Alpenglühen: die fast spektakulärste Strasse der Welt

Von Der Muger @derMuger
Schon in der Morgendämmerung kommen wieder die ersten Fischer und lassen ihre Ruten in den Lago di Sluga baumeln. Aber wie gestern schon, sehe ich nur Fischer, aber überhaupt keine Fische!
Schon kurz nach dem Splügensee windet sich die alte Splügenstrasse steil und enorm kurvenreich in die Tiefe. Die Fahrbahn ist schmal und die Kurven wirklich eng – fast wie auf einer Treppe zickzacken wir durch die Isola-Schlucht hinunter. Spitzkehren, Tunnel, Gallerien, und Kurven und Kurven. Diese Strasse ist sicher eine der schönsten im gesamten Alpenraum*. Und in der Nachmittagssonne könnte man bestimmt auch spektakuläre Fotos machen. Jetzt leider nicht.
Das Städtchen Chiavenna liegt nur noch auf 325 müM, also 1‘800 Meter tiefer als der Splügenpass. Chiavenna ist ein zauberhaftes italienisches Städtchen mit schmalen Gassen und steingedeckten Hausdächern. Wir flanieren durch die Altstadt und schauen den Leuten bei der Siesta zu. Die Italienerinnen sind wie immer schön zurechtgemacht, oder zumindest schönbunt angemalt. Kleine Kinder und Hunde rennen auf dem Hauptplatz umher und kläffen.
Es ist Nachmittag und die Augusthitze drückt durch alle Ritzen. Wir setzen uns an den Schatten und bestellen Kaltgetränke. Schön hier
Frau G. muss noch arbeiten, was ja heutzutage zum Glück auch von unterwegs aus problemlos geht. Und auch ich erledige noch einige Schreibarbeiten, denn ich habe nämlich so eine Sache im Internet laufen. Und auf dem Hauptplatz gibt es kostenloses WiFi für jedermann.
*Die alte Strasse durch Isola-Schlucht ist für Fahrzeuge über 5 Meter Länge und 2.3 Meter Höhe gesperrt. Mit unserem Möbelwagen konnten wir uns grad noch so durchmögeln.