[Werbung] Unseren Sommerurlaub verbrachten wir dieses Jahr in den Alpen, wie ihr schon gelesen habt. Wir hatten uns bei eurohike das Almwandern im Salzkammergut ausgesucht.
Dabei wurde unser Gepäck von einer Unterkunft zur anderen gebracht und wir hatten auf unseren Wanderungen nur den Tagesrucksack dabei.
Heute berichten wir euch von unserem vierten und fünften Tag unserer Wanderwoche. Wir erlebten wunderbare Wanderkilometer ...
Unsere bisherigen Wanderungen kannst du in der Übersicht zu unserem Wanderurlaub finden.
Tag 4 Rundwanderung zur Moosangeralm
Am Morgen genossen wir, wie schon geschrieben, ein gutes Frühstück.
Die Wirtin war sehr herzlich - insgesamt war de Aufenthalt wunderschön. Das Wetter hat gestimmt, wir waren gut gelaunt und so sollte es heute zur benachbarten Moosangeralm gehen.
Diese Wanderung wurde uns im Tourenheft, das in unserer Eurohike-Mappe enthalten war, vorgeschlagen. Nicht so detailliert wie die Wanderungen zu den verschiedenen Unterkünften, aber als Vorschlag.
Eva-Maria entschied sich, den Tag auf der Posch'n-Hütte zu verbringen, so wanderten wir zu zweit los.
Bis zur Moosangeralm beschritten wir abwechslungsreiche Wege, schmale, steile, breitere aber niemals langweilig.
Was uns allerdings sehr verdutzte, dass die großen schweren Kühe diese schmalen Wege durch das dichte Dickicht scheinbar auch gingen. Wir fanden immer wieder Spuren ihrer Hufe.
Bis zu Alm gingen wir den letzten Kilometer bergan, die Temperaturen waren hoch, wie in unserem gesamten Urlaub hier.
Erschreckend war das wenige Wasser, das wir unterwegs sahen. Viele Bachläufe waren ausgetrocknet, aber dann wieder kommt aus irgendeinem Berg Wasser heraus. Was da so im Innern los ist - spannend.
Wir sahen eine Frau, die mit dem Fahrrad da war. Sie hockte auf der Hochfläche, erst nach einigem Rätseln wussten wir, was sie da tat.
Sie sammelte Blaubeeren.
Vermutlich sogar für die Moosangeralm, denn dort gab es etwas mit Blaubeeren :-)
Wir wurden herzlich begrüßt auf der Moosangeralm, holten uns unsere Getränke und ein Stück Kuchen hinaus und setzten uns auf einladende große Holzbänke.
Eine Großfamilie war mit den Kindern da, diese vergnügten sich halb nackt spielend und tollend auf der Wiese. Das Kleinste krabbelte immer zwischen den spielenden Kindern und der Mama hin und her, hach... Idyllisch...
Der Rückweg war der gleich wie der, den wir hergekommen waren. Wir gingen den Anstieg wieder hinab, durch den urwüchsigen Wald mit dem schmalen Pfad entlang und waren nach etwas mehr als 5 Stunden wieder an der Posch'n Hütte.
Die Sache mit dem Internet
Die Begrüßung war wieder super freundlich.
Eva-Maria hatte die Zeit genutzt, um mit anderen Kindern Brettspiele zu spielen und hatte gelesen.
Denn Internet gibt es auf der Hütte nicht - und das war gut so. Nicht nur für sie, auch für uns.
Viel zu oft schauen wir auf das Smartphone - ja, wenn ich an mich denke, ich mache das auch sehr gern.
Aber nun war keines da und es tat nicht weh. Im Gegenteil. Wir spielten Bananagrams und und waren froh.
Im Übrigen sind das unsere liebsten Spiele, die nicht schwer sind, klein im Packmaß und viel Spaß machen. Die Verlinkungen der beiden Spiele führen zu amazon.
(Wenn ihr dann dort etwas kauft, bekommen wir ein paar Cent davon ab. Dankeschön)
Zum Abendessen gab es dann eine gute Suppe und danach eine deftige Brotzeit. Im Preis ist das Essen zum Frühstück (inkl. Lunchpaket) und Abend bei Eurohike inklusive, die Getränke und zusätzliche Speisen zahlt man vor Ort.
Mein liebstes Getränk hier oben war der Hollersaft. Den gibt es im 0,5 Liter Glas und löscht richtig gut den Durst.
Die zweite Nacht schliefen wir genauso gut wie in der ersten, am Morgen weckten uns die Kuhglocken, wir fühlten uns wie bei Heidi.
Ja, dieses Flachlandtiroler, den Einheimischen wird das schon gar nicht mehr auffallen, aber uns!
Nach einem guten Frühstück packten wir unsere Koffer, stellten sie zur Abholung hin und verabschiedeten uns. Es war richtig herzlich hier auf der Posch'n Hütte, wir fühlten uns richtig wohl und sehr gut versorgt.
Was möglich war, wurde uns an Wünschen erfüllt.
Ein lieber Dank an die herzliche Almwirtin und die gesamte Familie Weissenbacher. Selbst die Allerkleinste begrüßte hier übrigens die Gäste mit einem Sing-Sang " Halloooo ", das wir seitdem nicht mehr aus unserem Sprachgebrauch entfernt haben :-D
Tag 5 Wanderung Genneralm - Postalm
An diesem Tag hatten wir zwei Möglichkeiten, unser Ziel zu erreichen. Selbstverständlich gab es noch mehr Wege, aber uns wurden in unserem Tourenheft zwei vorgeschlagen.
Am Abend zuvor beratschlagten wir, welchen Weg wir gehen wollten. Entweder knapp 17 Kilometer über die Ackersalm oder 10,5 Kilometer über die Gipfel " Hoher Zinken" und " Pitschenberg".
Wir entschieden uns einstimmig für Variante 2, obgleich sie Ausdauer, Trittsicherheit und Orientierungssinn verlangt. Dass wir all dies brauchten, sollte sich an diesem Tag mehr als bestätigen.
Zum Hohen Zinken, 1764m
Nachdem wir das Gelände der Genneralm verlassen hatten, folgte nach etwa 2 Kilometern der erste Anstieg.
Hach, und was soll ich sagen: es tat so gut. Ich glaube, es ist eine Sucht, da raus zu gehen und diese Luft um sich zu haben. Die Bäume und Sträucher zu riechen und zu hören, den Himmel und die Wolken zu sehen, die Tiere zu beobachten... Es war wieder richtig schön.
In steilen Serpentinen ging es hinauf. Wir waren nicht schnell, mussten wir ja auch nicht. Eva-Maria gab meistens das Tempo vor und suchte uns den Weg.
Eine clevere Sache, denn so kam sie gar nicht dazu, unzufrieden zu werden :-)
Jeder erklomm in seinem Tempo den ersten Gipfel des Tages. Wie ihr seht war es richtig schönes Wetter, dementsprechend aber auch heiß. Genügend Wasser hatten wir nie dabei - auch wenn wir an der Hütte anständig auffüllten, wir hätten immer noch mehr trinken können.Unterwegs gabs nix. Kaum ein Bach führte Wasser...
Tierischer Besuch
Ja und als wir das so genossen, kam von der anderen Seite des Gipfelplateaus Besuch zu uns. Keine Menschen, sondern: Kühe.
Immer wieder trafen wir die in den unwegsamsten Gebieten, dass sie so wendig sind, hätten wir nicht gedacht. Sie fanden das gut, dass endlich Menschen da waren und gesellten sich zu uns.
Da war es natürlich vorbei mit dem Ausruhen, denn die Tiere fanden alles spannend, was wir so mitführten. Rucksäcke, Shirts, den Stift, mit dem ich das Gipfelbuch signierte, uns - einfach alles.
Nun denn, gingen wir eben weiter.
Das Goldene Schüsserl,
Nachdem wir einige hundert Meter auf dem Bergrücken entlang gewandert waren, führte unser Weg rechts hinunter. Das war ganz schön steil - aber es gab unglaublich leckere Blaubeeren.
Eva-Maria hatte ja am Vortag keine gegessen, da sie auf der Hütte blieb - aber bei dieser Wanderung schlug sie sich den Bauch voll.
Trotz der Trockenheit gab es unglaublich viele Früchte an den Sträuchern.
Wir liefen nun durch ein unfassbar schönes Gebiet. Es war einsam hier im Goldenen Schüsserl, aber wundervoll. Vielleicht war es genau die Einsamkeit, die uns hier tief durchatmen ließ?
Wir trafen keinen einzigen Menschen.
Diese Region ist auch den Skifahrern gut bekannt, aber das Wandern ist hier wundervoll. Wenn ihr mal in der Nähe seid, schaut euch das Goldene Schüsserl mal an, mir ist es in bleibender Erinnerung geblieben.
Seinen Namen hat dieses "Goldene Schüsserl" laut Tourenbuch von Eurohike übrigens, weil es besonders wild und naturbelassen ist.
Das können wir so bestätigen.
Zum Pitschenberg, 1720m
Unten im Goldenen Schüsserl hatten wir dann den tiefsten Punkt der Tour erreicht. Als Wanderer weisst du dann ja schon ganz genau bescheid - es geht wieder hoch. Und das ging es auch.
Ein schmaler, zum Teil schwieriger Anstieg lag vor uns. Aber auch richtig tolle Aussichten. Anstiege waren wir ja schon gewöhnt, unsere Beine hatten damit keine Probleme mehr. Die Steilheit und der Abgrund direkt neben den Füssen machte Anita ein wenig zu schaffen. Aber sie packte es natürlich!
Oben trafen wir dann endlich mal wieder Menschen. Einer von ihnen war auf Jagd nach Schmetterlingen - mit der Kamera -, ein zweiter lag einfach rum und schlief und der dritte Mensch genoss die Aussicht.
Sie sollten uns später retten, davon wussten wir aber jetzt noch nichts. Wir genossen die Aussicht, plauderten ein wenig und machten uns alsbald auf den Weg zur Huberhütte auf die Postalm.
Wo ist unser Tourenbuch?
Weiter ging es hinab im Postalmgebiet. Die nächste Station war schon die Huberhütte, in der wir die nächsten beiden Nächte verbringen würden.
Noch lagen aber 4 Kilometer vor uns. Am Fuße des Pitschenberges dann fragende Blicke.
Wo ist unsere Wegbeschreibung hin?
Hatten wir sie auf dem Gipfel liegen lassen?
Ja, es sah so aus. Niemand fand sie im Rucksack, sie war weg.
Na prima.
Mobiles Internet war hier nicht vorhanden - und wir hatten uns auf dieses Büchlein verlassen...
Nun denn.
Ich versuchte, mit der Kompass-App, auf der ich die Touren vorher eingepflegt hatte (die bekommst du auf Anfrage bei Eurohike), irgendwo ein bisschen Internet zu erhaschen, schwierig...
Kurzum: wir gingen ohne und hatten uns auch prompt zwischen Kilometer 8 und 9 verfranzt. Aber nicht schlimm...
Die Huberhütte war irgendwann ausgeschildert und somit fanden wir die letzten zwei Kilometer auch noch.
Ankunft an der Huberhütte mit Überraschung
Und dann sahen wir sie. Eine alte groß erscheinende Hütte mit roten Sonnenschirmen.
Wir wurden freundlich von der Wirtin empfangen. Unsere Koffer standen lieb wartend in der Schuh-Kammer, waren also gut von der Poschn Hütte bis hierher gekommen.
Die ersten Worte der Wirtin allerdings waren: " Duschen geht leider nicht. Es ist nicht genug Wasser vorhanden."
Tja, ähm. Ok.
Der Almwirt Hans fuhr täglich mindestens zweimal Wasser holen, um wenigstens die Toilettenanlage aufrecht zu erhalten.
Da hatten wir gar nicht dran gedacht, dass die alten Hütten hier oben ja nicht ans Wassernetz angeschlossen sein können, sondern von Quellen ihr Wasser beziehen. Wenn diese dann versiegen, ists rum...
Aber es war nicht schlimm. Waschen am Waschbecken war möglich, was wollen wir mehr.
Verköstigt wurden wir in dieser Hütte grandios. Die Wirtin war sehr drauf bedacht, dass es uns an nichts fehlte.
Die Huberhütte liegt 1350 Meter hoch, ist ganzjährig geöffnet und bietet des ganzen Tag warme Wahlzeiten an. Hier kannst du immer ankommen, die Wirtsleute sind sehr nett und heißen jeden Willkommen.
Dass die Hütte eine der ältesten ist, das sieht man ihr an, aber Hans Göllner steckt so viel Liebe rein, dass man diese Hütte einfach nur gern haben muss.
Die Wanderer vom Pitschenberg
Und da waren sie wieder, die drei Wanderer, die wir auf dem Pitschenberg trafen. Sie kamen auch an der Huberhütte an, hatten vermutlich ihr Auto in der Nähe auf dem großen Parkplatz (15 Minuten von der Hütte) geparkt.
Sie setzten sich noch eine Weile zu uns, eher aus Zufall fragte ich sie dann, ob sie vielleicht ein Heft unterwegs gesehen hätten - und siehe da, meine Frage wurde bejaht!
Aus einer Tasche zog die Frau das Buch heraus und gab es uns wieder.
Sie hätte da jetzt gar nicht mehr dran gedacht und ich hätte nicht geglaubt, dass diese Frage positiv beantwortet wird :-D
Da war es also wieder, unser Tourenbuch. Somit konnten wir die nächsten zwei Tage noch beruhigt angehen...
Über die schreiben wir euch in einem nächsten und dann letzten Bericht. Wir wanderten den Almblumenweg, besuchten die Sissi-Kapelle, und schließlich gingen wir wieder zurück an den Wolfgangsee. Hach, dieses Almwanderin im Salzkammergut hat uns so gut gefallen.... *träum*
Komoot-Map Genneralm - Postalm
Weitere Informationen
Disclaimer
Zu dieser Recherchereise hat Eurohike uns teilweise eingeladen. Wir bedanken uns dafür herzlich! Die Kooperation mit dem Veranstalter beeinflusst unsere Sicht auf die Dinge allerdings nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.