Ich geb’s ja nur ungern zu, aber auch in den Ferien gibt es Tage, die man am liebsten wieder vergessen möchte. Zum Beispiel heute, als ich mich im Einkaufszentrum aussetzen liess, in der Hoffnung, dort endlich WLAN zu haben, damit ich meine Kolumne schreiben und ein paar Rechnungen bezahlen kann. Zugang zum Internet gab es nicht, dafür riss der Riemen meines fast neuen Schuhs, also humpelte ich von einem Laden zum nächsten und schliesslich über die breite, viel befahrene Strasse, in der Hoffnung, irgendwo Schuhe in Grösse 37 zu finden und nicht nur riesige Latschen für Riesinnen. Fündig wurde ich schliesslich im Supermarkt. Als ich diesen verliess, waren “Meiner” und die Kinder bereits vom Museumsbesuch zurück und ich fand keine Zeit mehr, meinen Ärger verpuffen zu lassen, also mussten sie als Abfalleimer herhalten. Frustriert liess ich mich auf eine Sitzbank fallen, wo ich ganz unerwartet auf Internet-Zugang stiess. Die Zeit reichte gerade mal, um drei Rechnungen zu begleichen, ehe meine Bank mich wissen liess, sie traue meiner Internet-Verbindung nicht, weshalb sie keine weiteren Daten mehr empfangen werde. Und weil jetzt a) der Akku des Laptops leer war und b) die Kinder nicht mehr länger auf mich warten mochten, suchte ich meinen Kram zusammen und verliess das elende Einkaufszentrum, nur um Augenblicke später mit Luise noch einmal zurückzukehren, weil sie keinen Augenblick länger ohne Flip Flops sein konnte.
Jetzt, wo dieser eine miese Ferientag zu Ende geht, quält mich nur noch die Frage, wie ich Kolumne und Rechnungen zu Ende bringen kann, ohne einen weiteren Alltagseinbruch erleben zu müssen.