Von der Aflenzer Bürgeralm über die Mitter- und Fölzalm bis zum Gasthaus Schwabenbartl. Eine Wanderung mit einer Vielzahl an wunderbaren Ausblicken und nicht allzu vielen Höhenmetern im Herzen des Steirischen Hochschwabgebirges.
Ein Gastartikel von Vanessa – Dancing on Clouds
Hoch hinaus mit einer urigen Doppelsesselbahn
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Talstation der Sesselbahn „Aflenzer Bürgeralm“. Von hier kann man entweder zu Fuß die ersten Höhenmeter verbuchen oder auf gemütlichere Weise mit Auto oder Sesselbahn auf die Alm fahren.
Wir haben uns für eine Fahrt mit der urigen Doppelsesselbahn entschieden – nicht so toll mit meiner Höhenangst, aber ich bin ja mittlerweile schon geübt im Panikunterdrücken. Mit einem Kombiticket kann man schon ab 14 € pro Person (2016) mit der Bahn zur Aflenzer Alm fahren und sich anschließend am Ende unserer Wanderung vom Hochschwabtaxi wieder retour zur Talstation bringen lassen. Die Doppelsesselbahn hat noch bis zum 26. Oktober 2016 wochenends und feiertags geöffnet (9:00-12:00 + 13:00-17:00 Uhr) – mehr Infos gibt´s auf der Homepage (www.aflenz-buergeralm.at) oder unter +43 664 76 35 035.
Nach viel Geschaukel und um einige Nerven ärmer habe ich wieder festen Boden unter den Füßen und kann erste Almluft schnuppern. Die Aflenzer Bürgeralm besteht aus einem großen Almengebiet und mehreren bewirtschafteten Almhütten – Frühaufsteher könnten in der Almrauschhütte oder im Schönleitenhaus ihr Frühstück genießen.
Auf geht´s Richtung Hochschwab
Von der Bürgeralm folgen wir dem markierten Weg über die Jauringeralm und den Zlackensattel zur Mitteralm. Hier offenbart sich ein wunderschöner Ausblick hinunter ins wolkenverhangene Turnauertal. Bevor man den Zlattensattel erreicht, lohnt sich im Juli ein Abstecher zum Höchstein, um die dortige Edelweißwiese zu bewundern. Auf Herbstwanderer warten golden gefärbte Almflächen.
Ein kurzer Anstieg führt uns auf die Mitteralm (der einzige für heute). Oben angekommen belohnt uns ein atemberaubendes 360°-Panorama vom Endriegelgraben über die Hochschwabsüdwand bis hin zum Seeberg – traumhaft! Im Frühsommer ist dieses Hochplateau von einem Blütenmeer aus Enzian und Petergstamm überzogen. Wer leise ist und die Augen offen hält, kann mit etwas Glück die ein oder andere Gämse erspähen.
Um das herrliche Bergpanorama noch etwas abzurunden, wandern wir auf der Mitteralm an die Nordseite des Hochplateaus über einem steilen Abbruch hinunter zum Dullwitzgraben. Uns erschließen sich schwindelerregende Tiefblicke. Achtung beim Verlassen der Wege, neben der steil abfallenden Felskante sollte man auch nach Dolinen Ausschau halten!
Die Fölzalm – meine geheime Favoritin
Nach einer kurzen Rast beginnen wir den Abstieg zum Fölzsattel. Der Weg ist ausgesetzt und teilweise etwas rutschig – Wanderstöcke und gutes Schuhwerk sind sehr empfehlenswert.
Von hier aus kann man seinen Weg auch zur Voisthalerhütte, hinauf auf den Hochschwab, oder nach Seewiesen fortsetzen, wir steigen aber weiter zur Fölzalm ab.
Mit sieben Jahren war der Weg hinauf zur Fölzalm (1.472 m) meine allererste richtige Wandertour – dieses Fleckchen Bergwelt ist für mich nach wie vor eines der schönsten überhaupt.
Um sich für den restlichen Abstieg zu stärken oder auch nur leckeren Kuchen zu schlemmen, empfiehlt sich eine Einkehr in die Herzer- oder Grasserhütte. Danach treten wir das letzte Stück unserer Wanderung an, vorbei an einem der schönsten Klettergebiete der Region und hinunter über die schottrige Steinbockleiten bis zu einer Weggabelung. Wer sich links hält kommt über einen Waldweg direkt zum Schabenbartl. Rechts führt uns der Weg über die Schlagalm hinunter in die Fölzklamm und man kommt schließlich ein paar Gehminuten unter dem Gasthof Schwabenbartl heraus.
Hier wartet man dann entweder auf das Hochschwabtaxi (die Abfahrtszeit bekommt ihr schon bei der Liftstation gesagt) oder man macht sich zu Fuß auf zum Ausgangspunkt (etwa zwei Stunden Gehzeit).
Die Wanderung lässt sich nach Belieben verlängern oder um einen Gipfelsieg (etwa den Fölzstein) ausbauen und ist ob der landschaftlichen Schönheit besonders im Frühsommer oder im frühen Herbst empfehlenswert.
Tourendaten
- Location: Österreich/ Steiermark/ Hochsteiermark/ Hochschwabgebirge/ Aflenz
- Höhenmeter: 398 im Aufstieg, 1.029 im Abstieg
- Länge: 13 Kilometer
- Dauer: ca. 6 Stunden
- Max. Höhe: 1.963 m, Min. Höhe: 846 m
- Schwierigkeit: leicht (wenige Höhenmeter, aber ob der Länge und den teilweise etwas rutschigen Wegen trotzdem mit Vorsicht zu genießen)
Ich wünsch euch viel Spaß und tolle Bergmomente beim Nachwandern! Wenn es noch Fragen geben sollte, dann lasst mir doch einfach einen Kommentar da.
Alles Liebe eure Vanessa ♥
Über die Autorin
Heij ihr! Mein Name ist Vanessa und ich komme aus der schönen Steiermark in Österreich. Als waschechtes Austriangirl hängt mein Herz natürlich an den Bergen – schroffe Felsen, sanfte Weiden, bunte Almwiesen und atemberaubende Aussichten lassen mein Herz höher schlagen. Aber hin und wieder plagt mich auch das Fernweh…
Ich will die Welt sehen, karibische Sonne auf der Haut spüren, meine Zehen in den Sand der Sahara graben, Kokosmilch schlürfen, mir den eiskalten Wind Schottlands um die Nase wehen lassen und dabei am besten noch den Tanz der Nordlichter beobachten.
Auf meinem Blog www.dancing-on-clouds.at vereine ich meine Wanderlust, die Leidenschaft zum Reisen und Photographien und meine Liebe zum Schreiben. Es erwarten euch authentische Berichte über meine Reisen, Wanderungen und so manch andere Abenteuer, wöchentliche Tourentipps zum Nachwandern und Berichte über die von mir bereisten Regionen, die euch bei eurer eigenen Urlaubsplanung ein wenig unterstützen sollen.