbewohner. Dann nämlich wird die „unverständliche Leidenschaft“ verständlich; mehr noch, sie weicht einer Sehnsucht. Einer Sehnsucht nach Freiheit, Ruhe und friedvoller Stille. Einer Sehnsucht, die nur ein Gipfelsieg zu erfüllen mag.
Ausgangswert 10 Punkte
- 1 Punkt für das Fotografierverbot--------------------------------------------------9 Punkte 
Diese Ausstellung ist wahrhaftig einen Besuch wert. Für Liebhaber der Berge genauso wie für diejenigen, die bisher noch keine Berge erklommen haben.

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