Meine Wertung: ♥♥♥♥♥
Preis: 16,99€Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 2 (7. Januar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841421512
ISBN-13: 978-3841421517
Originaltitel: Reached
R E I H E Cassia & Ky
1. Die Auswahl
2. Die Flucht
3. Die Ankunft
In den zerklüfteten Schluchten der Canyons hat Cassia nicht nur ihre große Liebe Ky wiedergefunden – sondern auch die Erhebung, eine Untergrundbewegung, die das System stürzen will. Als sich beide der Erhebung anschließen, müssen sie sich jedoch trennen. Ky wird auf einem Stützpunkt in einer Äußeren Provinz zum Piloten ausgebildet und Cassia in die Hauptstadt beordert. Dort trifft sie auf Xander, der als Funktionär für die Gesellschaft arbeitet. Kann sie sich ihm anvertrauen?
Als eine tödliche Seuche ausbricht und die gesamte Bevölkerung zu vernichten droht, muss Cassia eine Entscheidung treffen … (Quelle: amazon.de)
Eigentlich würde ich am Liebsten gar nichts zu diesem Buch schreiben. Am Liebsten hätte ich dieses Buch aus meinem Regal verbannt und aus dem 5. Stock fallen gelassen. Am Liebsten hätte ich dieses Buch schon nach 50 Seiten abgebrochen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt. Ohja! In Ally Condies "Die Ankunft" ist allerdings nicht nur die Hoffnung gestorben, sondern das komplette Lesevergnügen abgesoffen. Dies ist der Moment indem sich wirklich jeder Buchnerd überlegt, ob er nicht vielleicht doch einmal in seinem Leben eine Ausnahme machen soll und ein Buch verbrennen soll. Die poetischen Einschübe der Autorin haben mich übrigens in eine Art Rauschzustand zwischen Aggression und Depression gestürzt. Grauenhaft!
Ich breche nun wirklich NIE Bücher ab, deswegen habe ich mich irgendwann während des Lesens nur noch an den Gedanken geklammert, dass ALLES ein Ende hat! Aber dieses Buch hat nun einmal 600 Seiten und das Ende kam mir vor wie ein 10km Marathonlauf. Und jeder der mich kennt, weiß dass ich wahrscheinlich Peitschenhiebe bräuchte um diese 10km durch zu halten. Bei "Die Ankunft" haben es dann mehrere ausgiebige Nickerchen getan.
Langeweile, Todessehnsucht, Selbstmordgedanken, Hass, Hass, Hass - das waren die Gefühle, die mich durch den Abschluss der Reihe "Cassia und Ky" begleitet haben. Oh Gott, liebe Ally Condie was ist geschehen? Die ersten beiden Bücher gehören zu meinen absolut Lieblingsdystopien. Hier stellt sich die Frage, ob dieses Buch überhaupt von Allly Condie selbst verfasst wurde, wahrscheinlich hätte ich diese Geschichte besser zu Ende geschrieben.
So nun komme ich aber endlich zu dem furchtbaren, furchtbaren, absolut schrecklichem Inhalt. Zu Beginn dachte ich noch, heyyy das Buch fängt ja schonmal ganz gut an. Von dem "ganz gut" steigerte sich Ally Condie nach wenigen Kapiteln zu einem unterirdisch schlecht und ich bin wirklich waaaahnsinnig stolz auf sie, dass sie dieses "unterirdisch schlecht" bis zum Ende durch gehalten hat. Ich finde dafür hat sie sich einen Keks verdient, was meint ihr? Ich habe mich so wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, weil mir die Vorgängerbände unglaublich gut gefallen haben und ich gespannt war, welches Ende die Autorin für die Charaktere gezaubert hat. Nach dem Lesen könnte ich Sturzbäche weinen, und ganze Erdmännchen Höhlen damit überfluten, vor Enttäuschung und Frustration. Aber das würde den Erdmännchen nicht gerecht werden, wahrscheinlich wäre es sinnvoller die Autorin an einen Stuhl zu fesseln und ihr stundenlang aus ihrem eigenem Buch vor zu lesen, aber das wäre wohl Menschenunwürdig.
Die Sichtweise der Handlung wechselt sich zwischen den drei Protagonisten Cassia, Ky und Xander ab. Eine wirklich wunderbare Idee, die schon aus dem zweiten Band stammt, nur dass hier im Grunde nur Xanders Handlungstrang einen Hauch von Spannung beinhaltet und der Leser äußerst enttäuscht ist wieder zu einem der anderen beiden langweiligen Charaktersichtweisen wechseln muss. Xander arbeitet als Funktionär für die Gesellschaft und hat seine Fähigkeiten als Arzt sehr gut ausgebaut. Ich habe ihm sehr sein Happy End gegönnt und zwar eins ohne Cassia, weil er ansonsten wohl nur unglaublich unglücklich geworden wäre. Ky hingegen habe ich irgendwann nur noch verflucht. Der Handlungstrang in Kombination mit Indie, die der Leser aus dem zweiten Band kennt, war einfach nur grausam. Die Beziehung zwischen Ky und Indie habe ich einfach nicht verstanden, die war sowas von verworren, schwachsinnig, abgedreht und extrem unlogisch. Zumal Indie irgendwann einfach nur noch zu einer Nervenbelastung wurde, denn "Indie macht was sie will, Indie kann niemand etwas vorgeben, denn Indie macht schließlich was sie will!". Ja schon klar, Indie ist ein verzogenes Gör, das die Nerven des Lesers strapazieren soll. Nunja und nun zu Cassia. Irgendwie ist Cassia nur noch eine graue Silhouette in meiner Erinnerung. Die Autorin hat sie so blass werden lassen als Charakterin, sie ist nicht mehr die Cassia, die man aus den Vorgängern kennt. Ich möchte nun eigentlich gar nicht mehr zu den Charakteren und der Handlung schreiben, ansonsten spoiler ich euch und ich selbst fange wieder an zu weinen. (Die Trauerphase um eine gestorbene gute Reihe, ist leider immer noch vorüber.)
Leider keine Worte mehr...
~
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